HERR DER RINGE ZWEIMAL PRO TAG ANIMIERT HARALD SCHOBER DIE MITARBEITER VON SIEMENS IN WEIZ ZUR BEWEGUNG. DAS FÖRDERT FREUDE UND GESUND- HEIT UND VERBESSERT DAS ARBEITSKLIMA. EIN LOKALAUGENSCHEIN MIT SMOVEY-RINGEN UND THERABÄNDERN. Die Abwechslung ist willkommen, nach einer ganzen Reihe von Frontalvorträgen. „Aufstehen und die Arme ausstrecken“, sagt also Harald Schober im vollen Seminarraum bei einer Tagung in Mauerbach (NÖ). „Jetzt den Kopf nach links drehen und dabei den linken Daumen nach oben und den rechten nach unten drehen.“ 200 Leute tun es ihm gleich. Dann Kopf nach rechts und rechter Daumen hoch, linker Daumen runter. Hin und her. Und damit es nicht langweilig wird, erzählt er Schnurren aus seinem Leben, streut einen Witz ein. Die Leute lachen. Auch beim Schwingen mit einem Bein, Radfahren auf dem Bürosessel oder bei leichten Sprungübungen. Nach fünf Minuten geht alles wieder leichter. Der Körper fühlt sich besser und frischer an, der Geist sowieso. Vor acht Jahren hat sein Arbeitsgeber Siemens in Weiz diese Bewegungspausen eingeführt. „Weil 2009 die Aufträge deutlich hinaufgegangen sind. Ziel war aber nie, die Krankenstandstage zu reduzieren, sondern die Gesundheit und Beweglichkeit der Mitarbeiter zu fördern“, sagt Johann Schwaiger, Gesundheitsmanager der Firma. Dafür wurden mehrere Arbeitskräfte zu Instruktoren ausgebildet, die diese Bewegungspausen anleiten. Schober, heute 65 und ältester Mitarbeiter am Standort, war sofort Feuer und Flamme. „Ich bin immer schon viel draußen gewesen und schon Radl fahren in den Bergen, als es noch keine Mountainbikes gegeben hat“, erzählt er mit seinem Strahlen im Gesicht. Sportwissenschaftler haben Schober und Co. gezeigt, welche Übungen für Bildschirmarbeiter sinnvoll sind und welche für Leute, die in der Produktion arbeiten. Nach einem Jahr gab es eine neuerliche Schulung, um das Erlernte aufzufrischen und zu festigen. „Schon nach dem einen Jahr hab ich gemerkt, dass meine Nackenschmezen, die ich jahrelang hatte, weg waren.“ Seitdem trommelt Schober zweimal pro Tag die Belegschaft zusammen. „Um 8.40 und 13.55 Uhr kriegen alle eine Mail, dass in fünf Minuten wieder eine Bewegungspause ansteht.“ Dann schwingen Männer und Frauen in Besprechungsräumen Smovey-Ringe, machen Balanceübungen und kräftigen Muskelpartien mit dem Theraband. „Ich gehe viel fitter nach Hause“, sagt Schober und sagen andere Mitarbeiter. Die Bewegungspause hat aber nicht nur langfristige, sondern auch unmittelbare Auswirkungen. Nach fünf Minuten gehen alle mit einem Lächeln im Gesicht wieder an die Arbeit. „Man hat einfach auch beruflich gleich einen anderen Zugang zueinander“, erzählt Schober. „Wenn du von einem was brauchst, mit dem du gerade gelacht Fotos: Siemens 8 BGM
GAST KOMMENTAR Gerhard Klicka Geschäftsführer IBG PAUSE EIN WERTVOLLER ZEITGEWINN Mit Feuereifer bei der Sache: Harald Schober leitet bei Siemens in Weiz Bewegungspausen mit Smovey-Ringen, Therabändern und viel Schmäh. UM ARBEITSBELASTUNGEN AUSZU‐ GLEICHEN, MÜSSEN PAUSEN IN DEN ARBEITSVERLAUF EINGEPLANT WERDEN. Nur so kann einem Leistungsabfall durch Ermüdung vorgebeugt werden. Regelmäßige Kurzpausen führen zu einer Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Belastungsverringerung. Demnach stellen Pausen keinen Zeitverlust dar, sondern bringen einen Gewinn: Arbeit wird aufgrund geringerer Ermüdung schneller erledigt. Zudem machen MitarbeiterInnen weniger Fehler. Aber: Von den Betroffenen selbst gewählte Pausen erfolgen in der Regel meist zu spät. „Am besten setzen Unternehmen und Belegschaft selbst Reminder für Pausen – und halten sich daran“, sagt Gesundheits- und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka, Geschäftsführer von IBG. hast, redet es sich gleich ganz anders.“ Die positiven Auswirkungen der Bewegungspause seien messbar, sagt Johann Schwaiger, der Gesundheitsbeauftragte. Ein Selbstläufer sei die Sache deswegen aber keineswegs. Zum einen müsse man die Leute immer wieder zur Teilnahme an der Bewegungspause anstupsen. „Zum anderen ist auch das Bekenntnis der Geschäftsführung zum Thema sehr wichtig.“ Das gelingt, da es nachweislich die Produktivität fördert. Übrigens. Wenn sie jetzt lange gesessen sind und gelesen haben, wäre es Zeit für eine Augenübung. Oder für ein paar kleine Sprünge im Büro. Damit sie auch morgen noch so agil sind wie Harald Schober, der Herr der Smovey-Ringe. BEWEGTE PAUSE Seit 2009 führt Harald Schober bei Siemens in Weiz Bewegungspausen durch. Die positiven Auswirkungen dieser sportlichen Einheiten haben sich in der Produktivität niedergeschlagen. www.siemens.at Kurz und regelmäßig Die Erholung – ähnlich der Ermüdung – nimmt nicht linear zu, sondern findet besonders zu Beginn einer Pause statt und nimmt mit zunehmender Zeitdauer ab. Fazit: •Mehrere kurze Pausen sind effektiver als wenige längere Pausen. •Zu lange Pausen erschweren das Zurückfinden in den Arbeitsprozess. •Das bedeutet: Eine 10-minütige Pause pro Stunde ist effektiver als eine 15-minütige Pause alle neunzig Minuten. Abwechslung ist gefragt Bewegung oder Powernapping? Das hängt davon ab, ob man durch die Pause „Energie tanken“ oder „zur Ruhe kommen“ will. Abwechslung tut jedenfalls gut. Vor allem in der Mittagspause sollte der Arbeitsplatz verlassen werden. BGM 9
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