Aufrufe
vor 8 Jahren

SPORTaktiv Februar 2016

  • Text
  • Skitour
  • Langlaufen
  • Ski
  • Klettern
  • Wandern
  • Triathlon
  • Laufen
  • Fahrradfahren
  • Sportaktiv
  • Februar
  • Natur
  • Touren
  • Infos
  • Pferd
  • Outdoor
Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.

ALLSPORT Der schnellste

ALLSPORT Der schnellste Weg zum Reitsport Das ist der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) Gründungsjahr: 1962 Vereine: 1.355 Mitglieder: aktuell ca. 50.000 Präsidentin: Elisabeth Max-Theurer Generalsekretär: Franz Kager Verbandsadresse: Österr. Pferdesportverband, 1110 Wien, Geiselbergstraße 26-32/512. Für fast 250.000 Österreicher, sagt eine Studie, ist gerade das Ausreiten in die Natur eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die sie (zumindest ab und zu) gern ausüben. Nachwuchssportler eine Woche lang von Spitzenreitern lernen können. GUTE KÖRPERSCHULE Ob echter Leistungs- oder reiner Freizeitsport: Reiten fördert nicht nur die soziale Komponente, das Lernen im Umgang mit einem anvertrauten Tier – Reitsport bewirkt auch das, was praktisch jeder Sport macht: Er fordert und stärkt den ganzen Körper. „Ohne Fitness kommst du beim Reiten nicht weit“, sagt Daniel Winkler. Körperspannung ist das zentrale Stichwort, Beine und Rücken werden besonders beansprucht und trainiert. Das geht sogar hin bis zum therapeutischen Effekt. „Ich hatte nach einem Unfall einen Bandscheibenvorfall“, erzählt Huber-Tentschert. „Auch als medizinisch wieder alles in Ordnung war, hatte ich ständig Rückenschmerzen. Durch das Reiten habe ich das schließlich in den Griff bekommen.“ HILFE FÜR DIE REITSCHULEN In den Griff bekommen will der Verband aber auch die Einstiegshürde und die Ausbildung. Zwar zählt der OEPS rund 50.000 Mitglieder, und für mehr als 250.000 Menschen ist das Reiten eine beliebte Freizeitbeschäftigung – „aber viele Reitschulen haben zugesperrt, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr ausgegangen ist. Pferde in allen Größen zu haben, kostet eben viel Geld“, sagt Huber-Tentschert. „Also versuchen wir, die Reitschulen dabei zu unterstützen, neue Wege zu gehen“. Mit dem Programm „Hippolini“ zum Beispiel. Dabei lernen Kinder in Gruppen mit sechs bis acht Teilnehmern spielerisch den richtigen Umgang mit Pferden. Entwickelt wurde das reitpädagogische Konzept von Jeanette Wilke, einer psychologischen Beraterin aus Deutschland. „Damit können Reitschulen auch mit zwei Ponys 12 bis 16 Kindern pro Tag das Reiten näher bringen.“ Üblicherweise kommen Kinder im Volksschulalter zum Reiten; bereits ab dem 8. Lebensjahr können sie den „Reiterpass“ erwerben, der bescheinigt, dass man ein Pferd im Gelände reiten kann und die entsprechenden Vorschriften beherrscht. Aber auch 20- bis 30-Jährige beginnen noch in großer Zahl mit dem Reiten. „Für sie steht dann hauptsächlich das Naturerlebnis beim Wanderreiten im Vordergrund.“ Dass es aber selbst für den Spitzensport nie zu spät ist, hat Niederösterreichs Verbandspräsident Gerold Dautzenberg bewiesen. Der heute 77-Jährige hat erst im Alter von 40 Jahren zu reiten begonnen – und ist dann noch mehrfacher Welt- und Europameister im Westernreiten geworden. Ob und wann junge Reiter den Umstieg von der Freizeitbeschäftigung in den Wettkampfsport wagen, SPORTARTEN: Drei Sparten des OEPS sind olympisch: Springreiten, Dressur und Vielseitigkeit. Dazu kommen zahlreiche andere Sparten wie Voltigieren (siehe nächste Seite), Westernreiten, Orientierungsreiten, Distanzreiten, Polo, Horse Ball, Isländer- und Haflingereiten, Reitervierkampf oder Reiten im Damensattel. Ebenfalls im OEPS organisisiert sind die Pferdesportarten Galoppsport, Trabfahren und Gespannfahren. WIRTSCHAFTSFAKTOR: Der OEPS ist sozusagen ein Verband mit 120.000 Pferdestärken in Sport, Wirtschaft und Freizeit! Sport und Freizeit mit Pferden haben hierzulande hohen Stellenwert: Laut einer Studie sichern Pferde (13.152 Turnierpferde im Jahr 2013, mehr als 120.000 Reitpferde gesamt) in Österreich rund 25.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften eine Milliarde Euro. KONTAKT: Tel. 01/749 92 61, E-Mail: office@oeps.at Web: oeps.at Auf dieser Homepage des OEPS finden sich Kontake zu allen neun Landesverbänden, aber auch zu Reitschulen und verschiedensten Kursen. lässt sich nicht pauschal sagen. Wohl aber, warum sie das machen. „Das Gemeinschaftserlebnis gibt meist den Ausschlag. Zusammen mit dem Pferd Herausforderungen zu meistern, obwohl man sich nicht verbal austauschen kann“, erklärt es Daniel Winkler. Der im Reitsport aber auch einen Nutzen für die immer schnelllebigere, reizüberflutete Gesellschaft sieht. „Kinder lernen automatisch den respektvollen Umgang. Denn mit Wut und Ungeduld kommst du bei einem Pferd nicht weit.“ FOTO: istock 66 SPORTaktiv

TALK FOTOS: OEPV/Michael Rzepa, Thomas Holcbecher, iStock ELISABETH MAX-THEURER lenkt seit 2002 als Präsidentin erfolgreich den Österreichischen Pferdesportverband. Sie ist Pferdezüchterin und Olympiasiegerin in der Dressur 1980. Frau Präsidentin, welchen Stellenwert hat Pferdesport als Breitensport in Österreich? Einen extrem hohen. Man sieht das an der Begeisterung der Menschen für Pferde und an konkreten Zahlen. Es gibt rund 120.000 Pferde in Österreich und die sichern rund 25.000 Arbeitsplätze. Diese sind in Gefahr, wenn die Pferdepopulation zurückgeht. Die Einführung der neuen Mehrwertsteuer und die Anwendung der Gewerbeordnung werden in den nächsten Jahren zu einem Rückgang von 10 Prozent der Pferdepopulation führen. Das bedeutet ein Minus von 2.000 bis 3.000 Arbeitsplätzen. Deshalb wenden wir uns als Verband an alle politischen Entscheidungsträger, diese Verteuerungen zu stoppen. Es schadet unserer Wirtschaft! Ist Pferdesport für Familien mit Durchschnittseinkommen leistbar? Wir haben eine breit angelegte Studie zu diesem Thema gemacht. Ergebnis: Nur 2 Prozent aller Pferde in Österreich sind im Leistungssport tätig. Alle anderen werden in der Zucht und in der Freizeit eingesetzt. Das Pferd generell ist also kein Luxusgut! 40 Prozent der Menschen, die hierzulande mit Pferden arbeiten, haben ein Einkommen von weniger als 1.500 Euro. Genau aus diesem Grund kämpfen wir gegen jede weitere Verteuerung. Reitsport muss leistbar bleiben! Was ist für Sie das Besondere am Dressurreiten? Es ist eine große Faszination mit dem Partner Pferd über Jahre einen gemeinsamen Weg zu gehen. Man wächst zusammen, erlernt oder verfeinert Übungen und Lektionen. Beziehungsarbeit, wenn man so will. Sie holten 1980 Olympiagold in Moskau – welche Chancen hat Ihre Tochter in Rio 2016? Vici ist noch nicht fix qualifiziert, aber mit ihren Pferden wieder gut am Weg. Ich bin richtig stolz darauf, was sie schon alles erreicht hat: 3 Olympiateilnahmen, zuletzt ein 13. Platz in London, sie war EM-Fünfte, belegte drei Mal Platz 6 bei der WM 2014 und sie wurde 2015 zum 13. Mal hintereinander Staatsmeisterin. Ihre Werbebotschaft für den Reitsport lautet? In den Sattel! Weil es ein schöner und charakterbildender Sport ist, bei dem wir viel von unserem Partner Pferd lernen können! SAG UNS ... DEINE MEINUNG Die Verbandspräsidentin und der „neue Hugo Simon“ über ihre Verbundenheit zum Pferdesport. MAX KÜHNER, 42 Jahre. Der gebürtige Bayer reitet seit 2015 für Österreich und begibt sich damit auf die Spuren von Hugo Simon. In der aktuellen Weltcupsaison liegt er mitten in der Weltelite. Max, sind Sie der neue Hugo Simon? Nein, Hugo Simon ist einmalig! Aber er ist ein Vorbild und wenn ich nur einen Teil davon für Österreich erreichen kann, dann freue ich mich sehr! Ihre Ziele mit und für Österreich im internationalen Springsport? Es sind Etappenziele, die in erster Linie von der Verfassung der Pferde abhängen. Das Erreichen des Hallen-Weltcup-Finales ist das erste Ziel, das Nations-Cup-Finale in Barcelona mit dem Team ein weiteres. Mein Debüt bei der EM in Aachen 2015 unter den Top-30 habe ich sehr positiv empfunden. Wir haben auch eine gute Stimmung in der Mannschaft. Österreich hat sich wie kaum ein anderes Land im Reitsport positiv entwickelt. Man sieht das am Zuwachs an qualitativ hochwertigen Turnieren und an den vielen Reitsportbegeisterten. Welche sportmotorischen Fähigkeiten braucht ein Reiter im Leistungssport? Am stärksten wird die Rückenmuskulatur beansprucht. Jeder Reiter muss ein extrem gutes Gleichgewichtsgefühl haben. Die Kraftmomente, die auf einem Pferd wirken, sind enorm, daher ist Balance so wichtig, sonst bist du weg vom Pferd. Und was ist Ihrer Meinung nach das Besondere am Springreiten? Wir sind nicht allein, wir arbeiten mit einem Pferd zusammen. Und ein Pferd ist ein ganz besonderer loyaler Sportpartner. Kommunikation spielt eine große Rolle, Verständnis, Gefühl, Toleranz. All das fließt ein, um am Ende ein gutes Ergebnis zu bekommen. Es ist wie mit Kindern – es braucht Konsequenz und viel Liebe, dann wird das Ergebnis gut. Wie sieht der klassische Ausbildungsweg zum Leistungssportler im Springreiten aus? Schulbetrieb, Reitbeteiligung, eigenes Pferd oder Pferde von anderen Leuten und dann Turniersport. Guter Trainer, gutes Umfeld, viel Disziplin, weil das ein Lebewesen ist und du dich täglich darum kümmern musst. Pferde sind dann Lebensinhalt und Lebensweg. Ihre Werbebotschaft für den Reitsport lautet? Die Sorgfalt mit einem anderen Lebewesen umzugehen, Vertrauen, Loyalität. Diese Attribute machen einen guten Menschen und einen guten Sportler aus. Nr. 1; Februar / März 2016 67

Magazin // E-Paper