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SPORTaktiv August 2018

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Konditionstrainer und

Konditionstrainer und Mentalcoach Hilmo Eleskovic sorgt beim GAK für Kondition und Koordination. Anne Hartveg-Walter und Ambros Morbitzer investiert, sind heute in der Steiermark der einzige Klub, der einen hauptberuflichen Konditionstrainer hat“, sagt Hochstrasser. Der arbeitet sowohl mit den leistungsorientierten Kindern und Jugendlichen als auch mit jenen, die einfach Spaß am Tennis, aber keine Profikarriere im Sinn haben. Geholfen bei der Nachwuchsarbeit hat aber auch die Industrie. Bälle in verschiedenen Härtegraden, die farblich gekennzeichnet sind, haben das Spiel für die Kinder am Anfang leichter gemacht. Dazu kleinere Schläger, niedrigere Netze. „Du musst als Trainer schauen, dass die Kinder schnell ein Match spielen können. Denn 85 Prozent taugt einfach der Wettkampf, das Sich-Messen mit den anderen“, weiß Hochstrasser. Und das geht mit altersadäquater Ausrüstung einfach besser als mit Bällen, die nicht nur schneller fliegen, sondern auch höher abspringen. „Da hat sich in den vergangenen zehn Jahren enorm viel getan“, sagt Hochstrasser. Neben dem Tennistraining wird aber auch viel Wert auf Grundkoordination DU MUSST SCHAUEN, DASS KINDER RASCH EIN ERFOLGSERLEBNIS HABEN UND EIN MATCH SPIELEN KÖNNEN. gelegt. Eine Fähigkeit, die über die letzten Jahrzehnte stetig abgenommen hat. Und: Den Kindern werden auch Werte wie Respekt, Höflichkeit, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit vermittelt. „Alles Tugenden, die nicht nur auf dem Platz hilfreich sind“, sagt Hochstrasser und wundert sich bei Turnieren und Meisterschaftsspielen oft, mit welchem Gleichmut die Eltern schlechtes Benehmen oder gar Ausraster ihrer Sprösslinge hinnehmen. PHILIPP HOCHSTRASSER ist Geschäftsführer der GAK-Tennis-Akademie www.gak-tennis.at Vorteil fürs Leben Für Dawn Foxhall geht es beim Tennis um viel mehr als um den perfekten Schlag, die richtige Taktik oder ein gewonnenes Match. Freundschaft, Reisen, Gemeinschaft – auch das vermittelt der Sport. „Mein Thema ist schon auch die Leistungsschiene. Ich bringe Kids gerne in den Meisterschaftsbetrieb und zu Turnieren. Andere aber, die weniger ehrgeizig oder talentiert Fotos: GAK Tennis 36 SPORTaktiv

sind, binde ich in meine Tenniscamps ein. So können sie sich ihr Taschengeld ein wenig aufbessern.“ Und auch Freundschaften schließen. „Burschen und Mädchen lernen einander auf dem Tennisplatz kennen“, erzählt Foxhall. Gerade im pubertären Alter laufe das beim Sport viel ungezwungener und mit weniger Getuschel ab als in der Schule. Fifteen Love auf dem Platz und im Leben also. Vielen Kindern, da sind sich Foxhall und Hochstrasser einig, werde heute zu viel gerichtet. Die Eigenverantwortung geht den Kindern verloren. „Auch dahingehend profitieren die Kids beim Tennis. Du kannst bei einer Niederlage niemandem die Verantwortung zuschieben außer dir selbst. Du lernst mit Niederlagen umzugehen, brauchst Einsatz, Willen, Teamgeist, wenn du in einer Mannschaft Meisterschaft spielst. All das kommt dir im Leben zugute.“ Zurück zum GAK. Hier wird nicht nur Tennis gespielt, sondern auch Aufgabe gemacht und gelernt. Danach wechseln die Kids von Goethe und Kosinus zu Aufschlag und Volley. Viele aus reinem Spaß am Sport, einige mit dem Ziel einer Profikarriere. „Auch dafür ist es wichtig, dass wir viele Kids haben. Ohne Breite gibt es keine Spitze.“ Rund 70 Kinder im Volksschulalter brauche es, damit daraus später der eine oder die andere Turniere auf internationaler Ebene spielt. Da wird es dann nicht nur zu einer Frage von Talent oder Training, sondern auch zu einer Frage des Geldes. Mit 15, 16 wenn es auf Turniere nach Asien oder in die USA geht, schlägt sich ein Monat schnell mit 3500 Euro für Trainer, Flüge und Hotels zu Buche. Auch wenn es Unterstützung vom Verband und Hilfe von Sponsoren gibt: Leisten können sich das nur die wenigsten. Viele Eltern bringen enorme Opfer. „Ohne sie wäre Leistungssport nicht möglich“, sagt Hochstrasser, der weiß, wovon er spricht. Seine Eltern sind selbst an die Grenzen gegangen, letztlich musste er den Profi-Traum aber aus finanziellen Gründen begraben. „Trotzdem ist Tennis der beste Sport, den ich mir vorstellen kann.“ Weil, eh schon wissen: Arme, Beine, Ausdauer, Kraft, Technik, Taktik. PLAY YOUR HEART OUT SPORTaktiv 37

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