Aufrufe
vor 5 Jahren

SPORTaktiv August 2018

  • Text
  • Outdoor
  • Fitness
  • Biken
  • Laufen
  • Sportaktiv
  • Magazin
  • August

ke, „mit einem

ke, „mit einem Sicherheitsrun gewinnst du keine Weltmeisterschaft“ war in meinem Kopf. Also: Ideallinie über alle Drops, Rockgardens, Uphill-Blocks und wie das Zeugs so im MTB-Jargon heißt. Volle Press. Mensch und Maschine erreichten in ganzen Stücken glücklich, aber sichtlich gezeichnet in Führung liegend die zweite Wechselzone. Der Crosslauf von zehn Kilometern führte vorwiegend über Trails in Wäldern und über kraftraubende Sandstrandpassagen. Kaum hatte ich die Laufschuhe angezogen, war er schon wieder da, mein Holländer. War nix mit „locker den Titel ins Ziel bringen“. Es sollte sich am zehn Kilometer langen Crosslauf mit Sandstrandpassagen, Uphill-Rope-Climbs und Waldtrails ein Triathlonmassaker auf feinstem Niveau abspielen. Kurz: Ein Däne rannte anfangs sowohl mir als auch dem Hol- länder auf und davon. Bei Kilometer sechs fiel ich sogar auf Rang drei zurück. Von der Angst auf Platz vier zu landen getrieben, kämpfte ich mich wieder an die Führenden heran. Zu diesem Zeitpunkt waren die favorisierten Franzosen und die restlichen M40er aus Australien, Deutschland, Japan, Spanien, Brasilien, den USA, Kanada etc. schon geschlagen. Als Junge aus den Bergen erhoffte ich mir gegenüber dem Dänen und dem Holländer Vorteile in den Bergaufpassagen. Und siehe da – die Kollegen hielten auch hier dagegen! An den letzten Kilometer kann ich mich nur lückenhaft erinnern. Ziel. Jubelschrei. Hände in den Himmel. Und die Lichter gingen aus. Als ich nach kurzer Ohnmacht von zwei Volunteers vom Asphalt gekletzelt die Augen öffnete, streckte mir der Däne seine Hand entgegen. „Congrats Worldchampion, what a race!“ Malta, Griechenland, Norwegen, Spanien etc. gibt es spektakuläre Veranstaltungen, die man empfehlen kann. Dagegen schlummert die Szene in Österreich noch im Dornröschenschlaf und hofft von einem großen Organisator wachgeküsst zu werden. Ja, es gibt sehr gut organisierte Cross- Bewerbe wie etwa in Innsbruck, am malerischen Weißensee in Kärnten oder die traditionelle Wolfgangsee Challenge. Die Teilnehmerzahlen sind derzeit aber im niedrigen dreistelligen Bereich anzusiedeln. Was für mich noch zählt: Diese Form des Triathlons ist eine der ehrlichsten, da es keine Windschattenproblematik am MTB gibt, der fitteste Athlet des Tages gewinnt. Für Hobbysportler ist das Training für einen Crosstriathlon angenehm, da das zeitaufwendige Schwimmtraining eine untergeordnete Rolle spielt. Am Bike kann man wie bei Waldläufen in der Natur seinen Körper stählen, ohne (wie für einen Ironman fast ausschließlich) stundenlanges, oft ödes, flaches Grundlagentraining machen zu müssen. Training für einen Crosstriathlon ist also abwechslungsreich. Nicht nur viel Power in den Beinen ist gefragt, auch mit technischem Geschick kann man viel Zeit im Bewerb gutmachen. Beim Laufen bewegt man sich viel auf Wald- und Wiesenwegen, die den passiven Bewegungsapparat schonen. Kurz: Crosstriathlon macht einfach mächtig Laune und ist für jeden geeignet, der Spaß daran hat, viel Zeit in der Natur mit dem Bike und den Laufschuhen zu verbringen. Mir hat die heurige Vorbereitung auf die WM in Dänemark jedenfalls schon jede Menge Spaß gemacht – und der Event dann sowieso!

SENSE ULTRA PRO MAKE ANY TERRAIN YOUR PLAYGROUND

Magazin // E-Paper