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SPORTaktiv Bikeguide 2020

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K inderbikes sind

K inderbikes sind meistens viel zu schwer und selten entsprechend kindlicheren Körper-Proporionen konstruiert. Man sieht das zum Beispiel daran, wenn das Kind im Stand mit den Zehenspitzen gerade noch zum Boden kommt und die Knie beim Pedalieren dennoch auf Ohrenhöhe sind“, sagte ein Nachwuchs-Mountainbiketrainer vor ein paar Jahren zu SPORTaktiv. Damals stimmte das mit wenigen Ausnahmen. Doch bei Kinder-Mountainbikes hat sich jüngst viel getan. Der Anstoß kam durch den Erfolg spezieller Kinderbikemarken. Der Grazer Alexander Friedl etwa war zu Beginn der 2010er-Jahre vergeblich auf der Suche nach einem passenden Mountainbike für seinen Sohn. Er zerlegte ein handelsübliches Kinderbike, legte die Teile kopfschüttelnd auf die Waage und sah sich mit haarsträubender Ergonomie konfrontiert. Friedl gründete als Konsequenz Ende 2012 „Federleicht Bikes“. Die Kinder-Mountainbikes der Premiumklasse werden nicht nur dem Markennamen voll gerecht, sie sind heute vor allem in der Nachwuchswettkampfszene eine Macht. In Klosterneuburg waren es ebenfalls zwei Väter – Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld –, die für den eigenen Nachwuchs kein kindgerechtes Rad fanden. 2013 gründeten sie woom. Heute werden woom-Bikes in 30 Ländern verkauft, die Zahl der verkauften Räder steige jährlich um 75 Prozent, heißt es von woom. Seit letztem Herbst gibt es die Off-Serie, die ersten richtigen woom-Mountainbikes in Größen zwischen 20 und 26 Zoll. „In den letzten Jahren hat sich bei den Kinderbikes enorm viel entwickelt“, sagt auch Mario Pucher, Bikeexperte bei Giga sport. Mit Eightshot hat Gigasport eine deutsche Kinder- und Jugendbikemarke im Programm. Durch den Anstoß der Kids-Spezialisten hätte aber auch die etablierte Bike-Industrie den Nachbesserungsbedarf erkannt. Kleine Bikes von Scott, Cube und KTM gibt es in den Gigasport-Filialen. „Das Gewicht war früher ein großes Manko. Seit gut zwei, drei Jahren steuert die Industrie dagegen. Es geht um Fragen wie: Wie schwer darf ein Kinderrad sein? Was ist ergonomisch zu berücksichtigen? Oder auch: Braucht es unbedingt eine Federgabel?“, sagt Pucher. Zur Gewichtsfrage ist der Vergleich mit den Erwachsenen ein guter Anhaltspunkt: Achtjährige, die rund 25 Kilo wiegen, mit 13, 14 Kilo schweren Bikes auszustatten: Das wurde in der Vergangenheit kaum hinterfragt. Natürlich auch aus Kostengründen: Leichtbau kostet und Kinder wachsen schnell. Trotzdem bleibt es als Tatsache, dass das Gewichtsverhältnis sich so verhält, als würde man sich selbst mit 75 Kilogramm Körpergewicht auf ein 40-Kilo-Rad setzen. Dass das nicht viel Spaß machen kann, liegt auf der Hand. Fotos: woom Bikes, Conway Bikes 52 SPORTaktiv

Viel Bewegung im Markt der Kindermountainbikes. Und auch E-MTBs für Kids (kl. Bild) sind im Vormarsch. WIE IST DER MARKT FÜR KINDER- MOUNTAINBIKES AUFGESTELLT? VIEL BESSER JEDENFALLS ALS NOCH VOR EIN PAAR JAHREN. DIE ERKENNTNIS, DASS QUALITÄT, ERGONOMIE UND LEICHTBAU ZÄHLEN, SETZT SICH DURCH. VON CHRISTOF DOMENIG 7 bis 9 Kilogramm bei 20-Zoll-Mountainbikes (ca. 6–8 Jahre) sind heute ein reeller Maßstab. Bei 24 Zoll-Bikes ( für ca. 7–11-Jährige) muss man mit 8 bis 11 Kilogramm rechnen. Ein gewisses Maß an Stabilität und Haltbarkeit braucht es aber. „Gewichtsminimierung um jeden Preis würde beim Mountainbike nicht funktionieren“, sagt Gigasport-Experte Pucher. „Hochwertige Felgen und Reifen von Mountainbikes haben einfach mehr Gewicht als ein Straßenlaufradsatz. Es geht dabei auch um die Haltbarkeit.“ Auch die woom-Off-Räder sind COOLE ZEITEN FÜR KLEINE BIKER SPORTaktiv 53

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