SPORTaktiv-TAGEBUCH RUN VOM KU’DAMM BERLIN VERSUS FEISTRITZTAL. Zwei Wettbewerbe, die unterschiedlicher kaum sein könnten, hat sich SPORTaktiv-Reporter Wolfgang Kühnelt für sein Lauftagebuch im Spätherbst vorgenommen. Eine sportliche Suche nach Parallelen und Unterschieden zwischen dem Mega-Marathon in einer Millionenstadt und einem beschaulichen Dörferlauf. in Windeseile, der Lkw mit dem Kleidertransport ist auch nicht zu übersehen. Doch auch hier heißt es ein wenig warten, da einige Sportsfreunde den Shuttlebus in Thomasberg nicht rechtzeitig erreicht haben. Endlich schnappt sich der Veranstalter das Mikrofon und verkündet: „Ich mach jetzt den Startschuss. Wenn es nicht klappt, lauft ihr trotzdem los, gell?“ ... Mehr als 41.000 Läufer treffen sich alljährlich Ende September in der Stadt an der Spree. Sie alle eint ein Ziel: den Berlin Marathon in voller Länge zu absolvieren. Dafür muss man allerdings Geduld mitbringen. Nicht bei der Startnummernabholung am Vortag des Rennens, denn so etwas gut Organisiertes hat die Welt noch nicht gesehen. Hunderte stellen sich gleichzeitig an – und in fünf Minuten hat man alle Formalitäten gecheckt und kann den Rest des Tages auf der riesigen Marathonmesse vertrödeln. Gelassenheit braucht man aber bei der Anreise, dann muss man sich elendslang bei den WCs anstellen, das Zelt mit der Kleiderabgabe 25. Sept. 2016: Berlin-Marathon und den richtigen Startblock finden. Nach dem offiziellen Start stehe ich jedenfalls noch einmal eine gute halbe Stunde, bis auch mein Block an die Reihe kommt. Das Kommando ertönt und wir traben in Richtung Siegessäule, hin zum größten Kreisverkehr Deutschlands ... IN TRATTENBACH vor dem Wirtshaus Hubertushof stehen knapp 300 Läuferinnen und Läufer. Während der Marathon in Berlin zum 43. Mal veranstaltet wird, hatte der Halbmarathon hier in der Buckligen Welt in Niederösterreich erst im Vorjahr seine Premiere. In Sachen Organisation merkt man aber nichts von fehlender Routine: Die Startnummer bekommt man AUF REKORDKURS In Berlin ist die Strecke flach und schnell genug für die Jagd nach dem Weltrekord. Außerdem sind die Straßen so breit, dass selbst bei tausenden Teilnehmern Überholmanöver leicht fallen. So hat man es mir vorher angekündigt. Das stimmt in etwa bis zur Hälfte des Rennens. Dann wird es immer schwerer durchzukommen. Unglaublich viele Nationen sind vertreten, aber ebenso unglaublich viele Läufer sind in eher zweifelhafter Verfassung an den Start gegangen. Das Publikum in der deutschen Hauptstadt freilich feuert jeden an, ob man federnd leicht über den Asphalt trippelt oder sich mühsam über die Distanz schleppt. „Bravo, Wolfgang, du schaffst das!“ höre ich an diesem Tag nicht nur einmal ... IM FEISTRITZTAL haben sich die Anrainer ebenfalls am Rande der Strecke versammelt. Und nicht nur sie. Auch die Kühe sind ganz aufgeregt. Wenige hundert Meter nach dem Start gibt es fast einen Unfall: Auf der feuchten Wiese neben der Laufroute gibt ein Rindvieh mit den Läufern Gas, gerät ins Rutschen und schlittert beinahe in den Bach. Eine nützliche Warnung für die menschlichen Sportler, die über einige regennasse und glitschige Holzbrücken müssen und dabei besser Vorsicht walten lassen. Ansonsten kommt man gut durch, FOTOS: Wolfgang Kühnelt, Thomas Polzer TEXT: Wolfgang Kühnelt 42 SPORTaktiv
AUF DIE KUHWEIDE ernsthafte Staus sind bei dieser Veranstaltungsgröße nicht zu erwarten. Bei Kilometer 10 schaue ich das erste Mal auf die Uhr: exakt 45 Minuten. Wenn das so weitergeht, ist die persönliche Bestzeit über die 21 Kilometer locker drinnen. Schnell ist die Strecke im Feistritztal nämlich auch. Es geht die meiste Zeit berg ab, allerdings ist gerade jetzt bei der Halbzeit ein kräftiger Anstieg angesagt. Da heißt es, die Kräfte richtig einzuteilen. AUF SIGHTSEEING-TOUR Es gibt kaum einen besseren Weg, um Berlin kennenzulernen, als den Marathon. Er führt bei zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei, aber nicht nur das. Auch den spröden Osten sowie die angesagten Bezirke Kreuzberg, Schöneberg, das charmante Steglitz und den mondänen Kurfürstendamm bekommen wir aus nächster Nähe zu sehen. Ich halte mein selbst gewähltes Tempo und stelle zufrieden fest, dass es auch nach Kilometer 30 schmerzfrei läuft. Kein Mann mit dem Hammer in Sicht. Wären da nur nicht die vielen anderen, die japsend von links nach rechts taumeln oder just vor der Labestation die Straßenseite wechseln wollen. Ich überhole an diesem Tag gut 16.000 Läufer, das habe ich mir später anhand von Start- und Ergebnislisten zusammengereimt. DIE ATTRAKTIONEN im Feistritztal sind eher spärlich gesät. Dafür ist die Landschaft nett und auch die lang gezogene Steigung bei Kilometer 15 kann sich sehen lassen. Trotz des für mich hohen Tempos (Schnitt 4:36) kann ich sogar mit dem einen oder anderen ein paar Worte wechseln. Ab der Hälfte des Rennens holt mich dann mein persönlicher Tempomacher ein und hilft dabei, die Geschwindigkeit zu halten: Markus aus Wien ist vor Kurzem in der Wachau deutlich unter 1:40 geblieben und weiß daher, was er tut. Generell muss man sagen, dass das sportliche Niveau hier sehr beachtlich ist. Gemütliche Jogger oder erschöpfte Langdistanz-Spaziergänger wie beim Berliner Marathon findet man im Feistritztal nicht. IN BERLIN WERDEN AB KM 38 die letzten Kräfte mobilisiert. Der Speed passt noch, nur die Oberschenkelmuskulatur meldet sich doch schon recht deutlich. Umkurven muss man nun auch noch jene, die bereits an der Strecke ein spontanes Wiedersehen mit der Familie feiern, ehe sie das Ziel überhaupt in Sichtweite haben. Kein Wunder, dass mit den vielen Ausweichmanövern am Ende mehr als 43 km auf meiner Polar-Uhr stehen. Womit es sich dann mit den erhofften vier Stunden nicht ganz ausgeht. Was mir aber letztlich ziemlich egal ist. Vorbei am Potsdamer Platz durch das Brandenburger Tor – und da darf man dann auch einen Schrei der Erleichterung auslassen. Auf dem blauen Teppich durch das Ziel, die massive Medaille um den Hals, auf der Suche nach dem blau-weißen Stand mit dem alkoholfreien Bier. Die ersten Fotos, das Wiedersehen mit der Liebsten. Im Finale zeigt sich wie am Beginn: Der Marathon in Berlin ist perfekt organisiert. Die Begegnungszone mit den großen Anfangsbuchstaben ist eine Superidee, die man sich auch bei größeren heimischen Läufen abschauen könnte. Glückstrahlend verkünde ich meiner Frau: „Das war sicher nicht mein letzter Marathon!“ Sie hat es ohnehin schon befürchtet. 26. Okt. 2016: Feistritztal-Halbmarathon KURZ VOR DEM ZIEL in Thomasberg haben wir das Feistritztal nun erfolgreich durchlaufen. Der kräftige Gegenwind bremst am Ende etwas und die letzte Schleife rund um das Firmengebäude von F/List gestaltet sich etwas mühsam. Doch auch hier ertönen Freudenschreie. Meine neue Bestzeit auf der Halbmarathon-Distanz mit 1:37:43 ist amtlich. Die Freude groß – nur das Bier ist leider gerade ausgegangen. Dafür tröstet die originelle Holzmedaille. Und die Gewissheit: Eine lange Laufsaison ist glücklich und gesund, aber vor allem auch erfolgreich zu Ende gegangen ... LIVE DABEI Keep on running: Lauftagebuch 2016 SPORTaktiv-„Laufreporter“ Wolfgang Kühnelt war auch in diesem Jahr wieder fleißig unterwegs, hat große Rennen, aber auch so manchen kleinen Dorflauf miterlebt und überall seine ganz persönliche Bilanz gezogen. Für viele Veranstalter ist er längst ein gern gesehener Gast – und wird deshalb auch 2017 weiter an seinem Lauftagebuch schreiben. Nr. 6; Dezember ’16 / Jänner ’17 43
EINWURF Auch „Drummerin“ Carrie
Ein Leben für das „Ehrenamt“:
KEIN GRUND FÜR INAKTIVITÄT! Spezi
SAG „JA“ ZU BEWEGUNG! Einen pos
FOTOS: Berchtesgadener Land, Naturf
Die Königs- Klasse GANZ OBEN BLEIB
Auch beim Übernachten spielt die S
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„HOCH TIROL“, „HAUTE ROUTE“
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DER KÖNIGIN FEHLTE NUR DIE KRÖNUN
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Die eigene Spur durch die winterlic
man selbst bestimmt, wie viel man s
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Ein Lauffest bei (meist) tollen Bed
BLEIB FIT! - mit SPORTaktiv, Öster
AUT - IT - SUI PHOTO: MICHAEL WERLB
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Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, zieht es viele Sportler wieder nach draußen. Das wissen wir! Darum haben wir uns in der April/Mai-Ausgabe von SPORTaktiv auch intensiv mit den beliebtesten Outdoorsportarten beschäftigt. Weißt du, wie du deine Wander-, Kletter- und Klettersteigausrüstung wieder fit für die Saison machst? Von uns bekommst du die Checklisten für deine komplette Bergausrüstung. Außerdem geben die Naturfreunde-Profis Antworten auf 16 wichtige Fragen für einen guten Start in die Berge. Ebenfalls in der April/Mai-Ausgabe erklärt: das Eigengewichtstraining! Wir verraten dir, wie wirksam und einfach es tatsächlich ist. Und wer schon immer mehr über Eisenpräparat, Vitamin-C-Tablette und Co. wissen wollte, der erfährt im aktuellen Magazin alles über Sinn und Unsinn der Nährstoffsupplementierung.
Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.
Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Als "Weißbuch" für den weißen Sport liefert der SPORTaktiv Winterguide 2015 alle wichtigen Informationen für den aktiven Wintersportler: Welche neuen Skimodelle sind auf dem Markt und welcher Ski ist der richtige Partner? Wie schön ist die neue Skimode? Das Thema Ausrüstung ist der eine große Schwerpunkt in diesem Winterguide – der zweite sind unsere Weltklasse-Skiberge. Nach dem Lesen heißt es nur noch: Ran an die Bretter und rauf auf den Berg!