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SPORTaktiv Dezember 2018

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DER EISEILIGE DER

DER EISEILIGE DER SCHWEIZER DANI ARNOLD KLETTERT IN REKORDZEIT AUF FELS UND EIS. WAS IHN AN DEN BERGEN FASZINIERT UND WOHIN DIE JAGD NACH IMMER NEUEN EXTREMEN FÜHRT, VERRÄT ER IM INTERVIEW. VON KLAUS HÖFLER Unter unseren Füßen knirscht der frische Schnee. Etwas weiter oben kratzen die Steigeisen dann und wann übers Gletschereis. Auch wenn das Breithorn einer der am leichtesten erreichbare 4000er-der Westalpen ist, ist am Weg hinauf Vorsicht geboten. Viel passieren sollte heute aber nicht. Mich führt einer der aktuell besten Extremkletterer der Welt Richtung Gipfel: Dani Arnold. Wir wandern da gerade recht gemütlich den Gletscher hinauf. Ist so eine Tour für Dich nicht ein bisserl langweilig? (Lacht). Ja, heute ist es nicht so aufregend. Aber ich gehe immer auch gerne einfachere Touren, weil es schön ist, mit anderen Menschen unterwegs zu sein. Außerdem genieße ich es, nicht immer am Limit unterwegs zu sein. Apropos Limit: Wenn wir uns umdrehen, ist hinter uns das Matterhorn in Griffweite. Dessen Nordwand bist du 2011 in der damaligen Rekordzeit von zwei Stunden 28 Minuten durchstiegen. Welche Erinnerungen kommen da hoch, wenn Du den Berg siehst? Das Matterhorn ist schon ein spezieller Berg für mich. Es war meine zweite große Nordwand, in der ich einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen konnte. Später habe ich dort noch eine neue Route gemacht – ja, dieser Berg ist schon etwas Besonderes für mich. Was ist das Besondere am Bergsport? Dass einem niemand sagen kann, dass man etwas nicht tun kann oder nicht darf. Das ist schon cool. Wir können alles machen, was wir wollen – wir müssen nur auch mit den Konsequenzen leben, falls etwas passiert. Wie erklärst Du jemandem den „Mythos Berg“? Es ist megawild, weil man den Elementen unmittelbar ausgesetzt ist. Diese spezielle Energie spürt man einfach, wenn man in den Bergen unterwegs ist. Das nährt dieses Mystische, das die Berge umgibt. Aber macht diese mystische Übermacht einen selbst nicht sehr klein? Freilich. Extrem klein. Es zeigt, dass wir in der großen Natur ja eigentlich nichts sind. Fotos: Mammut 6 SPORTaktiv

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