Aufrufe
vor 5 Jahren

SPORTaktiv Freerideguide 2018

  • Text
  • Sportaktiv
  • Magazin
  • Freerideguide
  • Freeriden
  • Schnee
  • Freeride
  • Berge
  • Wintersport

DER PROFI FÜR PERFEKTE

DER PROFI FÜR PERFEKTE TAGE 32 SPORTaktiv

NATÜRLICH IST LAWINENGEFAHR EINER DER WICHTIGSTEN GRÜNDE, NUR MIT EINEM PROFI INS GELÄNDE ZU FAHREN. ÜBER DIE- SES THEMA WIRD SO VIEL GESCHRIEBEN, DASS WIR DEIN BEWUSSTSEIN DAFÜR NICHT MEHR SCHÄRFEN MÜSSEN. ES GIBT ABER NOCH ANDERE GRÜNDE, DIE DIENSTE EINES LOKALEN GUIDES IN ANSPRUCH ZU NEHMEN. DIE WICHTIGSTEN HABEN WIR HIER ZUSAMMENGETRAGEN:. Fotos: Simon Rainer I. VON STEFAN DORFSTETTER WEIL DU GEFAHREN OFT ÜBERSCHÄTZT Noch immer gibt es Rider, die den „Dreier“ im Lawinenlagebericht für eine geringe Gefahrenstufe halten und ohne Notfallausrüstung in steile Nordhänge fahren. So etwas geht regelmäßig schief, deshalb liest du von solchen Leuten jeden Winter in der Zeitung. Eher selten hört man von Leuten, die mit ihrer Top-Ausrüstung auch bei sicheren Verhältnissen nur auf markierten Skirouten unterwegs sind. Bei fehlender Bergerfahrung ist das grundvernünftig. Doch dabei entgehen einem die großartigen Erlebnisse, die den Freeride-Sport ausmachen. Als Offpiste-Neuling und auch Fortgeschrittener unter- oder überschätzt du für gewöhnlich die Gefahren. Ein Guide hat die Ausbildung und die Erfahrung, um Powder-Vergnügen gegen Risiken abzuwägen. Er beurteilt aber auch dein fahrerisches Können und wählt Runs aus, die dich nicht überfordern. So bietet er dir spektakuläre Bergerfahrungen, ohne dass dabei Leben und Gesundheit auf dem Spiel stehen. II. DAMIT DU DORT ANKOMMST, WO DU HINWILLST Du kannst den Hang unter dir zwar nicht zur Gänze einsehen, doch der Powder glitzert verlockend und irgendwie muss es da ja runtergehen. Du surfst also durch fluffigen Powder, doch in dein Glücksgefühl mischt sich zunehmend Beunruhigung, weil der Hang steiler und steiler wird. Du stoppst deine rasante Fahrt und rutscht vorsichtig weiter und dann siehst du die Felswand unter deinen Skiern. Immer wieder enden Freerider in Situationen, in denen sie weder vor noch zurück können, und nicht immer endet die Situation glimpflich. Doch es muss nicht gleich um Leben und Tod gehen. Oft endet ein Run „nur“ in einem engen Graben, in dem es mit Skiern nicht mehr weitergeht. Das war’s dann erst mal mit dem Powder-Tag, die nächsten Stunden verbringst du jetzt nämlich damit, dich durch hüfttiefen Schnee nach oben zu wühlen. Wenn du in unbekanntem Gelände unterwegs bist, solltest du deshalb immer jemanden dabei haben, der das Gelände kennt. Es ist übrigens auch nicht schlau, Skispuren zu folgen. Erstens kann der Wind die Spuren weiter unten schon wieder zugeweht haben. Zweitens können die Spuren von den Ridern stammen, die den gestrigen Rettungseinsatz ausgelöst haben. Drittens gibt es auch Rider, die besser sind als du (und das 20-Meter-Cliff am Hangende gesprungen sind) oder besser ausgerüstet (und ein Seil für die Abseilstelle dabei hatten). Besonders in alpineren Gebieten und solchen, in denen auch Pros unterwegs sind, geht das Vertrauen in alte Spuren schnell ins Auge. SPORTaktiv 33

Magazin // E-Paper