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SPORTaktiv Freerideguide 2018

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DER GOLDENE SCHNITT WER

DER GOLDENE SCHNITT WER MÖGLICHST KOSTENGÜNSTIG ZU EINEM SPLITBOARD KOMMEN MÖCHTE UND IDEALERWEISE AUCH ETWAS HANDWERKLICHES GESCHICK MITBRINGT, SOLLTE ÜBER DAS „DO IT YOURSELF KIT“ VON „VOILÉ“ NACHDENKEN. GERADE FÜR DIE ERSTEN VERTIKALEN SCHRITTE UND AUCH DARÜBER HINAUS KANN ES EINE SINNVOLLE ALTERNATIVE DARSTELLEN. Wer schon immer einmal splitboarden versuchen wollte, aber vor den durchaus hohen Kosten bei der Neuanschaffung des gesamten Equipments zurückschreckte, hat hier eigentlich keine Ausreden. Wenn man einige Jahre am Snowboard unterwegs ist, hat man meist auch irgendwo ein altes Brett stehen, das nicht mehr zum Einsatz kommt. In ein paar Schritten kann man sich daraus selbst ein Splitboard bauen, vorausgesetzt natürlich, man bringt die handwerklichen Fähigkeiten mit. Wichtig: bedacht und mit einem hohen Maß an Präzision vorgehen. Wenn man sich aber die nötige VON NIKO VAN HAL FOTOS: THOMAS POLZER Zeit nimmt und genau arbeitet, kann man schon bald mit der eigenen nachhaltigen Handwerkskunst in frisch verschneiten Bergen unterwegs sein. Besseres Material, besseres Ergebnis Idealerweise wählt man ein Snowboard mit härterem Flex. Da das Snowboard ja nicht darauf ausgelegt ist, zerschnitten zu werden, verliert es an Steifigkeit. Tendenziell wird man auch ein etwas längeres Board nehmen, das im Powder gut funktioniert. Dadurch ergibt sich zwar anfangs ein erschwertes Handling im Aufstieg, aber die Vorteile in der Abfahrts-Performance überwiegen. Hat man einmal das passende Board, geht es ans Vorbereiten. Hier sollte man sich Zeit nehmen und vor allem möglichst genau messen und markieren. Die im Do-it-yourself-Kit, das wir von Blue Tomato erhalten haben, enthaltene Anleitung ist sehr hilfreich, aber auch online findet man viele gute Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Videos. Hat man alles, was man an Werkzeug und Material braucht zusammen, geht es ans Eingemachte, denn der nächste Schritt ist maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg des eigenen Splitboard-Projekts verantwortlich. Wirf die Säge an Der wichtigste Punkt des Projektes ist definitiv das vertikale Zerschneiden des Snowboards. Es empfiehlt sich, die Kante an Nose und Tail vorab schon 54 SPORTaktiv

Schneiden, bohren, schleifen. Der Weg zum Splitboard erfordert Geschicklichkeit, zahlt sich am Ende aber aus. anzusägen, bevor man mit der Handkreissäge zu Werke geht. Wenn man sich diesen Schnitt nicht zutraut, kann man das Board auch in einer Werkstatt zersägen lassen. Wichtig ist ein möglichst gerader und genau mittiger Schnitt. Anschließend geht es darum, die entstandenen offenen Seitenflächen bestmöglich zu versiegeln und gegebenenfalls eine Kante einzubauen, was allerdings den Aufwand deutlich erhöht. Kleinere Ausbesserungsarbeiten kann man gut mit einer Epoxidspachtelmasse vornehmen, bevor man die Seitenwände mit Fiberglasmatten und Epoxidharz versiegelt. Das Board verliert wie bereits erwähnt an Flex und zusätzlich wird auch die natürliche Vorspannung während der Nutzung als Splitboard sukzessive weniger. Daraus ergibt sich eine schlechtere Kraftübertragung im Aufstieg, warum es auch durchaus eine Überlegung wert ist, tatsächlich eine Kante einzuziehen. Nun werden alle Löcher in die beiden Snowboardteile gebohrt, anschließend die Schrauben und Inserts platziert und abermals mit Epoxidharz fixiert. Auch hier sollte man wieder möglichst präzise arbeiten, um am Ende auch alle Teile passend befestigen zu können. Grundsätzlich sollte einen das Anschrauben der einzelnen Komponenten des Splitboard-Kits dann aber vor keine großen Probleme mehr stellen. Sind alle Teile ordnungsgemäß angebracht, alle Ausbesserungsarbeiten am Belag vorgenommen und die Felle zugeschnitten und angepasst steht einem ersten Ausflug nichts mehr im Wege. Wie geht und fährt sich der Eigenbau Hat man ein passendes Board für den Umbau gewählt, kann sich das Ergebnis auf jeden Fall sehen lassen. Natürlich muss man im Vergleich zu einem industriegefertigten Splitboard Abstriche machen, aber mit dem selbst gebauten Brett kann man auf jeden Fall viele Höhenmeter machen und massenhaft Schneewolken produzieren. Wenn sich der eigene Anspruch verändert und man viele Touren macht, wird der Wunsch nach einem Splitboard aus der Fabrik wachsen. Ein super Einstieg ist das DIY-Board aber allemal. SPORTaktiv 55

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