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SPORTaktiv Juni 2016

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FIT Vorsicht: „Nicht

FIT Vorsicht: „Nicht alles, was unter dem Namen Leistungsdiagnostik angepriesen wird, entspricht den wissenschaftlichen Standards, die es braucht, um aussagekräftige Werte zu erhalten. Leider finden sich gerade unter Billig-Anbietern schwarze Schafe mit fehlender Ausbildung und mangelhaftem Equipment. Wer sich wirklich etwas Gutes tun will, geht zum Profi.“ Auch Mag. Janisch warnt in diesem Zusammenhang nochmals: „Vielen selbsternannten ‚Experten‘ fehlen die methodischen Voraussetzungen, um Sportlern wirklich helfen zu können. Wie gut jemand in der Praxis arbeiten kann, der bloß ein Wochenendseminar besucht hat, kann sich wohl jeder selbst ausmalen.“ Kleine Wunden? Desinfiziert+ heilt gleichzeitig DER ERFOLG BEGINNT IM KOPF Neben dem körperlichen Aspekt wird auch der mentalen Komponente ein immer größerer Stellenwert zugerechnet. Mit einer Postgraduate-Ausbildung können Psychologen und Sportwissenschafter ihre Klienten gezielt auf Wettbewerbsituationen vorbereiten. Mit Verfahren wie dem Biofeedback beobachten sie, wie ein Sportler auf mentale Stressreize reagiert und wie schnell er sich wieder entspannen kann. Je nach Bedarf werden dann spezielle Atem- und Entspannungstechniken vermittelt, die „im Ernstfall“ Erfolge erst ermöglichen, da mit der physischen auch die psychische Belastung enorm steigen kann. Zur Klarstellung: Als „Mentalcoach“ werden Sportwissenschafter mit der entsprechenden Zusatzqualifikation bezeichnet, während „Sportpsychologen“ ein Psychologiestudium absolviert haben. ABNEHMEN NACH PLAN Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld für Sportwissenschafter ist der Bereich „Weight Management“. Gerade Menschen ohne langjährige Trainingserfahrung fehlt oft das Gefühl dafür, wie sie auf gesunde Weise ihren Körperfettanteil reduzieren können. Wenn Resultate dann aufgrund zu niedriger Intensität oder Konsequenz ausbleiben, ist dies ebenso demotivierend wie regelmäßige Überlastung, die Anfängern schnell den Spaß am Sport verderben kann. Mit der entsprechenden Betreuung durch ausgebildete Fachleute wird hingegen dafür gesorgt, dass mittelund auch langfristige Ziele nachhaltig erreicht werden können. Neben dem Training an sich ist ein großer Teil von Abnehmerfolgen der entsprechenden Ernährungsweise geschuldet. Anders gesagt: Schlechtes Essverhalten lässt sich durch Bewegung zwar relativieren aber nicht wettmachen, schon gar nicht, wenn es darum geht, Körperfett zu reduzieren. Von Weight Management profitieren aber nicht bloß stark übergewichtige Menschen – auch Hobbysportler können dank gezielter Ernährung zu neuen Höhenflügen ansetzen. Gerade bei Ausdauersportlern steigt bei ordentlicher Betreuung und in Folge Gewichtsabnahme die relative Leistungsfähigkeit (Watt pro Kilogramm Körpergewicht) rasch an, weil sie weniger Körpermasse über längere Distanzen bewegen müssen. Was viele nicht wissen: Die rechtliche Lage erlaubt es in Österreich ausschließlich Absolventen eines Studiums der Diätologie oder der Ernährungswissenschafter, entgeltlich Ernährungspläne zu erstellen. Teils verfügen Sportwissenschafter über diese Ausbildung, teils arbeiten sie mit entsprechenden Fachkräften zusammen. Damit sich aber die Investition ins Consulting eines Sportwissenschafters auch lohnt (übrigens: Der Besuch bei einem „Spowi“ kostet nicht mehr als ein paar gute Laufschuhe), gilt es in jedem Fall bei der Auswahl aufmerksam und kritisch zu sein. Eine gute Orientierung liefert dazu der Dachverband VSÖ (siehe unten). SPORTaktiv wird jedenfalls nun laufend aus dem Tätigkeitsbereich der Sportwissenschafter berichten – damit alle Hobbysportler erkennen, was sie an ihrem „Freund Spowi“ haben. Wundcreme oder -spray Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. L.AT.MKT.04.2016.4098 Dein Weg zum „Spowi“: VSÖ Verband von SportwissenschafterInnen Österreichs Der VSÖ ist die offizielle Interessensvertretung der SportwissenschafterInnen in Österreich. Hier erhalten Interessierte die passenden Kontakte und alle Infos zu diesem Thema. WEB: diesportwissenschafter.at 44 SPORTaktiv

Fit mit Sumi MEINE ERFAHRUNGEN MIT DEN „SPORT- MAGISTERN“ KARIKATUR: Petar Pismestrovic WER MEINE KOLUMNEN VERFOLGT, wird wissen, dass ich kein Freund von Pauschalurteilen bin. Das fiel mir auch gleich ein, als ich gebeten wurde, mir hier meine Gedanken zum Thema „Sportwissenschafter“ zu machen. Ich muss auch vorausschicken, dass man als Hochleistungssportler nicht tagtäglich direkt mit der Sportwissenschaft zu tun hat, aber dass im Hintergrund natürlich sehr wohl viel mit der Wissenschaft zusammengearbeitet wird. Unter den Sportwissenschaftern, mit denen ich in meiner Zeit als Leistungssportler zu tun hatte, waren solche, die für ihren Job gebrannt haben, deren Ideen und Ratschläge mir richtig getaugt und weitergeholfen haben. Und es sind andererseits auch Leute mit akademischer Ausbildung aufgetaucht (und meist bald wieder verschwunden), die mit Leistungssport offensichtlich nichts am Hut hatten. Ich sage es ganz offen: Bei manchen Tests, die mit mir gemacht worden sind, hatte ich das Gefühl, dass sie „für die Würscht“ waren. Oder, dass meine Werte vielleicht in einer Seminararbeit gelandet sind, aber nicht für mich und meine Leistungsentwicklung relevant waren. Ich selbst tu mir mit Leuten mit starkem Praxisbezug einfach leichter. Und es stimmt ja auch: Es gibt viele Sportwissenschafter, die selbst aus dem Hochleistungssport kommen und danach ihre zweite Karriere auf der Universität gestartet haben. Am Idealsten war für mich dabei immer, wenn der Ansprechpartner genau meinen Sport, also das Langlaufen, längere Zeit auf Hochleistungsniveau ausgeübt hat. Relativ wenig relevant war für mich dagegen immer, welchen Titel jemand geführt hat. Ob derjenige Trainer oder Arzt, Magister oder Doktor, Sportwissenschafter oder Sportlerkollege war – das war mir immer egal: Ich hab in allen Bereichen Menschen kennengelernt, von denen ich extrem profitiert habe, und solche, mit denen die Wellenlänge halt nicht ganz gestimmt hat. Unbestritten ist, dass man sich nicht nur als Spitzensportler, sondern auch als Freizeitsportler grundsätzlich helfen lassen soll. Know-how, wenn es darum geht, eine Sportart erfolgreich, mit Spaß oder auch auf dauerhaft gesunde Art und Weise auszuüben, ist mindestens so wertvoll wie die Ausrüstung. Und dennoch geben die meisten lieber ein paar tausend Euro für ein Rad aus als ein-, zweihundert für eine Leistungsdiagnostik oder einen Trainingsplan. Das nur als die eine Anregung von mir. Die andere, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung ableiten kann: Es zahlt sich aus, sich nicht den nächstbesten Berater zu holen, sondern sich ein wenig herumzuhören und jemanden zu suchen, zu dem die Wellenlänge wirklich passt. Wenn jemand die Sportart, die man selber ausübt, auch selbst lange Zeit betrieben hat, ist das sicher ein guter Ansatzpunkt; genauso, wenn man sich mit dem künftigen Berater hinsetzen, einfach ein paar Minuten locker über den Sport, seine Wünsche und Ziele plaudern kann und sich dabei wohlfühlt. Ob und welchen Titel das Gegenüber trägt, ist dabei ziemlich egal – finde zumindest ich. Es kann gern, muss aber nicht unbedingt ein „Sport- Magister“ sein ... CHRISTOPH SUMANN war als Biathlet viele Jahre Weltklasse. Nun ist er selbst aktiv in der Hobbysportszene unterwegs und notiert hier für die SPORTaktiv-Leser seine Erlebnisse, seine Eindrücke – und seine Tipps. AERO / LEICHT WIE LUFT Michel LANNE Skyrunning Vizeweltmeister julbo.com – Photos : © Jérémy Bernard - Semaphore. Nr. 3; Juni / Juli 2016 45 The world needs your vision

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