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SPORTaktiv Laufguide 2016

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Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.

RUN SPECIAL In der

RUN SPECIAL In der Klagenfurter Privatklinik Maria Hilf nimmt Sportwissenschafter Arnold Jonke (re.) Profis ebenso wie ambitionierte Hobbysportler unter die Lupe. AUF DEM PRÜFSTAND Bei den Profis längst gang und gäbe, nutzen auch immer mehr Hobbysportler die Erkenntnisse aus der Leistungsdiagnostik. Welche das sind und wie ein solcher Test in der Praxis abläuft, durften wir in Klagenfurt live erfahren. FOTOS: Thomas Polzer TEXT: Christoph Lamprecht 18 SPORTaktiv

Im Rahmen der Laktatbestimmung wird dem Probanden alle zwei Minuten Blut am Ohrläppchen abgenommen. Wie stark ist meine Maschine, sprich Kreislauf? Das ist die zentrale Frage“, bringt Sportwissenschafter Arnold Jonke den Sinn von Leistungstests in aller Kürze auf den Punkt. „Eine aktuelle Bestandaufnahme dient zudem auch als Grundlage für Trainingsempfehlungen, die – sofern diszipliniert befolgt – eine entsprechende Verbesserung der physischen Leistung mit sich bringen.“ SPORTaktiv ist zu Gast in der Klagenfurter Privatklinik Maria Hilf, genauer gesagt im Leistungsdiagnostikzentrum von Altis Med. Und was uns hier Mag. Arnold Jonke, 1992 selbst Olympia-Silbermedailliengewinner im Rudern, alles erklärt, ist nicht bloße Theorie, sondern wird hier vielfach erfolgreich in die Praxis umgesetzt. So gehören viele Spitzensportler, unter ihnen auch Weltmeister und bekannte Skispringer, zu den Stammkunden von Altis Med. HOBBYSPORTLER AM PRÜFSTAND Heute allerdings steht kein Profi, sondern Hobbybergläufer und -triathlet Marco aus Neumarkt in der Steiermark am Prüfstand. Die Stimmung ist locker, die Voruntersuchung inklusive Herz ultraschall, Ruhe-EKG und Bluttest bereits absolviert. Was sich Marco vom heutigen Tag erwartet? „Auf jeden Fall mehr Hintergrundwissen über meinen Körper, Empfehlungen, wie ich mein Training noch effizienter gestalten kann, und natürlich zusätzliche Motivation für die Wettkampfvorbereitung.“ Das Trainingspensum des 31-jährigen Steirers liegt meist bei acht bis zehn Stunden pro Woche. Seine Einheiten gestaltet der Hobbysportler durchaus abwechslungsreich: Neben den für Triathleten obligatorischen Lauf-, Schwimm- und Bikesessions verbringt Marco seine Freizeit mit Wanderungen, Langlaufen und Skitouren. Als Anhaltspunkt stellt uns Marco für unseren „Body Check“ (siehe Seite 165) seine Ergebnisse zur Verfügung, „obwohl wir damit besser bis zum Sommer warten sollten. Denn da stehen dann Wettkämpfe wie der Ötzi-Alpin-Marathon in Südtirol an, und da hab ich durch das enorme Ausdauertraining deutlich bessere Werte und gute sechs Kilo weniger auf den Hüften ...“ VERKABELT UND GESICHERT Es wird ernst. Zunächst werden Marco der Brustgurt zur Pulsmessung, die Maske für die Messung seiner Atmung und die Notfallsicherung, die dem Laufband den Strom nimmt, sobald der Proband stürzt oder vom Gerät fällt, angelegt. Die Atemmaske ist wichtiger Bestandteil der Spiroergometrie. Dabei wird gemessen, wie viel Sauerstoff der Proband aufnimmt und wie viel CO2 er wieder ausatmet. Gemeinsam mit der Bestimmung der Laktatkonzentration im Blut, die alle zwei Minuten durchgeführt wird, bekommen die Sportwissenschafter so die exakten Ergebnisse von Marcos Trainingsbereichen und Leistungsfähigkeit. Wobei Leistung natürlich immer in Relation zur ausgeübten Sportart und den angestrebten Zielen betrachtet wird. Schließlich geht es beispielsweise bei Langstreckenläufen und Triathlons nicht um kurze Intensität, sondern um langanhaltende Ökonomie, für die wiederum der (Fett-)Stoffwechsel entscheidend ist. „Ein Laktattest allein“, erklärt uns Arnold Jonke, „wäre jedenfalls viel zu ungenau. Eine Spiroergometrie in Kombination mit Laktatanalyse stellt hingegen den derzeitigen ‚Goldstandard‘ in der Leistungsdiagnostik dar.“ BLUT FÜR DEN LAKTTATTEST Der Sportmediziner schmiert noch eine durchblutungsfördernde Salbe auf Marcos rechtes Ohrläppchen und nimmt eine erste Probe mit dem Kapillarröhrchen. „Oje, du blutest aber schlecht. In der Wildnis ist das ein Vorteil, beim Blutabnehmen leider nicht“, scherzt er, während sich beim Probanden trotz Maske ein breites Grinsen abzeichnet. Bei der Blutabnahme für den Laktattest kommen Kapillarröhrchen zum Einsatz, um sicherzustellen, dass immer diesselbe Menge Blut entnommen wird. Wäre dies nicht der Fall, würde sich das auf die Konzentration der Probelösung und somit die Aussa­ Nr. 1; Februar / März 2016 19

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