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SPORTaktiv Laufguide 2016

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Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.

RUN SPECIAL LORENZ

RUN SPECIAL LORENZ MAKULA, GIGASPORT GRAZ (ST) Lorenz, wie würdest du dich selbst als Läufer beschreiben? Als Genussläufer, der zwei bis drei Mal pro Woche abends eine Runde dreht, um den Kopf freizukriegen. Und natürlich, um neue Trends auszuprobieren. Neben dem Material interessieren mich aktuell zum Beispiel auch diverse Apps sehr. Apropos Trends: Wo siehst du die derzeitigen Haupttrends im Freizeitlaufsport? „Individualisierung“ ist ein großes Thema. Aber es ist auch eine gewisse Professionalisierung zu beobachten, die im Hobbybereich stattfindet. Die Leute kennen sich sehr gut aus, sie wollen nicht in eine Schublade gesteckt werden und für ihre persönlichen Bedürfnisse das beste Materialpaket bekommen. Ihnen dabei zu helfen, ist euer Job. Woher holst du dir Informationen und Fachwissen über neues Material? Neben dem über die Jahre erworbenen Wissen gibt es von den Herstellerfirmen regelmäßige Seminare, in denen man Neuheiten in Theorie und Praxis kennenlernt. Natürlich ist auch Eigeninitiative gefragt. Ich habe ständig mehr als zehn Paar Laufschuhe zu Hause, um selbst ein Gefühl für die Eigenschaften der unterschiedlichen Schuhe zu entwickeln. Was macht deiner Erfahrung nach einen guten Laufschuh-Berater aus? Wichtig ist Einfühlungsvermögen, um aus dem Gespräch die wahren Bedürfnisse des Kunden herauszuhören. Eine Video-Laufstilanalyse gehört auch dazu. Eine Beratung betrifft aber nicht nur das Schuhthema allein, sondern das Gesamtpaket. Da kann es um Zusatzprodukte gehen, aber auch um Trainingsempfehlungen. Bemerken wir bei der Laufstilanalyse eine Fehlstellung, kann eine Lösung im Material liegen – wir erklären aber auch, wie ein Lauftechniktraining helfen könnte oder wann eine medizinische Abklärung vernünftig erscheint. Du hast vorhin erwähnt, dass Kunden schon gut informiert zu euch kommen. Ist es der individuelle Zugang, der den Unterschied ausmacht zwischen dem Wissen, das Kunden bei euch vermittelt bekommen, und jenem, das jeder für sich „ergoogeln“ kann? Auf jeden Fall. Wobei zu bedenken ist, dass man zwar vieles im Internet findet, aber auch viel Halbwissen oder wirkliche Falschinformationen dabei sind. Aber es stimmt schon: Einen Fragebogen mit „Ja/Nein“-Anworten kann man online ausfüllen, dazu braucht man keinen menschlichen Berater. Der Austausch zwischen Kunden und Berater dagegen ist ein wechselseitiges Hin und Her. Es geht darum, gemeinsam das beste Paket für den Kunden zu finden, das auch zur Lebenssituation und seinen Vorlieben passt. FOTOS: Thomas Polzer 28 SPORTaktiv

PERSONALITY ROLAND GRAMMEL, INTERSPORT ST. PÖLTEN (NÖ) Roland, was bedeutet dir persönlich das Laufen? Das ist schnell gesagt: Neben meiner Familie und der Arbeit ist der Laufsport für mich das Wichtigste überhaupt. In meiner Jugend war ich einmal Zweiter bei den Junioren­ Staatsmeisterschaften auf der Mittelstrecke. Heute laufe ich jährlich zwei Marathons, mehrere Halbmarathons und kürzere Bewerbe. Meine Marathon-Bestzeit ist 2:58 Stunden. Laufen als Berufung – und als Beruf? Kann man so sagen, denn obwohl ich mittlerweile zwei Intersport-Stores – in St. Pölten und Horn – leiten darf, muss ich sagen, dass ich immer am liebsten in der Laufschuhabteilung gearbeitet habe. Deine Meinung: Was macht eine gute Laufschuh-Beratung aus? Das Wichtigste ist, dass der Kunde Nr. 1; Februar / März 2016 sich wohlfühlt! Der Schuh muss auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sein. Um das zu gewährleisten, braucht es natürlich eine Bedarfsanalyse. Andererseits gilt es auch, ein großes Angebot zur Auswahl zu haben und die Eigenschaften der Schuhe wirklich genau zu kennen. Da sind ich und meine Mitarbeiter auch mit enormer Akribie und Herzblut dahinter. Wie läuft eine Beratung ab? Zuerst fragen wir den Kunden, auf welchem Untergrund, wie oft und wie lange er läuft, welche Ziele er verfolgt usw. Bei der Videoanalyse läuft der Kunde ohne Schuhe und es ist Aufgabe des Beraters, dabei zu erkennen, welcher Schuh zum Kunden passt. Wichtig ist es, die Sache persönlich zu gestalten. Die Beratung kann daher auch bis zu 45 Minuten dauern. Und man muss sich auch trauen, es zu hinterfragen, wenn der Kunde einen Schuh will, der eigentlich nicht ideal für ihn ist. Und auch an dich die Frage: Woher 29 bezieht ihr euer Fachwissen? Die einzelnen Laufschuhproduzenten, aber auch Intersport selbst bieten immer wieder Schulungen und Testmöglichkeiten an. Natürlich ist man als Berater auch gefordert, selbstständig neue Schuhe auszutesten. Ich sehe unseren Job sehr praxisorientiert – Theoriewissen allein ist zu wenig. Rückmeldungen von Kunden sind uns ebenso wichtig. Und auch bei uns im Team gibt es unterschiedliche „Figurtypen“, die letztlich die Lebensrealität widerspiegeln. Auch dieses Feedback der Mitarbeiter mit etwas mehr „Laufgewicht“ ist für alle im Beraterteam wertvoll und wichtig. Wissen Kunden eine hochwertige Laufschuhberatung auch zu schätzen? Davon bin ich überzeugt. Geschätzt werden auch zusätzliche Serviceleistungen wie unsere Passformgarantie. Heißt: Wenn sich der Schuh im Nachhinein als doch nicht ideal herausstellt, kann man ihn umtauschen.

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