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SPORTaktiv Februar 2017

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RUN SPECIAL Um gute

RUN SPECIAL Um gute Ausdauerleistungen zu erbringen, braucht es auch Kraft, Koordination und Beweglichkeit. FOTO: Runtastic 54 SPORTaktiv

Mehr als nur ausdauernd WENN BEI LÄUFERN von starker Kondition die Rede ist, ist in der Regel die Ausdauerfähigkeit gemeint. Doch das greift zu kurz: Wer zugunsten des puren Kilometersammelns auf ergänzende Trainingsinhalte wie Beweglichkeit, Kraft und Koordination verzichtet, lässt wertvolles Potenzial brachliegen. Und das gilt nicht nur für leistungsorientierte Läufer. TEXT: Christoph Lamprecht Work smart not hard – so lautet eine altbekannte Trainingsweisheit, die sich gerade Hobbysportler mit begrenztem Zeitbudget zu Herzen nehmen sollten. Und doch sind sie keine Seltenheit, die puren „Kilometerfresser“, die sich lieber stundenlang laufend quälen als ein Theraband auch nur eines Blickes zu würdigen. Dass sich ein solcher Ansatz früher oder später als Sackgasse entpuppt, weiß auch Runtastic-Sportwissenschafter Herwig Natmessnig: „Wer ‚nur‘ läuft, dabei aber auf zusätzliches Stabilisations- und Beweglichkeitstraining sowie regelmäßiges Dehnen verzichtet, riskiert muskuläre Dysbalancen und eine eingeschränkte Beweglichkeit.“ Denn obwohl es viele Hobbyläufer nicht wahrhaben wollen, sind es beim Laufsport eben nicht nur die absolvierten Umfänge, die zählen. Vor allem, wenn ohne entsprechendes Ausgleichsprogramm Raubbau an Muskulatur und Bändern betrieben wird. „Manche Läufer steigern die Anzahl ihrer Laufeinheiten von einem Tag auf den anderen. Etwa, wenn sie sich kurzfristig dazu entschieden haben, für einen Laufevent zu trainieren. Da aber vor allem die passiven Strukturen des Körpers wie Knochen, Bänder, Sehnen und Knorpel Zeit benötigen, um sich an die höheren Belastungen zu gewöhnen, führt dies nicht selten zu Übertraining und einer Einschränkung der Beweglichkeit“, warnt Natmessnig. DER ASPEKT BEWEGLICHKEIT Für einen effektiven und ökonomischen Laufstil ist gute Beweglichkeit von entscheidender Bedeutung. Wird dieser Aspekt über einen längeren Zeitraum vernachlässigt, führt dies in der Regel zu Schmerzen an klassischen „Sollbruchstellen“. Trainingsumfang und -intensität sollten deswegen nur allmählich und vor allem gezielt gesteigert werden. „Typische Probleme bei unbeweglichen Läufern sind ‚verkürzte‘ hintere Oberschenkelmuskel, Hüftbeuger und Waden“, erklärt der Sportwissenschafter. Unliebsame Folgen daraus sind nicht selten das sogenannte „Runner’s Knee“ sowie Schienbeinbeschwerden und Probleme mit der Achillessehne (siehe dazu auch die Nr. 1; Februar / März 2017 55

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