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SPORTaktiv Februar 2018

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AM LAUF STEG STRASSE

AM LAUF STEG STRASSE VERSUS TRAIL BEI DER MODE. KANN EIN TRAILRUNNER IN DER STADT RENNEN? GIBT ES MODESÜNDEN? WIR FRAGEN DIE EXPERTEN. VON CHRISTOPH HEIGL Wer mit offenen Augen durch die Gegend rennt, macht die faszinierende Feststellung: Gute Läufer sehen schon im Stehen schnell aus. Nachdem man Fitnesszustand und Kilometerbestzeiten nicht im Stand erkennen kann, legt das einen möglichen Schluss nahe: Es muss an der Kleidung liegen. Laufkleidung ist schnittig, praktisch und stylish und hat sich in den letzten Jahren aufgeweitet in „normale“ Laufbekleidung für die Straße, die Stadt, die Hobbyund Wettkampfläufer und in jene für die Sparte der Trailrunner, also jene, die abseits der Straßen im mehr oder weniger anspruchsvollen Gelände laufen. Viele Hersteller aus dem Running-Bereich nutzen Synergien mit der Outdoor-Branche und bieten mittlerweile Geländeläufern trendige Trail-Schuhe, eigene Mode und spezielles Equipment an. Warum eigentlich? Dass man anderes Schuhwerk braucht, wenn man abseits des Asphalts auf Feld- und Schotterwegen oder sogar in richtigem Gelände und im alpinen Bereich seine Runden zieht, leuchtet ein. Die Trails im Gelände sind uneben, steinig, rutschig – da braucht es den Grip und die Dämpfung eines echten Trailschuhs. „Aber auch sonst taucht man beim Trailrunning in eine andere Welt ein“, weiß Matthias Weissl, Laufexperte bei Gigasport. „Man läuft meistens länger und weiter als bei der kurzen Runde vor der Haustür, fährt eventuell sogar mit dem Auto hin. Das heißt, da will man dann schon zumindest den Autoschlüssel, das Handy und eine kleine Trink- Fotos: iStock 98 SPORTaktiv

Das trailrun event von Frauen Für Frauen the trailrunning event For woMen by woMen Mädels, macht mit! flasche mithaben.“ Und deswegen hat der Trail-Markt diese Zutaten zu bieten, wie leichte Laufgürtel, Gilets oder minimalistisch kleine Laufrucksäcke, in denen man Riegel und Softflasks (minimalistische Trinkflaschen) verstauen kann. Oder eine Stirnlampe, wenn’s einmal später wird. Und die Mode? „Die Textilien sind in der Regel bei Trailrunning-Produkten viel technischer“, erklärt Peter Rödhamer, Laufexperte bei Intersport. „Sie verfügen über spezielle Features wie zum Beispiel einen speziellen gummierten Print im Schulterbereich für den Rucksack, sind für längere Läufe konzipiert und verfügen über mehr Taschen für Sportnahrung wie Riegel oder Gels.“ Die Materialien sind robuster, die Farben meist knalliger, heller und intensiver. Der SUV-Effekt Viele Elemente aus dem Coolness und Lässigkeit vermittelnden Outdoor- und Trail-Segment haben den Siegeszug in die normale, urbane Mode geschafft. Softshelljacken, Wanderhosen und knallige Trail-Schuhe sind längst auch beim Shoppen in der Stadt salonfähig. Die klassische Jogginghose gilt nicht mehr als Modesünde und findet sich aktuell sogar auf den Laufstegen dieser Welt. „Eben dadurch, dass die klassische Laufmode so modisch geworden ist, hat sich die Mode beim Trail-Running in die noch sportivere Richtung entwickelt“, erklärt Rödhamer. „Modesünden gibt es nicht mehr. Von engen Tights bis zu weiten Hosen findet jeder etwas für seinen Geschmack.“ Große Schnittmenge Streng getrennte Communitys gibt es nicht, Straßen- und Geländeläufer haben doch eine große Schnittmenge. „Der Trend zum Trailrunning ist da, aber so ein Boom, dass es in Österreich getrennte Märkte gibt, ist es noch nicht“, sagt Gigasport-Experte Weissl. Mit Hosen, Shirts und Socken, mit denen man auf der Straße unterwegs ist, könne man bedenkenlos auch ins Gelände rennen. Und wie Peter Rödhamer von Intersport weiß, „ist nicht jeder Läufer, der im Wald, Gelände oder auf Schotter rennt, gleich ein Trailrunner. Vor allem in ländlichen Gegenden wechselt der Untergrund ja oft.“ 25.–27. Mai 2018 woMens-trail.coM SPORTaktiv 99

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