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SPORTaktiv Oktober 2016

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Das größte

Das größte Etappenrennen in Österreich BIKETOURISMUS 509 m Ossiach neutraler Start 6. Tour de Kärnten 20. bis 25. Mai 2017 Das perfekte Trainingscamp mit Rennbedingungen Startfreigabe 12% 657 m 683 m Fresach Kirche 16 % Zlan Farchten See Windische Höhe 1.112 m 0 km 14 1920 32,5 40 45,5 60 62 75 80 95 3-5% Anmeldungen online unter: www.tourdekaernten.at 430 Kilometer 8.000 Höhenmeter 6 Etappen Einzelzeitfahren • Lokalrunde • Dach der Tour • Wintersportrunde • Windische Höhe– Bad Bleiberg • FH Kärnten– Bergzeitfahren bis 18 % 5-7% Bad Bleiberg 920 m Ziel der Umsetzung – „am Nassfeld etwa und in Bad Kleinkirchheim“, verriet Kärntens Radkoordinator Paco Wrolich am Rande des Kongresses. AUSLASTUNG „AM PLAFOND“ Von Saalbach aus ein Tal weiter liegt Leogang. Das Gebiet ist im Sommer mit dem Saalbach-Hinterglemmer Bike wegenetz (und im Winter mit dem Pistennetz) verbunden. Christian Oberlader von den Leoganger Bergbahnen, die wesentlich am dortigen Bikepark beteiligt sind, schilderte auch eine Mountainbike-touristische Erfolgsgeschichte. „Knapp vorm Jahr 2000 wollten wir die Bahn im Sommer fast schließen. Heute sind wir mit der Sommerauslastung am Plafond. Wir fahren dabei mit drei Viertel Biker-Gondeln und einem Viertel Wanderer-Gondeln.“ Noch eine interessante Zahl: „In der Region steht es heute 50:50 bei Sommer- zu Winternächtigungen ...“ Oberlader erzählte auch das: „Als erste Maßnahme, nachdem die Idee des Bikeparks geboren war, haben wir alle Betroffenen – Grundstücksbesitzer, Gastgeber, Anrainer, Jagdpächter usw. – in einen Bus verfrachtet und den deutschen Bikepark Geisskopf besucht“. Das sei auch sein wichtigster Ratschlag: Alle von Anfang an in ein Boot – „oder eben einen Bus“ – reinholen! DER WALD IN PRIVATER HAND Dieser Punkt kam beim Kongress immer wieder zur Sprache: Oft scheitert der biketouristische Ausbau einer Region weder an Ideen noch am Geld, sondern am Widerstand einzelner Gruppen oder Personen. 80 Prozent des Waldes in Österreich befinden sich in privatem Besitz. Was alle Fachleute betonten: „Von vornherein mit Anrainern und Grundstücksbesitzern zu reden, deren Sorgen ernst zu nehmen, ist das Um und Auf. Wird ein Grundstücksbesitzer mit einem bereits fixfertigen Konzept konfrontiert, kann man logischerweise kein „1992 hatten wir eine Handvoll Nächtigungen im Sommer. 2005 waren es 200 – 2015 bereits 3.000. Wir leben unseren Traum!“ WALTER HÖLL hat das Spielberghaus in Saalbach zum Biker- Hotspot verwandelt Entgegenkommen erwarten.“ So sieht es auch Christian Oberlader: „Die Betroffenen muss man von Anfang an mitnehmen – auch wenn es mit vielen Gesprächen verbunden ist“. Ein „Gegenbeispiel“ lieferte Philipp Kettner, Betreiber des Bikeparks Brandnertal in Vorarlberg. „Mit Gemeinde und Grundstückseigentümern waren wir uns über den Bikepark als touristische Attraktion einig. Der Jagdpächter aber hat vom Projekt erst aus der Gemeindezeitung erfahren – auf die Jägerschaft hatten wir schlichtweg vergessen. Daran wäre das Projekt beinahe gescheitert.“ JÄGER UND BIKER Mit Spannung erwarteter Referent war dann auch Andreas Wernik, der „als Jäger und Biker“ beide Sichtweisen dieser konträren Interessensgruppen kennt. Wernik hielt zunächst fest, dass heute zwei Drittel der Österreicher in Ballungszentren leben. Und dass zum Ausgleich entsprechend mehr Menschen in die Natur drängen. „Es wird eng im Wald – und der nutzbare Lebensraum für Wildtiere immer kleiner“, weiß Wernik. Auch wenn man als gewöhnlicher Waldnutzer die Wildtiere nicht sehe – die Folgen sehe man sehr wohl, etwa in Form von Wildschäden. Wernik warb für gegenseitiges Verständnis und appellierte „für eine gelenkte, reglementierte Freizeitnutzung des Waldes statt generellem Öffnen oder Verbieten“. Zum in den letzten eineinhalb Jahren viel diskutierten Punkt: „Öffnen aller Forststraßen?“, hielt Wernik fest, dass die meisten Biker ja gar keine offenen Forststraßen wünschten, sondern Singletrails. Diese Meinung war auch beinahe einhellig beim Kongress spürbar: Forststraßen würden allenfalls noch für die Zufahrt zu Singletrails gewünscht. Und diese Trails dürften dann keine Downhill- oder Freeridetrails wie früher sein, sondern „flowig“ – für jedermann leicht befahrbar. Ein Motto, unter dem der Kon- www.bad-bleiberg.at Bad Bleiberg auf 920 m Seehöhe, so mitten in der Natur! 54 SPORTaktiv

gress stand, war „Leidenschaft“. Auch das wurde spürbar: Mountainbiker erwarten sich authentische Angebote, die ihre eigene Liebe zum Biken widerspiegeln. Walter Höll vom Saalbacher Spielberghaus kann das nur bestätigen. Höll hatte 1992, mit 23 Jahren, die Hütte seiner Eltern als klassische Skihütte übernommen: „Der Steuerberater hat uns gesagt: Sperrt’s im Sommer zu oder lasst’s euch etwas einfallen.“ Nachdem Höll und seine Frau Sabine Biker waren, beschlossen sie, um Mountainbiker zu werben. 12.000 Euro investierten beide in ein Erstkonzept. Resultat: „Im ersten Sommer haben wir gezählte drei Packages verkauft.“ Wie es die Hölls dennoch schafften, dass das Spielberghaus heute in der ganzen deutschsprachigen Bikecommunity einen legendären Ruf hat? „Durch netzwerken, auf jeder Hochzeit tanzen – und mit Herzblut das durchziehen, was einem selber Freude macht.“ 3.000 Nächtigungen hat das Spielberghaus, das nur über eine Almstraße erreichbar ist, heute pro Sommer. Das ist das Zwölffache als vor zehn Jahren und eine Auslastung von 90 Prozent. Bis zu 100 Gästebikes „übernachten“ in Stoßzeiten in der Garage. „Auch, weil manche schon mit zwei Bikes kommen – einem zum Tourenfahren, einem fürs Abfahren.“ Die Zukunft sieht Walter Höll in „noch mehr Flow rund ums Haus“ – nicht nur, was Trails, sondern auch, was die Lebenseinstellung betrifft. „Wir leben unseren Traum – im Sommer“, sagt Höll und präzisiert: „Mountainbiker sind irrsinnig angenehme Gäste, die kein Halligalli brauchen, sondern gleichgesinnte Gastgeber, die ihre Bedürfnisse verstehen und ihre Sprache sprechen.“ DER UPHILL-FLOW Die Zukunft gehört auch dem E-Mountainbike – darin herrschte beim Kongress ebenso Einigkeit. Das machte auch Christoph Malin deutlich, Bikejournalist und langjährig in der Innsbrucker „Vertrider“-Szene führend. Die „Vert rider“ nahmen in Mountain bike- Urzeiten alpines Gelände (grenzlegal) unter die Räder. 2010 musste Malin das Biken krankheitsbedingt lassen – um 2015 übers E-MTB zu seiner Leidenschaft zurückzukehren. „Die neuen E-Bikes können bergab alles, man muss nur die Fahrtechnik leicht adaptieren. Hochfahren aber ist ein völlig eigenständiges Erlebnis“, attestiert Malin dem elektrisch angetriebenen Biken riesiges Potenzial. Einen „Uphill-Trail“ für E-Mountainbikes baut derzeit Diddie Schneider in seinem „Bikepark Geisskopf“ bei München – und trifft damit ein Trendthema, das vielerorts hinterfragt wird: Wie kann man das E-Mountainbike sinnvoll in Streckenkonzepte einbinden ... Unser Fazit nach drei Tagen Mountainbike-Kongress in Saalbach-Hinterglemm: Natürlich stehen noch viele Antworten aus – ums E- genauso wie ums gewöhnliche Mountainbike als Urlaubsthema und Tourismus-Lokomotive. Was aber nichts an einer generellen Aufbruchsstimmung in der Branche ändert, die allerorten spürbar ist. FOTOS: Landhotel Rosentaler Hof 3-Länder-Radeln in Kärnten BUCHBAR VON 01. 10. BIS 15. 10. 16 VON 15. 04. BIS 30. 06.17 • 3 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Balkon und Blick in den Garten • 3 x Rosentaler Hof Aktiv-Genusspension • Begrüßungsprosecco & „Radlerstammtisch“ am Ankunftsabend • 1 geführte Radtour „3 Regionen – 3 Kulturen – 3 Sprachen“, mit Radguide und Bustransfer • E-Mountainbike der Marke Focus leihweise für 2 Tage ab € 199,– p. P. DAS RADLER-PARADIES IM ROSENTAL Ganz nach dem Motto des Hauses – „Hier blühen Radfahrer auf“ – präsentiert sich das Angebot im Landhotel „Rosentaler Hof“. Ob Rennradfahrer, Mountainbiker, Genussradler oder Etappenradler – im Kärntner Rosental finden sich spannende Touren und Radwege für jedermann. Vor allem die geführte, ganz spezielle Tour über Slowenien, Italien und Kärnten ist bei den Bikern beliebt. Drei Länder an einem Tag und man braucht sich um nichts zu kümmern: Weil eben auch in der Planung der Tour jede Menge Herzblut der Hoteliersfamilie Stefan steckt! LANDHOTEL ROSENTALER HOF **** ST. JAKOB IM ROSENTAL / KÄRNTEN Mühlbach 28, 9184 St. Jakob im Rosental Tel.: 0043 4253/22 41 E-Mail: office@rosentaler-hof.at Web: www.rosentaler-hof.at Nr. 5; Oktober / November 2016 55

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