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SPORTaktiv Oktober 2019

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Es ist gerade einmal

Es ist gerade einmal dreieinhalb Jahre her, da sah die Welt für Alexander Schlager und den LASK noch ganz anders aus. Der Torhüter war von seinem Klub Red Bull Salzburg gerade an Grödig verliehen und pendelte dort zwischen erster und zweiter Mannschaft. Und der Linzer Traditionsklub scheiterte an dem Versuch, unter einem gewissen Oliver Glasner die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. Es war also im Frühjahr 2016 nicht zwingend davon auszugehen, dass sich für beide Parteien eine Erfolgsgeschichte entwickeln sollte, die einem modernen Sportmärchen gleichkommt. Doch der LASK widersetzte sich den Gesetzen der Branche, hielt an Glasner fest und katapultierte sich in die Beletage des österreichischen Fußballs. Vizemeister, Europa-League-Gruppenphase, und viel hat nicht gefehlt die Linzer hätten es sogar in die Königsklasse unter die 32 besten Teams Europas geschafft. Einen beachtlichen Anteil an dieser Entwicklung hat Alexander Schlager. Er wechselte 2017 zu den Oberösterreichern, saß ein Jahr als Nummer zwei hinter Pavao Pervan (heute Wolfsburg) auf der Bank und hechtete sich danach mit tollen Paraden und einer überragenden Ausstrahlung bis in die Nationalmannschaft. „Was in der letzten Zeit alles passiert ist, ist schon surreal“, sagt der 23-Jährige im Gespräch mit SPORTaktiv. „Zum Ganzen kommt ja noch die U21-EURO in Italien, das bisher größte Erlebnis meiner Karriere.“ Ach ja, geheiratet hat er vergangenen Sommer auch noch, aber das ist eine andere Geschichte. Nun gab es viele Unkenrufer, die dem LASK ein jähes Ende der Erfolgsparty vo- Fotos: GEPA pictures (3) 126 SPORTaktiv

Alexander Schlager und seine LASK- Teamkollegen haben viel Grund zum Feiern. FÜR DEN LASK UND SEINEN KEEPER ALEXANDER SCHLA- GER GAB ES IN LETZTER ZEIT NUR EINE RICHTUNG: STEIL BERGAUF. HIER ERKLÄRT DER ÖFB-TORMANN, WAR- UM DER AUFSTIEG FORTGE- SETZT WIRD. UND WIE ER SELBST DEM GEGENWIND IN SEINER KARRIERE TROTZTE. VON MARKUS GEISLER GIPFEL- STÜRMER DIE LINZER rausgesagt haben. Denn nach vier Jahren verließ Oliver Glasner den Klub im vergangenen Sommer Richtung VfL Wolfsburg und nahm einen wichtigen Teil seines Trainerstabs gleich mit. Klar, jetzt bricht das Haus zusammen, wenn der Architekt, Baumeister und Polier in einer Person das Weite sucht. Erst recht, da Vize präsident und LASK-Macher Jürgen Werner auf die abstruse Idee kam, ausgerechnet Valerien Ismael als Nachfolger zu installieren. Der Franzose hatte den Ruf, als Spieler Weltklasse und als Trainer Kreisklasse zu sein. Bei seinen einzigen beiden Stationen im Profifußball hatte er einen mageren Punkteschnitt von 1,0 pro Spiel, die Engagements in Nürnberg und Wolfsburg dauerten gerade einmal vier beziehungsweise sechs Monate. Wie soll das funktionieren? In etwa so: „Ismael hat von Beginn an gesagt, dass er der Mannschaft sehr viel zutraut und er nicht viel verändern will, nur Details. Er wollte ein paar neue Akzente im Spiel mit dem Ball, das war’s. Mit seiner Gelassenheit, seiner Erfahrung, auch als Spieler, gibt er uns die nötige Ruhe vor wichtigen Spielen mit und vermittelt uns immer ein gutes Gefühl“, erklärt Schlager. Die Folge: Der LASK startete trotz Mega-Rotation mit vier Siegen aus den ersten fünf Spielen in die Liga und scheiterte nur hauchzart am FC Brügge in der Champions-League-Quali. Es deutet also vieles darauf hin, dass sich die Schwarz-Weißen auf dem Platz hinter Red Bull Salzburg als Nummer zwei des heimischen Kicks gemütlich einrichten würden – vor den vermeintlichen Branchengrößen Rapid, Austria oder Sturm. Ein Dauerzustand? Geht es SPORTaktiv 127

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