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SPORTaktiv Oktober 2020

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Der Rücktritt als

Der Rücktritt als achtfacher Gesamt-Weltcupsieger, Doppel-Olympiasieger und erfolgreichster Österreicher im alpinen Skisport ist etwas mehr als ein Jahr her. Interessehalber: Bist du seit dem Karriereende eigentlich schon einmal „normal“ Ski fahren gewesen? Ein einziges Mal habe ich es probiert. Und ganz ehrlich: Da hatte ich einen Vollvisierhelm auf. So ist es wenigstens halbwegs gegangen. Ich bin mir aber fast so vorgekommen wie der prominente Autofahrer der Sendung „TopGear“ aus England, der hat auch immer einen Vollvisierhelm aufgehabt, um nicht erkannt zu werden. Wäre der Helm nicht dabei, der Auflauf wäre vermutlich nach wie vor groß, oder? Ja, das ist so. Die Leute schauen eh trotzdem, auch mit Helm. Der Vorteil ist, dass sie dann aber nur mutmaßen können. Und wenn ich einmal fahre, dann ist es eh vorbei, da kommt dann keiner mit. Ist das ein Grund, warum du das Skitourengehen für dich entdeckt hast? Mit Sicherheit. Zwischen Gams und Schneevogel ist es ziemlich egal, wer du bist oder ob du einen Vollvisierhelm aufhast. Da zählt die Natur. Auch im Skitourensport gibt es beim Material nach oben keine Grenzen, es kann auch ein „Materialsport de luxe“ sein. Du warst immer ein Fanatiker, was das Material angeht – gilt das auch beim Tourengehen? Ich hätte das gar nicht so gesehen mit dem „de luxe“. Klar, wenn man es teurer haben will, dann kann man schon ein Vermögen ausgeben. Aber ich finde, dass es auch genug Equipment zu einem vertretbaren Preis gibt. Es geht ja beim Tourengehen in erster Linie um die Sache an sich: das Naturerlebnis. Da braucht man nicht viel dazu. Obwohl ich zugeben muss: Als ehemaliger Profi habe ich schon den Anspruch, dass das Material das bestmögliche ist. Stehst du selbst im Skikeller und legst Hand an, wenn es um die Vorbereitung geht? Na ja, Servicemann habe ich ja keinen mehr. Und ich weiß nach meiner Karriere durchaus, wie man den Ski selbst herrichtet. Kanten schleifen, wachseln, abziehen, die Felle herrichten. Man merkt ja auch relativ schnell, wenn es spezielle Bedingungen gibt, ob es eisig wird, ob es Nassschnee gibt. Und dann macht man es halt. Was uns zurück zur Frage führt: Hat Marcel Hirscher auf Tour nur das Bes- „ICH WÄRE EIN SCHRECKLICH GUIDE“ MARCEL HIRSCHER KEHRT NACH SEINEM RÜCKTRITT VOM ALPINEN RENNSPORT „NORMALEN“ PISTEN LIEBER DEN RÜCKEN. SEINE FREUDE AUF ZWEI BRETTERN FINDET ER ABSEITS VON LIFTEN UND KUNSTSCHNEE- PISTEN. WIE SICHER ER DABEI UNTERWEGS IST, WIE DER ACHTFACHE WELT- CUP-GESAMTSIEGER DIE CORONA-ZEIT ÜBERSTANDEN HAT – UND WARUM ER ALS FÜHRER EINER GRUPPE EINE GLATTE FEHLBESETZUNG WÄRE. INTERVIEW: MICHAEL SCHUEN Fotos: Markus Berger for Wings for Life World Run, Facebook 10 SPORTaktiv

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