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SPORTaktiv Oktober 2020

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gangen, hab ich

gangen, hab ich mitgestoppt. Nach sechseinhalb Minuten war ich wieder unten. Da packt mich dann schon noch das Rennfieber, die Versuchung ist nach wie vor da. Führst du auch Gruppen an? Und wenn ja, bist du ein guter Guide? Führen? Ich leite nie eine Tour, dafür bin ich nicht ausgebildet, da vertraue ich Experten. Aber wenn es darum geht, zu spuren, die Arbeit zu machen, das mache ich gerne, da führe ich die Gruppe auch an. Aber ich wäre ein schrecklicher Guide! Dazu bin ich nach wie vor zu sehr Profisportler. Das liegt mir nicht, das Warten auf die anderen und das Aufpassen. Du hast vom Lockdown gesprochen. Jeder weiß, dass du die Öffentlichkeit nicht liebst. So gesehen muss das erzwungene Daheimbleiben für dich ja sogar positiv gewesen sein, oder? Ich tu mir extrem schwer, das zu bejahen. Es ist ein Wahnsinn, das angesichts der ganzen Situation in den Mund zu nehmen und ich bitte alle, das nicht falsch zu verstehen. Bei aller Ernsthaftigkeit bin ich mir aber sehr bewusst, dass ich kurioserweise einer der wenigen war, die Positives gesehen haben. Ganz persönlich, nur auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Was wäre das? Ich war das erste Mal mit meinem Kleinen im Tiergarten. Ungestört. Das war ein absoluter Höhepunkt, das war ein Wahnsinn. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, normal sein zu können. Wie darf man sich das vorstellen: Bist du mit Familie auf Skitour? Mit dem jungen Mann auf dem Rücken unterwegs? Nein, das mache ich nicht. Nicht in dem Gelände, in dem ich unterwegs bin. Und das nicht einmal, weil ich Respekt vor Lawinen habe. Sagen wir es so: Auch der beste Skifahrer der Welt kann einmal stürzen. Das wär dann aber fatal. Wir beschäftigen uns anders. Auch angesichts der Krise: Der Zeitpunkt des Rücktritts war wirklich goldrichtig, denkst du dir das auch manchmal? Anfänglich war es schlimm, den Weltcup nicht mehr zu haben, ich sage es ehrlich. Zäh. Aber heute? Es ist alles nur super! Keinen Tag länger würde ich fahren wollen. Aber du verfolgst den Sport? Ja, ich habe mir auch die Rennen angeschaut. Aber seit der Krise … Es ist ein Wahnsinn. Viele leiden unter der Krise, aber der Sport ist für mich mit Sicherheit einer der größten Verlierer. Man merkt, dass die Sinnhaftigkeit ohne Zuschauer in den Hintergrund rückt. Verfolgst du den Sport nicht mehr? Es hat keinen Reiz für mich. Ein Fußballspiel ohne Zuschauer? Eine Katastrophe. Und stell dir vor, ich hätte in Schladming, beim WM-Titel 2012, ohne Zuschauer fahren müssen, nur vor euch (Medien, Anm.) Bei allem Respekt vor den TV-Zuschauern und den Journalisten: Das wäre nicht einmal die Hälfte wert gewesen. Und der Weltcup? Wie gesagt, ich habe mir die Rennen natürlich angeschaut, es hat auch Spaß gemacht. Mir hat es nur leidgetan, wie sang- und klanglos manche Abschiede so passiert sind, da fällt mir etwa André Myhrer ein. Schade, wenn der nur eine Randnotiz wird, auch wenn das in Anbetracht der Umstände logisch ist. Was übrigens logisch wäre, wenn man dir auf Social Media folgt: Ein baldiger Einstieg in die Enduroszene – oder ein Start beim Erzberg-Rodeo, sobald das wieder möglich ist. Im Training mit Dakar-Sieger Matthias Walkner schaut das gar nicht schlecht aus, oder? Ja, mein neues Leben ist furchtbar (lacht). Motorradfahren haben wir einmal. Aber ich bin Anfänger, versuche, mich zu steigern, an Wagemut aufzuholen. Mit den Profis mitzufahren, das ist schon eine große Aufgabe. Ganz ehrlich: Im Moment kann ich es mir nicht vorstellen, bei der Dakar dabei zu sein. Da bleib ich lieber bei den Skitouren um die Jahreszeit, wo die gefahren wird. Diesen Jänner wohl im Speziellen. 14 SPORTaktiv

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