AUF DER TOUR SO KLAPPT’S AUF TOUR Wer gut geplant hat (wie auf den Seiten davor beschrieben), kann die Zeit am Berg auch viel stressfreier verbringen! Freilich: Sicherheitsrelevante Tipps „on tour“ hat unser Naturfreunde-Experte Martin Edlinger schon noch parat. Gut vorbereitet ins Bergerlebnis zu starten, hat auch diesen Vorteil: Der Kopf ist viel freier, um die Natur, die Landschaft, die Gemeinschaft zu genießen. Trotzdem gibt es natürlich auch auf der Tour selbst vieles zu beachten: die Route (auf die „Orientierung“ gehen wir auf S. 30/31 noch genauer ein), den Zeitplan, wie es den Bergpartnern geht usw. Gibt es einen Touren- oder Bergführer, liegt die Hauptverantwortung zwar bei diesem, trotzdem darf nicht auf die Eigenverantwortung vergessen werden. „Besteht eine Gruppe dagegen aus gleichwertigen Partnern, muss jeder das Wohl der anderen im Auge behalten“, sagt Martin Edlinger. Eine Faustformel, die immer passt, unabhängig von der Sportart: Die Intensität der Belastung ist dann richtig gewählt, wenn alle noch plaudern können. Wer geschickt pausiert, bleibt ebenfalls länger fit: „Mehrfaches kurzes Rasten ist besser als eine lange ‚Stehzeit‘. Diese bringt einen eher aus dem Rhythmus.“ Ebenso empfiehlt der Bergführer, sich lieber öfter mit kleinen und leichten Mahlzeiten zu stärken – „das gilt auch fürs Trinken“. Wer großen Hunger oder Durst verspüre, habe eigentlich schon etwas verkehrt gemacht, „weil es zeigt, dass die Speicher des Körpers so stark entleert sind, dass es sich auf die Leistungsfähigkeit niederschlägt.“ Insbesondere, wenn sommerliche Wärmegewitter progonstiziert sind, sollte man ständig ein Auge auf den zu Hause festgelegten Zeitplan haben und gleichzeitig das Wettergeschehen beobachten. Sich rasch aufbauende hohe Quellwolken sind das entscheidende Alarmzeichen. Hier ist es wichtig, auch einen Plan B zur Hand zu haben: „Umgelegt auf die Praxis heißt das, dass ich z. B. auf Klettersteigen weiß, wo Notausstiege sind, oder auf Wanderungen, ob ich eine Runde auch abkürzen kann oder lieber umdrehe. Eine kürzere ‚Reservetour‘ parat zu haben, die sich auch mit schlechterer Wetterlage machen lässt, ist sowieso immer eine gute Sache.“ Hier noch pezielle Tourentipps zu den Sportarten: WANDERN: Neben der schon angesprochenen passenden Belastung (Plaudertempo) spielt auch auf Wanderwegen die Aufmerksamkeit bereits eine große Rolle. Stürzen und Ausrutschen ist, wie wir wissen, eine der häufigsten Unfallursachen beim Wandern. Durch aufmerksames und konzentriertes Gehen kann dem schon gut vorgebeugt werden. Wie schaut’s mit den beliebten Stöcken aus? „Wanderstöcke können hilfreich sein, um zu stützen, zu stabilisieren oder auch um die Gelenke zu FOTO: LEKI 28 SPORTaktiv-OUTDOORGUIDE 2016
schonen – vor allem bergab. Wir von den Naturfreunden geben jedoch die Empfehlung aus, nicht immer nur mit Stöcken unterwegs zu sein, um auch die Koordination und den Gleichgewichtssinn zu schulen.“ BERGSTEIGEN/HOCHTOUREN: Je größer die Höhe, je schwieriger die Wege, desto größer wird die Bedeutung des Themas Trittsicherheit. Martin Edlinger: „Unter Trittsicherheit versteht man ruhige Bewegungsausführung, solide Balance, überlegte Auswahl der Tritte und Griffe und gute Koordination. Diese Trittsicherheit erlangt man ausschließlich im Tun und durch Erfahrung. ‚Spielerisches Training‘, Balanceübungen usw. sind aber immer hilfreich, um seinen Bewegungsschatz zu erweitern und zu schulen.“ Beim Bewegen im sommerlichen Hochgebirge beeinflusst häufig die Gewittergefahr den Zeitplan. Wie man mit den beiden Arten Wärmegewitter und Frontgewitter in der Praxis auch auf Hochtouren umgehen kann, lernt man in Hochtourenkursen, wie sie die Naturfreunde anbieten. Nur so viel dazu: Bei einem Wärmegewitter helfen frühes Aufbrechen und aufmerksames Beobachten, damit man wieder rechtzeitig auf der schützenden Hütte sitzt. Gewitter an der Spitze einer Kaltfront wiederum können heute in alpinen Wetterberichten meist sehr genau vorausgesagt werden. „Für beides benötigt man aber Hintergrundwissen – und das holt man sich eben im Kurs“, warnt Martin Edlinger. AUF KLETTERSTEIGEN: Die richtige Steigtechnik erlaubt es, auf Klettersteigen kraftsparend unterwegs zu sein. „Gerade im leichteren bis mittleren Schwierigkeitsgrad sollte die Hauptarbeit aus den Beinen kommen und ein Ziehen mit den Armen vermieden werden. Die Beine sind schließlich stärker als die Arme. Das Umhängen der Karabiner sollte immer mit gestreckten Armen erfolgen. Gerade Unerfahrene sollten bewusst darauf achten bzw. sich die Technik auch einmal zeigen lassen.“ Viel trinken ist in den warmen Sommermonaten besonders wichtig, um am Klettersteig fit zu bleiben. Wie schon beschrieben, sollte häufig in kleinen Mengen getrunken werden, „damit die Pausen nicht zu lang werden und man in einem guten Rhythmus klettern kann.“ Apropos Rhythmus: Ein langsames, aber kontinuierliches Tempo ist anzustreben – und nicht versuchen, die in Verschnaufpausen verlorene Zeit hektisch wieder aufzuholen! Gerastet wird auf Klettersteigen generell so: „Immer vor einer schwierigen Stelle und nicht erst in der schweren Passage. Beim Stehen auf durchgestreckte Körperhaltung achten, dadurch sind automatisch auch die Arme gestreckt.“ Wichtig ist auch, ständig Reserven zu haben, um die Schlüsselstellen eines Steiges sicher meistern zu können. Wer ständig das Gefühl hat, am „letzten Zacken“ zu klettern, sollte einen Plan B wie z. B. einen Notausstieg in Betracht ziehen. Besondere Vorsicht ist bei Gewittergefahr gefragt, denn Klettersteige wirken wie Blitzableiter. „Sind Wärmegewitter angesagt, dann sollte der Zeitplan von vornherein mit noch großzügiger Reservezeit eingeplant – und dann auch eingehalten werden. Zieht dennoch ein Gewitter auf, heißt es: schnellstmöglich den Klettersteig verlassen – nach oben, nach unten oder über einen Notausstieg.“ Überrascht einen das Gewitter trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, gilt: „Ja nicht abhängen, um für den Fall eines Absturzes gesichert zu sein. Stattdessen möglichst den Abstand zum Stahlseil erhöhen, hockende Position einnehmen oder, wo möglich, schützende Bereiche aufsuchen.“ KLETTERN: Was beim Thema Klettersteig gesagt wurde, gilt sinngemäß auch beim Klettern. Zwei sportartspezifische Ergänzungen: „Während man sich auf Klettersteigen auf einen guten Zustand der Bügel, Tritte und Griffe tendenziell verlassen kann, weil die Steige gewartet werden, ist auf Kletterrouten noch mehr Vorsicht anzuraten. Daher Fixhaken, Schlingen, aber auch Griffe und Tritte immer vor Belastung kontrollieren!“ Bei einem aufziehenden Gewitter soll man sich auch zurückziehen, aber auch die Nerven bewahren – viele Unfälle passieren laut Statistik beim hektischen Rückzug aus der Wand. LEICHT TRAGEN FUTURA 26 SERIE HIKING 29 www.deuter.com
Aufstiege mit den Skiern und auf St
FOTO: Ramsau Tourismus/Herbert Raff
an die Wanderwege und das Großgloc
OBEN STEHT MAN ÜBER DEN DINGEN. Es
URLAUB AUCH FÜRS KLIMA WERFENWENG
die sich für eine Anreise mit der
nuovoline.at | Foto: Heinz Zak EQUI
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Package-Tipp: „KURZ AUSWANDERN“
Vergiss die Zeit, bleibt für immer
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Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, zieht es viele Sportler wieder nach draußen. Das wissen wir! Darum haben wir uns in der April/Mai-Ausgabe von SPORTaktiv auch intensiv mit den beliebtesten Outdoorsportarten beschäftigt. Weißt du, wie du deine Wander-, Kletter- und Klettersteigausrüstung wieder fit für die Saison machst? Von uns bekommst du die Checklisten für deine komplette Bergausrüstung. Außerdem geben die Naturfreunde-Profis Antworten auf 16 wichtige Fragen für einen guten Start in die Berge. Ebenfalls in der April/Mai-Ausgabe erklärt: das Eigengewichtstraining! Wir verraten dir, wie wirksam und einfach es tatsächlich ist. Und wer schon immer mehr über Eisenpräparat, Vitamin-C-Tablette und Co. wissen wollte, der erfährt im aktuellen Magazin alles über Sinn und Unsinn der Nährstoffsupplementierung.
Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.
Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Als "Weißbuch" für den weißen Sport liefert der SPORTaktiv Winterguide 2015 alle wichtigen Informationen für den aktiven Wintersportler: Welche neuen Skimodelle sind auf dem Markt und welcher Ski ist der richtige Partner? Wie schön ist die neue Skimode? Das Thema Ausrüstung ist der eine große Schwerpunkt in diesem Winterguide – der zweite sind unsere Weltklasse-Skiberge. Nach dem Lesen heißt es nur noch: Ran an die Bretter und rauf auf den Berg!