Aufrufe
vor 6 Jahren

SPORTaktiv Outdoorguide 2017

  • Text
  • Wanderregionen
  • Wanderurlaub
  • Outdoorequipment
  • Natur
  • Berge
  • Klettern
  • Gipfel
  • Wandern
  • Touren
  • Sportaktiv
  • Outdoorguide

HOCHTOUREN Die Experten

HOCHTOUREN Die Experten MARTIN EDLINGER ist Hochtouren- Experte, Berg- & Skiführer und Leiter der Abteilung Bergsport der Naturfreunde Österreich. WEB: www.naturfreunde.at HUBERT GRANITZER ist seit 25 Jahren als Bergführer auf den höchsten Gipfeln der Ost- und Westalpen unterwegs. WOLFGANG NAIRZ war 1978 einer der drei ersten Österreicher am Mount Everest (8.848 m) und leitete zeitgleich die Expedition, bei der Reinhold Messner und Peter Habeler erstmals ohne Sauerstoff „ganz oben“ standen. BASICS, TRAINING, AUSRÜSTUNG „Zu glauben, man kann bergsteigen, weil man gehen kann, ist falsch. Man soll Bergsteigen von Grund auf lernen und dabei etwa das Gehen mit Steigeisen oder den Umgang mit dem Seil üben. Kurse der alpinen Vereine und vieler Bergsteigerschulen sind dafür ideal“, plädiert Nairz für eine gewissenhafte Vorbereitung. „Es sind viele Facetten, auf die man sich vorbereiten und einstellen muss. Die Kombination von Gletscher und Fels, Weglosigkeit, Orientierung, Wissen um Wetter und Verhältnisse, Verhalten im Fall eines Gewitters im Hochgebirge u. v. m. spielen bei Hochtouren komplex zusammen“, weiß Bergführer Granitzer. Als besonders wichtig stuft Martin Edlinger die Vorbereitung auf das Gehen am Gletscher ein. „Während man viele Touren, die hoch hinauf führen, aber ohne Gletscherquerungen auskommen, bald einmal gehen kann, ist das am Gletscher anders. Hier braucht es zumindest eine Grundschulung“, betont Edlinger. Das Verhalten am Gletscher, speziell Seil- & Rettungstechnik, sollte Inhalt von Vorbereitungskursen sein. Sich nur auf das Können des Führers zu verlassen wäre trügerisch. Als längerfristige Hausaufgabe der Vorbereitung gilt die gute bis sehr gute Grundkondition. „Fit und gut trainiert zu sein, verbessert die Trittsicherheit und reduziert das Risiko zu stürzen, zu stolpern oder auszurut- schen“, weiß Hochtouren-Profi Edlinger. Noch einen Tipp hat er: „Es ist ratsam, sich nicht dauerhaft nahe an seiner Leistungsgrenze zu bewegen, weil es sonst nicht gelingt, über längere Zeit mit hoher Konzentration unterwegs zu sein.“ „Von Bedeutung ist die richtige Ausrüstung. Sich etwa gut gegen das Wetter schützen zu können ist Standard. Wind- und wasserdichte Jacken und Hosen sind ein Muss. Und Haube wie Handschuhe sollten mit dabei sein“, so der Naturfreunde-Experte. Gute, eingegangene und steigeisenfeste Schuhe, Steigeisen mit Antistollen-Platten aus Gummi, Eispickel sowie ein Klettergurt, ein paar Karabiner und Reepschnüre sowie ein vernünftiges Seil gehören ebenfalls zur Grundausstattung. „Gleichzeitig ist es ratsam, nur das mitzunehmen, was man wirklich braucht. Größe und Gewicht der Rucksäcke machen schneller müde und vor allem auch unbeweglicher. Für eine Tages tour muss ein 35- bis 40 Liter-Rucksack reichen“, rät Edlinger zur Reduktion. STEHEN BLEIBEN ODER GESCHICHTE SCHREIBEN. FACE THE DARKNESS Mit den Outdoor-Lampen von Ledlenser DIE NEUE LEDLENSER OUTDOOR-RANGE ledlenser.com für alle MT-Lampen

Schwierige Passagen sind untrennbar mit Hochtouren verbunden. Dann sind Können und Erfahrung gefragt. Kurse & Profi-Begleiter Der erste Schritt zur sicheren Hochtour führt in einen Kurs TOUREN IN HOCHALPINE, vergletscherte Regionen sind nicht zu unterschätzen. Entsprechend wichtig ist es, sich im Rahmen professioneller Kurse vorzubereiten. Alleine sollte man Hochtouren, insbesondere Gletscherpassagen, sowieso nie in Angriff nehmen. Erfahrene Begleiter sind speziell für Einsteiger ein Muss. Staatlich geprüfte Bergführer und Tourenführer der Alpinen Vereine sind kompetente Begleiter auf solchen Touren, auch in heiklen Alpin- Situationen. Die Naturfreunde bieten beispielsweise ein umfassendes Kursprogramm: ALLE INFOS: www.naturfreunde.at FOTO: Herbert Raffalt UNMITTELBARE VORBEREITUNG „Wichtig vor jeder Hochtour ist die saubere Tourenplanung. Zu wissen wo, man hingehen will und ob man sich die Tour in ihren Details überhaupt zutraut, ist eine Grundvoraussetzung“, appelliert der Naturfreunde-Bergprofi. „Wenn man sich überschätzt und man sich etwa an extremen Stellen aus blanker Angst nicht mehr weiterwagt, ist das für alle Beteiligten ein Problem. Insbesondere am Glockner habe ich solche Situationen schon mehrfach erlebt“, erzählt Edlinger. „Deshalb ist es wichtig, zuerst leichtere Touren, etwa auf den Dachstein (2.995 m) oder auch auf den Großvenediger (3.666 m), zu gehen und sich dann behutsam an Schwierigeres, wie etwa den Glockner (3.798 m) heranzutasten.“ Die Wettersituation ist in der Vorbereitung zentral. „Bei Hochtouren können Gewitter extrem gefährlich werden und die Tour massiv verlän- ORTLIEB WATERPROOF: DER WEG ENDET. DEIN ABENTEUER BEGINNT. NEW! Gravel-Pack: die leichte, wasserdichte Tasche für den Lowrider aus der Bikepacking-Serie

Magazin // E-Paper