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SPORTaktiv Outdoorguide 2018

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III. DAS WETTER BEACHTEN

III. DAS WETTER BEACHTEN Das Wetter ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor. Eine exakte Prognose einzuholen, gehört fix zu jeder Tourenplanung. Spezielle Bergwetterdienste sind als Informationsquelle die ideale Wahl, etwa die Wetterdienste von alpinen Vereinen wie den Naturfreunden oder die Bergwetter-Seite der ZAMG. Die erstbeste Gratis-Wetter-App heranzuziehen, empfiehlt sich dagegen nicht. Die Hauptgefahr im Sommer sind Gewitter – und hier kommt es wiederum auf die Art des prognostizierten Gewitters an: Wärmegewitter entstehen am Nachmittag. Da heißt es dann: früh aufbrechen und zu Mittag wieder im Tal sein. Bei Kaltfront-Gewittern, die mit einem Wetterwechsel einhergehen, sollte man auf die Tour dagegen ganz verzichten. Noch ein Tipp: Auch wenn es strahlend schön ausschaut, Warnungen ernst nehmen. Wetterumschwünge passieren in der sensiblen alpinen „Wetterküche“ rasch: Zwischen wolkenlosem Himmel und Unwetter liegen oft nicht mehr als 20 Minuten. IV. VOLLSTÄNDIGE AUSRÜSTUNG Der letzte Punkt der Tourenplanung ist die Ausrüstungsliste. Weil eben Notfälle in den Bergen nie auszuschließen sind und Wetterumschwünge mit Nässe und tiefen Temperaturen gerade bei schlechter Ausrüstung gefährlich werden können, sollten folgende Teile bei jeder Tour, auch im Sommer, mit dabei sein: • für den Einsatzzweck passende, feste Schuhe mit Profilsohle • ein Witterungsschutz für Regen und Wind • warme Bekleidung, Haube, Handschuhe • Verpflegung, vor allem genügend Getränke • Orientierungsmittel – Karte und Routenbeschreibung; optional zusätzlich elektronische Helfer wie GPS-Gerät oder eine Tourenapp am Smartphone • voll aufgeladenes Mobiltelefon • Erste-Hilfe-Paket und Biwaksack V. MIT RESERVEN UNTERWEGS SEIN Noch eine Faustregel: Das Tempo ist richtig gewählt, wenn alle in der Gruppe noch plaudern können. Stärkere Gruppenmitglieder sollten immer auch ein Auge auf Schwächere haben und darauf achten, dass niemand überfordert ist. Lieber öfter und kürzer rasten als eine längere Pause einplanen. Dasselbe gilt sinngemäß auch fürs Essen und Trinken: Es ist besser, öfter kleine Schlucke zu trinken bzw. sich mit kleinen Essensportionen zu stärken, als unterwegs eine große Mahlzeit einzunehmen. Ideal wäre es, gar nie Hunger und Durst zu verspüren, denn das Gefühl deutet bereits auf einen Energieoder Flüssigkeitsmangel hin. Vor allem aufs ausreichende Trinken vergessen viele – bei heißen Temperaturen kann durchaus ein halber Liter bis Liter Flüssigkeit pro Stunde verloren gehen. Für einen etwaigen „Hungerast“ ist es schlau, einen energiereichen und vom Körper schnell verwertbaren „Notfallsnack“ parat zu haben, etwa einen Kohlenhydrat-Riegel. Auch wichtig: Unterwegs den im Vorfeld erstellten Tourenplan mit dem „Ist-Zustand“ abgleichen, die Wetter-Entwicklung im Blick haben. Und immer einen Plan B (Notabstieg, Schutzhütte, Umkehr …) parat haben für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes eintritt. Fotos: istock, Getty Images 26 SPORTaktiv

VII. NOTFÄLLE GUT MANAGEN Und wenn wirklich ein Notfall eintritt, heißt es: kühlen Kopf bewahren. Wie bei jedem Unfall sind es nur drei wichtige Schritte, die dabei zu beachten sind: VI. NICHT DEN DURCHBLICK VERLIEREN Das eben Gesagte funktioniert natürlich nur, wenn man jederzeit weiß, wo man sich befindet. Auch im digitalen Zeitalter ist die gedruckte Karte dazu die erste Wahl. Für den Bergsport eignen sich topografische Karten mit Maßstab 1:50.000 oder 1:25.000. Eine Karte richtig interpretieren zu können, ist nicht selbstverständlich, das Abgleichen von Gelände und Kartenbild übt man am besten nicht erst in einem unbekannten Gelände. 1. Für eine sichere Umgebung sorgen Sich selbst und den oder die Verletzten in Sicherheit bringen (zum Beispiel vor Steinschlag), Folgeunfälle verhindern. 2. Notruf absetzen Der Alpinnotruf ist 140, der Euronotruf 112. Zweiterer funktioniert auch, wenn vom eigenen Mobilfunkanbieter kein Netz vorhanden ist. 3. Erste Hilfe leisten Alles zum Thema Erste Hilfe am Berg findest du in unserem handlichen SPORTaktiv Erste-Hilfe- Guide für den Outdoorsport. Mehr dazu steht auf der nächsten Seite. Gerade beim Bestimmen des eigenen Standorts oder in einem Notfall, etwa wenn Nebel einfällt, ist die GPS-Technik ein tolles Hilfsmittel. Am besten macht man sich mit Kartenlesen, Orientierung und auch den Möglichkeiten der GPS-Navigation in den Bergsportarten in einem Kurs vertraut. Mehr zur Orientierung und GPS liest du in einer eigenen Story: Ab Seite 112. www.tatonka.com/yukon DIE YUKON-SERIE VON TATONKA SPORTaktiv 27

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