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SPORTaktiv Skitourenguide 2016

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LAWINENSICHERHEIT Neuer

LAWINENSICHERHEIT Neuer „Termin“ für den Lawinenlagebericht LAWINENWARNDIENSTE ERLEICHTERN DIE PLANUNBARKEIT VON TOUREN Im Vorjahr war es eine Forderung der Naturfreunde Österreich, den täglichen Lawinenlagebericht am Nachmittag statt morgens zu aktualisieren. „Schließlich erfolgt die Tourenplanung am Vorabend der Tour, wo möglichst aktuelles Datenmaterial zur Verfügung stehen sollte“, so die Begründung. Zumindest in der Osthälfte Österreichs kommt es 2016/17 zur angeregten Änderung: Die Lawinenwarndienste Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten stellen ab sofort auf den „Nachmittags-Lagebericht“ mit täglichem Erscheinungstermin 18 Uhr um. INFO: lawinen.at dass es typische Lawinensituationen gibt, die selbst bei geringer Gefahrenstufe und mäßiger Hangneigung zum Risiko werden können, „beispielsweise, wenn die Schneedecke im Tagesverlauf zunehmend durchnässt.“ Diese „mäßig fortgeschrittenen“ Sportler können sich dann zutrauen, auch bei Lawinenwarnstufe 3 oder 4 ihre Touren risikobewusst zu planen und anzulegen. Allerdings eben auch nur im Gelände unter 30 Grad Neigung. FORTGESCHRITTENE Tourengeher, die im über 30 Grad steilen „Spitzkehrengelände“ risikobewusst unterwegs sein wollen (gerade beim Abfahren sind steilere Hänge natürlich mit Fahrspaß verbunden), sollten schon viel an Wissen und Können mitbringen. „Das heißt: lawinenrelevante Gefahrenzeichen wahrnehmen können; sich über typische Lawinensituationen bewusst sein oder auch gebundenen Schnee erkennen. Die typischen Lawinensituationen sind ja ein Informationsbestandteil jedes Lageberichts. Da diese Lawinensituationen aber immer mit dazugehörigen Wetterabläufen im Zusammenhang stehen, gilt es, auch diese Wetterabläufe zu verstehen und im Gelände nachvollziehen zu können. Dafür bedarf es einer seriösen Ausbildung und in der Folge auch reflektierter Erfahrung“, erklärt Martin Edlinger. Arno Studeregger ergänzt: „Die Gefahrenstufe 2 verleitet mit ihrer oberflächlich gut verfestigten Schneedecke dazu, die notwendigen Regeln zur Entlastung der Schneedecke zu missachten. Sprich: wann einzeln aufzusteigen und abzufahren ist und welche Entlastungsabstände einzuhalten sind. Gerade eine Zusatzbelastung, wie sie eine Gruppe darstellt, kann aber bei Warnstufe 2 zum entscheidenden lawinenauslösenden Faktor werden. Allein dieses Beispiel macht deutlich, warum in der Kategorie ‚Fortgeschrittene‘ bereits hohe Anforderungen über die Beurteilung vor Ort und das Verhalten im Gelände herrschen“, so die Warnung des Lawinen-Experten. PROFIS sind nach W3-Definition jene Sportler, die über das Beurteilungsvermögen verfügen, um sich auch bei Warnstufe 3 oder 4 noch in steileres Gelände begeben zu können. Studeregger: „Diese Sportlergruppe muss eine intensive Beobachtung und Bewertung der lokalen Lawinensituation eigenverantwortlich durchführen können. Dazu ist zum Beispiel das Wissen über den Schneedeckenaufbau und vorhandene Schwachschichten notwendig. Man muss die Zusammenhänge zwischen Wetter und Schneedeckenentwicklung verstehen, die in der Schneedecke ablaufenden Prozesse nachvollziehen können und vieles mehr.“ MOTIVATION ZUM WEITERLERNEN Dass die „W3-Matrix“ eine komplexe Materie vereinfacht und dass dies auch zum Widerspruch anregen kann, ist den Erfindern bewusst: „Aber sie soll Motivation für die Weiterbildung und persönliche Kompetenzentwicklung sein. Ziel ist es, das lawinenkundliche Bewusstsein zu schärfen und zu motivieren, sich selbst und seine Entscheidungen zu hinterfragen: Etwa, welche Kompetenzen ich habe und in welche Richtung ich sie weiterentwickeln kann und soll“, präzisiert Martin Edlinger. „Wenn das neue W3-Konzept Sportler dazu animiert, dann hat es schon einen wichtigen Zweck erfüllt.“ Mit der Hangneigung steigt der Abfahrtsspaß. Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass mit der Steilheit auch der Anspruch an die persönliche Kompetenz zunimmt. FOTO: istock 54 SPORTaktiv-Skitourenguide 2016/2017

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