emerkt. „Da warten die Leute nur drauf, dass dir etwas passiert, damit sie dann sagen können, welche Fehler du gemacht hast.“ Die Berge faszinieren einfach, geben ihm Energie. Die Berge haben ihn verändert. „Ich sehe dadurch das Leben viel entspannter, viel lockerer. Wenn du da oben stehst, merkst du erst, was sich für ein Wahnsinn da unten abspielt.“ Hektik, Stress, Kinkerlitzchen. „Der deutschsprachige Zweibeiner macht sich das Leben ja noch besonders schwer. Kaum wo wird noch so viel gearbeitet wie bei uns“, sagt er. Wenn einer den globalen Vergleich hat, dann Putz. Er sieht auch, wie viel Naturraum schon von Menschenhand verändert wurde. „Für die ersten X-Alps-Bewerbe, die ich organisiert hab, bin ich mit dem Hubschrauber über die Alpen geflostemmen können“, erzählt Putz. „Außerdem hab ich keine Freunde gesucht, sondern extreme Typen, die in dieser Sache funktionieren. Weil er Seminare für Führungskräfte hält, weiß er, welche Teamrollen notwendig sind. Vom Navigator über den erfahrenen Alpinisten bis zum „Sklaventreiber“ Bernhard Hug, den die Gruppe fast jeden Tag gehasst hat. „Privat ein ganz netter Kerl, aber wenn er ein Ziel vor Augen hat, hängt’s ihm die Kette aus“, sagt Putz, „am liebsten hätten’s den wahrscheinlich in eine Gletscherspalte geschmissen.“ Aber der Schweizer war am Ende ein entscheidender Faktor, warum die 7-köpfige Gruppe die Tour in 36 Tagen geschafft hatte. Ohne Putz als Teilnehmer. „Aber ich bin mit dem Camper gefahren, hab organisiert, die Logistik gemacht, bin ihnen entgegen, hab Wetter- und Schneebericht gecheckt. Geschlafen hab ich in den vier Wochen nicht viel.“ Dazu die Verantwortung. „Wir hatten oft Lawinenwarnstufe 4 – wenn da was passiert wäre, hätte mich die Öffentlichkeit ans Kreuz genagelt. Da wäre keiner mehr hinter mir gestanden.“ Putz ist aber kein abgehobener Extremsportler, kein Adrenalinjunkie, der nur die Gefahr sucht. Er kann auch nachdenklich sein und über Leben und Gesellschaft reflektieren. „Die Entwicklung mit den sozialen Medien ist zum Beispiel ein Wahnsinn“, sagt er. Beim Langen Weg habe er das intensiv RED BULL DER LANGE WEG SIEBEN ATHLETEN HABEN DIE 1721 KILOMETER UND 89.644 HÖHENMETER IN 36 TAGEN BEWÄLTIGT: TAMARA LUNGER (ITA), NURIA PICAS (ESP), JANELLE UND MARK SMILEY (USA), BERNHARD HUG (SUI), PHILIPP REITER (GER) UND DAVID WALLMANN (AUT) gen und hab gesehen, wie viele Berge schon verbaut sind.“ Darum sucht er die Einsamkeit, die Ruhe. Erfreut sich daran, dass man in den Bergen auf jeden Schritt genau achten muss „und gleichzeitig die Freiheit hat, links oder rechts abzubiegen.“ Mit solchen Erfahrungen erdet er sich nach extremen Projekten wie dem Langen Weg und schöpft Kraft für die nächste Herausforderung. Außergewöhnliche Dinge, Dinge, die noch keiner zuvor gemacht hat – das ist sein Antrieb. „Die Ideen gehen mir nicht aus. Ich hoffe, dass ich überhaupt noch alles verwirklichen kann, was ich mir vorgenommen hab.“ Natürlich geht er hin und wieder auch eine gemütliche Skitour, ohne große Herausforderung, ohne Pioniercharakter. „Meiner Frau zuliebe“, sagt er und lacht. „Sie weiß das auch und ist selbst eine super Tourengeherin.“ Die Ski sind für Putz einfach das perfekte Fortbewegungsmittel im Schnee. „Genial, wie schnell man damit große Distanzen in den Bergen zurücklegen kann.“ Große Distanzen hat er noch vor sich. „Bei mir daheim muss immer ein Flugticket liegen“, gesteht er. „Dabei bin ich sehr glücklich im Salzkammergut, wirklich. Aber länger als drei, vier Wochen kann ich nicht daheim sein.“ So geht es weiter in die USA, zu den Big Walls, zum nächsten Projekt. Und Bequemlichkeit? „Reizt mich nicht. Ich brauche die Herausforderung.“ Die Erfahrung daraus gibt er in Seminaren weiter und erfreut sich daran, wenn er Menschen dazu bringt, Dinge zu schaffen, die sie selbst nie für möglich gehalten hätten. „Je schwieriger die Situation, desto besser ist meine Motivation“, erzählt Putz. Viele Jahre ist er auch mit Felix Baumgartner unterwegs gewesen, als der von Gebäuden und Statuen gesprungen ist. Aus dieser Zeit stammt auch ein Spruch, an den sich Putz gut erinnert und der ihn ganz gut beschreibt: „Der Felix springt, der Gerald filmt und der Heli schaut, dass nix passiert.“ 102 SPORTaktiv
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