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SPORTaktiv Skitourenguide 2018

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1000 GRAMM IST EINE

1000 GRAMM IST EINE SCHALLMAUER FÜR TOURENSKI UND -SCHUHE. WIE ÜBERALL IM BERGSPORT LIEGT EXTREME LEICHTIGKEIT IM TREND UND WIRD AUCH VON FREIZEITSPORTLERN ERWARTET. GLEICHZEITIG IST MAXIMALE ABFAHRTS- PERFORMANCE GEFRAGT. VON OLIVER PICHLER DIE WAAGE ALS KRITERIUM Ein modernes Skitouren-Set hat heute vielleicht noch ein Drittel des Gewichts, verglichen mit Sets vor 20 Jahren“, weiß Klaus Moder vom Intersport-Händler Sport Pintar im steirischen Murau. In den letzten Jahren hat es eine enorme Entwicklung bei den verwendeten, möglichst leichten Materialien gegeben. Carbon kommt sehr oft zum Einsatz. Gleichzeitig haben sich die Schalen der Schuhe deutlich verändert. Das macht eine extreme Schaftrotation von im Schnitt 60 Grad möglich. „Wir haben in der Tourenskiabteilung eine Küchenwaage stehen, weil für fast jeden Tourengeher das Gewicht der Ausrüstung zentral ist“, erzählt Skitourenexperte Moder. Vom klassischen Hobby-Skitourengeher komme bei der Tourenskiausrüstung eine Gewichts-Erwartungshaltung, die nicht weit vom Skitouren-Rennsport entfernt sei, betont der Sportprofi. Nicht allesentscheidend Wichtig ist, bei der Auswahl der Skitourenprodukte das ganze zum Einsatz kommende Set im Blick zu haben. Also Ski, Schuhe, Bindung, Felle. Nur Fotos: Hagan, Fischer Sports 42 SPORTaktiv

Leichtigkeit für leichtfüßiges Aufsteigen mit guter Abfahrtsperformance zu vereinen, gelingt den Herstellern immer besser. Und wird von den Kunden auch erwartet. auf höchstmögliche Leichtigkeit zu achten, greift aber für viele Sportler zu kurz, weil etwa ein ultraleichter Schuh und ein Ski, der auf Abfahrtsperformance ausgelegt ist, nicht zusammenpassen. Und extrem leichte Produkte sind bei Personen mit großem Körpergewicht meist auch nicht ratsam. Die aktuellen Tourenskimodelle sind deshalb allesamt dank neuer Konstruktionen nicht nur leichter, sondern sehr auf fehlerverzeihendes Fahren im Gelände ausgerichtet. Das trägt dazu bei, dass gute Alpinskifahrer mit weniger Geländeerfahrung sich schnell abseits der Pisten wohlfühlen. Auch bei den Tourenskischuhen lässt sich ein sehr hohes Innovations- und Qualitätsniveau festhalten, im Sinn der Passform samt flexibler Anpassungsmöglichkeiten sowie der universellen Bergaufund Abfahrtsperformance. „Das beste Beispiel für einen superleichten und doch sehr mehrheitsfähigen Schuh ist der Fischer Traverse Carbon. Der Schuh ist vom Gewicht und seiner Schaftrotation von über 80 Grad ideal für einen schnellen Aufstieg. Denn mit dem leichten Material hat man subjektiv das Gefühl, auch leichter, mit weniger Gehwiderstand und leichterem Schritt bergauf unterwegs zu sein“, beschreibt Klaus Moder die Intention vieler Ausrüstungskäufer. Den Schuh mit einem Handgriff von Bergauf- auf Abfahrtsmodus umstellen und dann einen Schuh mit 110er- oder 120er-Flex für die Fahrt ins Tal zur Verfügung zu haben, gelte, so der Experte, heute als Standard, der erwartet werde. Ebenfalls Standard sind geringes Gewicht (1 bis maximal 1,5 kg) und eine Schaftrotation von 60 Grad oder mehr. Enorme technische Entwicklung Die technische Entwicklung im Skitourenbereich war in den letzten Jahren enorm. Die vielen Neuerungen und Verbesserungen führen dazu, dass viele Tourengeher die Erwartung haben, mit den neuen leichten Schuh-Bindungs-Ski-Systemen auch viel leichter und besser „hinauf“ zu kommen. Die Weiterentwicklung macht bei Schuhen und Skiern nicht halt, umfasst auch die Bindungen (siehe eigene Bindungs-Story weiter hinten). „Pin-Bindungen vermitteln Leichtigkeit beim Aufstieg kombiniert mit bestmöglicher Sicherheit bei der Abfahrt“, analysiert der Sport- Pintar-Experte die Entwicklung. Auch ein interessantes Detail: „Technische Neuerungen aus dem Tourenbereich, etwa moderne, leichte Materialien, beispielsweise Grilamid, finden sich auch im Alpinschuhbereich wieder“, weiß Klaus Moder. SPORTaktiv 43

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