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SPORTaktiv Winterguide 2015

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Als "Weißbuch" für den weißen Sport liefert der SPORTaktiv Winterguide 2015 alle wichtigen Informationen für den aktiven Wintersportler: Welche neuen Skimodelle sind auf dem Markt und welcher Ski ist der richtige Partner? Wie schön ist die neue Skimode? Das Thema Ausrüstung ist der eine große Schwerpunkt in diesem Winterguide – der zweite sind unsere Weltklasse-Skiberge. Nach dem Lesen heißt es nur noch: Ran an die Bretter und rauf auf den Berg!

PERSONALITY DARON

PERSONALITY DARON RAHLVES ÜBER ... SKIFAHREN ER ZÄHLTE NOCH zur absoluten Weltelite im alpinen Skirennsport, als er plötzlich seinen Rücktritt erklärte – weil er einfach mehr Zeit fürs Skifahren haben wollte. Der US-Amerikaner Daron Rahlves hat alle Facetten des Skisports ausprobiert. Vielleicht auch deshalb, weil er den Schnee so tief in sein Herz geschlossen hat. Daron, deine Skikarriere begann nicht im Schnee – sondern auf dem Wasser. Im Jahr 1993 wurdest du Jetski-Weltmeister. Wie kam es dazu? Ich habe den Sommer schon immer im Wasser verbracht und den Winter im Schnee. Das ist gut für die Balance – und ich fahre bis heute gerne Wasserski. Als Kind nutzte ich den Jetski am Lake Tahoe auch als Fortbewegungsmittel, um mich mit Freunden in der Nähe zu treffen. Aber ich hatte schon immer dieses Wettkampf-Gen in mir. Und so kam es dazu, dass ich mit dem Jetski auch an Rennen teilnahm und schließlich den Titel des Weltmeisters holte. Mir liegt das Rennen wohl im Blut. Was begeistert dich so sehr am Rennfahren? Ich liebe die Herausforderung, sowohl mental als auch körperlich. Wenn du gegen die Uhr oder einen anderen Fahrer an den Start gehst, bist du zu hundert Prozent fokussiert. Das macht es so interessant – zu erleben, wie man unter diesem selbst auferlegten Druck agiert. Es fühlt sich besonders an, weil es so intensiv ist. Du kommst in einen Flow, dieses wundervolle Gefühl des Athleten, wenn die Dinge einfach geschehen. Dafür hast du lange trainiert, dich wochenlang vorbereitet. Nun kannst du für kurze Zeit komplett im Moment versinken. Mich reizt es, herauszufinden, aus welchem Holz ich wirklich geschnitzt bin, und was ich mir selbst abverlangen kann. Das finde ich am einfachsten in Wettkämpfen heraus, weil ich dort an meine Grenzen gehe. Das Herantasten an die eigenen Limits war es also, was dich jahrelang so sehr am alpinen Rennsport fasziniert hat? Ganz genau – und es ist ein schmaler Grat! Du findest heraus, wie weit du gehen kannst. Und wo dann vielleicht doch mal eine Grenze war, die du überschritten hast. Die man in Form eines Sturzes nahegebracht bekommt … Zum Beispiel. Vielleicht ist es aber auch nur ein kleiner Fahrfehler, der dir die Grenzen deiner Konzentrationsfähigkeit aufzeigt. Manchmal kommst du aber auch nach einem Rennen oder einem Ride unten an und denkst dir: Oh Mann, ich hätte noch mehr pushen können! Sich an diese Linie heranzutasten, ist die große Herausforderung. Ist der Schnee ein besonders dankbares Element, weil man seine Grenzen austesten kann und dabei in den meisten Fällen nicht allzu hart fällt? Für mich ist Schnee ein Wunder, ich liebe ihn einfach! Er fällt vom Himmel, bedeckt Berge und Täler. Er gibt dir die Freiheit, über die Hänge zu gleiten. Und er gibt dir die Freiheit, auch mal einen Fehler zu machen, weil du nicht auf einem Fels – sondern im halbwegs weichen Schnee landest. Allerdings solltest du nach Möglichkeit immer wissen, wo du landest. Schnee macht die Berge zu einem gigantischen Spielpatz. Und jeder Tag ist anders. Ich empfinde es als großes Privileg, dass der Schnee eine so zentrale Rolle in meinem Leben spielt. War das einer der Gründe für das Ende deiner Karriere im Jahr 2006? Weil du den Schnee einfach noch mehr genießen wolltest – in all seinen Facetten und nicht nur im Rennsport? Ich hatte mich jahrelang auf den alpinen Rennsport konzentriert. Dann war es an der Zeit, mehr zu entdecken, weil ich noch lange nicht alles kannte. Ich wollte meine Fähigkeiten nutzen, um diesen Sport noch intensiver und aus anderen Perspektiven zu erleben. Deshalb bin ich in Alaska auf hohe Berge gestiegen, um den Schnee in einer ganz anderen Dimension zu erleben. Worin liegt aus Fahrersicht der größte Unterschied zwischen Rennsport und Freeride? Die Rennpiste ist präpariert, um sie von oben bis unten so schnell wie möglich abzufahren. Beim Freeriden trägst du mehr Verantwortung, teilst deinen Run in Sequenzen. Der Sicherheitsaspekt durch unvorhergesehene Ereignisse kommt hinzu und verlangt dir alles ab. Es können Felsen auftauchen. Es kann eine Lawine abgehen. Warst du mal in echten Schwierigkeiten? Einmal hätte es mich beinahe erwischt. Ich habe ein Schneebrett abge- FOTO: Red Bull Contentpool TEXT: Axel Rabenstein 64 SPORTaktiv-WINTERGUIDE 2015/2016

65 Ob alpiner Rennsport, spektakulärer Skicross (Bild) oder einfach Freeriden: Daron Rahlves liebt alle Facetten des Skifahrens – und schaffte es überall an die Weltspitze.

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