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SPORTaktiv Winterguide 2018

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Kinder, die es in jedem

Kinder, die es in jedem Bundesland gibt, sind ein Beispiel dafür. So haben wir 150.000 Kinder und Jugendliche wieder auf die Pisten gebracht. Zentral ist, dass die Kinder probieren Ski zu fahren und dabei selbst erleben, wie toll es ist. Wenn sie beim Skifahren Freude haben, wollen sie es wieder tun. Und insgesamt gilt es, die Kinder, auch der Gesundheit wegen, vermehrt zu Sport und Bewegung zu bringen. Das wäre eine wichtige Aufgabe der Schulen. I bins, dei Präsident. Peter Schröcksnadel auf den Schultern von Philipp Leitinger (links) und Marcel Hirscher, sowie bei einem Benefizrennen mit Marlies Raich Welche Rolle spielen alternative Ski- bzw. Wintersportarten neben dem klassischen Skifahren für Interesse und Motivation der Kids? Dass es alternative Sportarten im Winter gibt, ist ganz wichtig. Alles, was in und modern ist und was es an Modeerscheinungen gibt, hält den gesamten Schneesport jung – ob das jetzt Freeski ist, Skicross, Snowboard aber auch Tourengehen. Wie sehen Sie den Boom beim Tourengehen und vor allem bei den Touren auf der Piste? Tourengehen ist eine tolle Geschichte. Wenn es beim Pistengehen um das Zusammenleben zwischen den Hinaufgehenden und den Herunterfahrenden geht, muss es Regelungen geben. Ebenso braucht es Lösungen, etwa wenn Tourengeher die Parkplätze der Liftgesellschaft benützen wollen, die für die Skifahrer gedacht sind, die Skipässe gekauft haben. Ist der Spitzensport ein Motivationsfaktor für Kids, um mit dem Skifahren zu beginnen? Der Spitzensport spielt eine Rolle, Kinder zum Skifahren zu bringen, wird aber überschätzt. Viel stärker wirkt sich der Spitzensport bei den Urlaubsentscheidungen der Gäste aus. Denn man fährt dorthin auf Skiurlaub, wo die besten Rennläufer herkommen. So gesehen sind unsere Erfolge von großer Bedeutung für das Skiurlaubsland Österreich. „ ICH HALTE WENIG VON DER EINSCHÄT- ZUNG, DASS MAN NICHT MEHR LANGE WIRD SKI FAHREN KÖNNEN, WEIL UNS DER SCHNEE AUSGEHT. Blicken wir ein Stück voraus. Wie schätzen Sie denn die Zukunftsperspektiven des Skifahrens und der Skigebiete ein? Um die Seilbahnwirtschaft brauchen wir uns bezüglich möglicher Gäste keine Sorgen zu machen. Zusätzlich zu den Einheimischen brachte und bringt uns die Ostöffnung viele weitere Skifahrer. Und doch haben meist kleine Skigebiete Probleme? Ich finde es immer schlecht, wenn Skigebiete aufgelöst werden. Viel besser sind Entwicklungen, die in Richtung spezieller Angebote für Anfänger, für Fotos: Spiess Foto Tirol Erich Spiess 88 SPORTaktiv

Familien, für Kinder gehen – etwa das Familienskiland St. Corona am Wechsel in Niederösterreich. Haben Skigebiete in niederen Lagen überhaupt eine Chance? Durch die Beschneiung haben wir auch in niedrig gelegenen Skigebieten viel mehr Skitage als vor 20 oder 30 Jahren. Damit ist der Betrieb viel konstanter geworden. Wir wissen das aus eigener Erfahrung, etwa im Skigebiet Hochficht (Anm.: 933–1337 m Höhe) in Oberösterreich. Welche Strategie liegt Ihrem Engagement als Seilbahnunternehmer zugrunde? Da war nie ein Plan dahinter. Es war Zufall. Dass wir in den 1980er-Jahren Kössen übernommen haben, lag daran, dass ich immer wieder dort bei Freunden zum Fischen war und wir dabei ins Gespräch gekommen sind. Wie ist es zu den weiteren Gebieten gekommen? Auch durch Zufall. Es gab, etwa in Oberösterreich, Skigebiete, die nicht so gut gingen, wie es möglich wäre. Und dann kam der Landeshauptmann auf mich zu. Da es niemand anderen gab, der solche Skigebiete übernehmen wollte, haben wir es eben probiert. Heute prüfen wir die an uns herangetragenen Skigebiete sehr gründlich. Der Herbst war außergewöhnlich warm. Wie beurteilen Sie den Klimawandel? Insgesamt halte ich wenig von der Einschätzung, dass man nicht mehr lange wird Ski fahren können, weil uns der Schnee ausgeht. Um das Klima müssen wir uns alle kümmern, keine Frage. Alleine in Bezug auf Skigebiete mache ich mir keine Sorgen, weil es für die Beschneiung um die Wintertemperaturen und die Temperaturextreme geht und nicht um den Jahresdurchschnitt. Ohne Beschneiung geht es aber wohl gar nicht mehr. Die Skifahrer wollen Sonne und Schnee. Kaum jemand will bei schlechtem Wetter Ski fahren, was der Fall wäre, wenn es viel schneien würde. Südtirol etwa hat viel mehr schönes Wetter und arbeitet seit weit über 30 Jahren sehr erfolgreich mit Maschinenschnee. Dass heute alle Skigebiete beschneien müssen, liegt an der viel höheren Skifahrer-Frequenz auf den Pisten, als es früher der Fall war. Damit wird der Schnee viel mehr beansprucht, weshalb der normale, gefallene Schnee nicht ausreicht. SPORTaktiv 89

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