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SPORTaktiv April 2016

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Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, zieht es viele Sportler wieder nach draußen. Das wissen wir! Darum haben wir uns in der April/Mai-Ausgabe von SPORTaktiv auch intensiv mit den beliebtesten Outdoorsportarten beschäftigt. Weißt du, wie du deine Wander-, Kletter- und Klettersteigausrüstung wieder fit für die Saison machst? Von uns bekommst du die Checklisten für deine komplette Bergausrüstung. Außerdem geben die Naturfreunde-Profis Antworten auf 16 wichtige Fragen für einen guten Start in die Berge. Ebenfalls in der April/Mai-Ausgabe erklärt: das Eigengewichtstraining! Wir verraten dir, wie wirksam und einfach es tatsächlich ist. Und wer schon immer mehr über Eisenpräparat, Vitamin-C-Tablette und Co. wissen wollte, der erfährt im aktuellen Magazin alles über Sinn und Unsinn der Nährstoffsupplementierung.

RUN Laufschuhberater

RUN Laufschuhberater darüber diskutierten, welche Auswirkungen die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Beratung am „Endverbraucher“, also dem Läufer, haben müssen. BERATUNG? JETZT ERST RECHT Grundsätzlich waren sich alle Teilnehmer einig: Die neue Studienlage in Sachen Laufschuh-Technologie macht eine versierte Beratung keineswegs überflüssig, sondern vielmehr besonders notwendig. Komfort sei zwar ein guter Indikator für einen guten Laufschuh, aber komfortabel sind viele Laufschuhmodelle. „Wir müssen mit einer versierten Beratung weiterhin dem Läufer helfen, sich im Dschungel der vielen Laufschuhmodelle zurechtzufinden“, brachte es ein Händler auf den Punkt – „es reicht sicher nicht, in einen Schuh hineinzuschlüpfen, ihn komfortabel zu finden und deshalb zu kaufen.“ Schuh erhöhen, dann reduzieren wir auch die Verletzungsanfälligkeit.“ VOM KNÖCHEL AUF DEN KÖRPER „Hat die Überpronation ausgedient?“ Schon der Titel seines Vortrages ließ erahnen, dass sich auch Dr. Gert-Peter Brüggemann, renommierter Professor an der Sporthochschule in Köln, der „Revolution“ angeschlossen hat. Der Wissenschafter zitierte eine ähnliche Studienlage wie Benno Niggs, zum Beweis dafür, „dass es zu kurz greift, bei der Analyse von Laufverletzungen nur auf das Fußverhalten in der Laufbewegung zu achten“. Auch Brüggemann konzentriert sich in seinen Forschungen zu besseren Laufschuhen und einer verbesserten Kategorisierung von Schuhen auf die Beziehungen zwischen dem Fußverhalten und der Kniebewegung während des Laufens. Er fand heraus, „dass die Bewegung des Kniegelenks maßgeblich von der Rückfußbewegung beeinflusst wird“. Gemeinsam mit dem Laufschuhhersteller Brooks arbeitet Brüggemann schon konkret an der Umsetzung seiner neuen Erkenntnisse für die Laufschuhentwicklung bzw. -beratung. André Kriwet, Laufschuhentwickler von Brooks, erklärte dazu: „Unsere Konstruktion nach dem , Stride Signature‘-Prinzip löst sich von dem Gedanken, den Fuß bei der Abrollbewegung kontrollieren zu wollen. Der Schuh soll die Belastung nicht mehr korrigieren, sondern optimieren.“ Auf diese Weise wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass jeder Läufer einen individuellen Bewegungsablauf hat, in dem er sich wohlfühlt – und in den man nicht korrigierend eingreifen soll. „Wir müssen bei der Wahl des richtigen Laufschuhs von der Korrektur zu Erlebnis und Komfort kommen“. Das war zum Ende des Symposiums auch die Kernaussage von Caspar Copetti, einem der Gründer der Schweizer Laufschuhmarke ON. „Und eine Folge muss sein, dass bei der Laufschuhberatung der Blick vom Knöchel auf den ganzen Körper geht.“ Damit lieferte Copetti gleich eine Steilvorlage für die anschließenden Workshops, in denen die Händler und Die Laufschuh-Analyse der Zukunft Wie schon in naher Zukunft die Laufanalyse und -Beratung im Laufshop ausschauen könnte, wurde den Symposiumsteilnehmern an Hand eines Prototyps gezeigt. Dabei vermessen drei Sensoren an Taille, Ober- und Unterschenkel die Kniebewegung des Läufers. IM ERSTEN SCHRITT wird die habituelle Gelenkbewegung bestimmt, indem der Läufer im Stand einige Kniebeugen macht. Das sei laut Prof. Brüggemann derzeit die beste Möglichkeit, die gewohnte bevorzugte Gelenkbewegung zu ermitteln: „Beim Gehen bewegt sich das Knie zwar ebenfalls in der bevorzugten Weise, hier ist der Winkel aber zu klein für die Messung.“ IM ZWEITEN SCHRITT läuft die Testperson eine kurze Strecke barfuß, dabei wird die Abweichung zur habituellen Gelenkbewegung im Knie bestimmt. IM DRITTEN SCHRITT muss nun der Laufschuh gefunden werden, der die Bewegung wieder in Richtung der habituellen Gelenkbewegung verschiebt. Dazu läuft der Proband mit verschiedenen Schuhen, wobei man jeweils die Gelenkbewegung misst und schließlich den optimalen auswählt. Ein interessantes Detail: Bei diesem Test auf der ISPO mit zwei Testläufern entsprach der mit den besten Werten auch dem mit dem subjektiv besten Komfort! 38 SPORTaktiv

„ES LIEGT AM LÄUFER SELBST“ Das sagt der SPORTaktiv-Experte zum Thema „Laufschuh-Revolution“ Ohne die Kompetenz der genannten Wissenschafter und Experten, die mit ihren Aussagen faktisch eine neue Ära vor allem in der Laufschuh-Beratung herbeischworen, anzuzweifeln: Natürlich stellt sich dem neutralen Beobachter nach diesem Laufschuh-Symposium die Frage, inwieweit diese „Revolution“ vielleicht doch auch von der Sportindustrie und deren Marketingmaschinerien getrieben ist? Denn neue „Erkenntnisse“, neue Philosophien öffnen logischerweise auch neue Märkte. Was liegt also näher, um dieses Bündel an Bekenntnissen und Botschaften sozusagen von einem neutralen „Schiedsrichter“ prüfen zu lassen. SPORTaktiv konfrontierte daher Univ.-Doz. Dr. Ernst Bernhard Zwick, Orthopäde in Graz, mit allen Studien und Behauptungen, die bei diesem Laufsymposium die Runde machten. Und das Urteil des Mediziners, der als „Experte für Analyse und Therapieplanung bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparats“ auch in den USA gefragt ist, war eindeutig: „Ganz egal, aus welchem Blickwinkel man das auch sehen mag – alles, was hier gesagt und zitiert wurde, stimmt zu 100 Prozent!“ DIE STABILITÄT ZÄHLT Dr. Zwick selbst hat der künstlichen Stützung und Dämpfung in Laufschuhen immer schon eine Absage erteilt. Nr. 2; April / Mai 2016 Der Experte UNIV.-DOZ. DR. ERNST BERNHARD ZWICK ist Facharzt für Kinderund Jugendorthopädie in Graz. Spektrum: Gelenks abnützung/Arthrosen, Achsenfehlstellung der Beine, Wirbelsäulenbeschwerden etc. KONTAKT: Ordination Dr. Zwick, Tel. 0316/42 23 00 WEB: dr.zwick.at „Beim Laufen geht es um Beweglichkeit – und diese gilt es, dynamisch zu kontrollieren und zu stabilisieren. Oder anders gesagt: Wenn der Fuß eines Läufers auftritt, dann entsteht Pronation, Supination, geht über in Stabilisierung und in der letzten Phase wieder in einen Abdruck. Das ist ein völlig normaler Ablauf, in den man mit der Technologie eines Schuhs, etwa in Form einer Pronationsstütze, überhaupt nicht eingreifen muss. Entscheidend, vor allem in der Verletzungsprävention, ist allein die Stabilität und die Mobilität, die ein Läuferbein haben muss. Und diese Stabilität und Mobilität kann nicht ein Schuh bewirken – das muss sich jeder Läufer selbst antrainieren!“ Eine gut trainierte Unterschenkelmuskulatur, ein gut trainierter und vor allem gut mobilisierter Fuß – das sind die Grundvoraussetzungen für gesunde und leistungsfähige Läuferbeine. „Die Menschen wissen gar nicht, dass unser Fuß genauso mobil und sensibel ist wie unsere Hand. Die Hände werden ständig bewegt und trainiert – aber wer trainiert seine Füße, mit ihren jeweils 26 Knochen, so, dass sie wirklich mobilisiert und stabilsiert sind“, fragt Dr. Zwick. Dem „Nein“ zur Pronationsstützung lässt der Grazer Mediziner ein klares „Ja“ zu der von den Experten geforderten neuen Laufschuh-Analyse 39 RUNNeRs AUF HÖCHSTEM NIVEAU Trail running iM PiTZTal Wer sich dem Trailrunning verschrieben hat, kommt am Pitztal in Tirol nicht vorbei: 9 Trail Running-Wege mit 120 km Länge warten auf Sie. NEU AB 2016 PiTZTalEr ETaPPEn-Trail Über 6.000 hm und zwischen 70 bis 100 Laufkilometer werden bei diesem neuen Mehrtagestrail zurückgelegt. In diesem Fall: Gipfelsiege inklusive. FÜR NEULINGE Trailrunning-CaMPS Guides und Profis führen dich in die Faszination dieses Sports ein. EVENT-TIPP DEr PiTZ alPinE glaCiEr Trail 5. – 7. aug. 2016 Bei fünf Strecken – von 15 bis 100 km Länge können Hobbyläufer genauso ihre Grenzgänge aussuchen wie Spitzensportler. Höhen bis über 3.000 Meter und die Überquerung des Pitztaler Gletschers sorgen für ein spektakuläres Naturschauspiel. Einzigartig ist auch die „kleeblattförmige“ Streckenführung – die Trailläufer kommen bis zu vier Mal an den Zuschauern vorbei. Für die ganze Familie gibt‘s ein spezielles Programm. Infos & Anmeldung: www.pitz-alpine.at TOuriSMuSVErBanD PiTZTal Unterdorf 18, 6473 Wenns Tel.: +43 (0)5414-86999 info@pitztal.com www.pitztal.com

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