BIKE VIER FLÜSSE UND EIN STOPP IN SCHENGEN „DIE 2 AUF TOUR“ sind diesmal wieder beim deutschen Nachbarn unterwegs. Auf einer genussvollen 4-Flüsse-Fahrt, wie sie abwechslungsreicher kaum sein könnte. Darum sollte man auch genug Zeit mitbringen – nicht nur für die 600 Kilometer, sondern weil es wirklich viel zu sehen gibt. FOTOS: Erika König & Christian Felner TEXT: Erika König & Christian Felner 56 SPORTaktiv
Unser eigentliches Ziel war die Mosel. An deren Ufer, so dachten wir, muss es doch bestimmt locker und lässig zu radeln sein. Schließlich hat sie alles, was man sich so unter „lieblich“ vorstellt: viel Wein, rundherum attraktive Landschaft und romantische, alte Ortschaften. Und die Mosel-Tour ist am Originalweg von Metz nach Koblenz moderate 300 km lang. Nur: Wie kommt man am besten dorthin? Wo fängt man an? Und wo hört man auf? Fragen über Fragen, die wir für uns so beantwortet haben: Um den doch zeitaufwendigen Ausflug spannender und attraktiver zu gestalten, haben wir die Radpartie als Rundtour angelegt – entlang der vier Flüsse Rhein, Ahr, Kyll und Mosel von Koblenz nach Koblenz. Nach langer Autofahrt im Regen nach Koblenz (mit der gegenseitigen stündlichen Versicherung, dass das Wetter bestimmt noch viel besser werden wird ...) und einer Übernachtung ziemlich im Zentrum dieser sehenswerten Stadt geht es gleich am nächsten Morgen (beruhigend: Das Auto bleibt auf einem bewachten Dauerparkplatz) mit den Bikes zum Deutschen Eck, wo wir in den Rheinradweg einfädeln. Der zeigt sich als sehr gut ausgebauter Radweg, flach wie eine Flunder, aber leider auch mit tiefschwarzen Wolken. Das mit dem besseren Wetter dauert noch ein bisschen. Karten oder Wegbeschreibungen braucht man hier auf jeden Fall nicht: Es geht direkt am Rhein entlang, durch nette kleine Ortschaften und grüne Landschaft – die endlosen Dammfahrten bietet der Rhein erst weiter nördlich. Auch Burgen und Schlösser laden immer wieder auf Abstecher ein. GEMÄCHLICHES DAHINROLLEN Von Koblenz folgen wir dem Rhein bis kurz vor Remagen (gesamt 43 km), dann heißt es „adieu“ für den ersten Fluss und ab zur Ahr. Die scheint auf den ersten Blick ein unscheinbares Flüsschen zu sein, immerhin aber ist sein Mündungsgebiet am Rhein das einzige, das unter Naturschutz steht. Ab jetzt geht es „hinauf in die Eifel“, wie man hier sagt, in der Praxis ist das aber ein gemächliches Dahinrollen – wir cruisen durch grüne Landschaft ON TOUR SERIE Die 2 auf Tour ERIKA KÖNIG und CHRISTIAN FELNER sind begeisterte Freizeit biker, radeln gemeinsam von Wien und Graz aus im Jahr ca. 6.000 km – und lassen hier die SPORT aktiv-Leser in ihrem „Radtagebuch“ mitlesen. INFO/KONTAKT: Erika König und Christian Felner E-Mail: erika_koenig@a1.net bis Bad Neuen ahr – und landen mittendrin zwischen wunderbaren mittelalterlichen Fachwerkbauten. Heißt aber auch: Nach getaner 70-km-Tour gibt es noch jede Menge per pedes zu entdecken. Am nächsten Tag radeln wir ausgeruht zur Quelle der Ahr – eine Idee, die (allerdings in umgekehrter Ausführung) sehr viele Familien- und Genussradler haben. Verständlich, denn der Ahrradweg ist sehr attraktiv, führt zum großen Teil auf einer ehemaligen Bahntrasse und lockt mit Brücken, einem Tunnel und neun Viadukten. Die schöne Naturlandschaft, die historischen Städte und die vielen Weinorte tun das Übrige, um Massen an Radausflüglern anzuziehen. Auf der Bahntrasse kann man auch „flussaufwärts“ problemlos dahinrollen – die „Steigung“ wurde für alte Dampfloks gemütlich angelegt. Einziges Sorgenkind: Die Regenwolken wollen nicht und nicht vergehen ... Die Ahrquelle selbst finden wir in Blankenheim, unter einem Fachwerkhaus – durchaus eine Besonderheit. Besonders ist dann auch der Weg zur Unterkunft – die „Villa Kronenburg“ liegt nämlich etwa 10 km abseits der geplanten Strecke. Also heißt es nochmals in die Pedale treten, um in der idyllischen Burg zu übernachten. Was sich auch tatsächlich als spannend und entspannt zugleich herausstellt. Auf jeden Fall empfehlenswert. Einzig das angeschlossene Nobelrestaurant ist eher nichts für hungrige Radsportler: Fünf kleine Gänge in zwei Stunden lassen die (nach insgesamt 80 Bergauf-Kilometer) strapazierten Kohlenhydratspeicher nochmals leiden. NACHTMAHL MIT DER HAUSFRAU Tags darauf genießen wir die Belohnung für die zusätzlichen Kilometer vom Vortag, denn um an Fluss Nummer 3, die Kyll, zu kommen, rollen wir nur bergab. Genau gesagt landen wir am Kronenburger See – einem Stausee, der durch die Kyll gespeist wird. Von dort geht es durch die von Urgewalten geprägte Vulkaneifel. Ein sehenswerter Ort auf dem Weg ist Geroldstein mit den bekannten St. Gero-Quellen. In Kyllburg (nach etwa 70 Tageskilometern) beenden wir die Tagesetappe – in einer kleinen Pension, wo wir von der Hausfrau gleich gefragt werden, ob wir am Abend mitessen wollen. Nach einem Rundgang durch das nette Dörfchen und der vergeblichen Suche nach einer Wirtschaft sitzen wir dann tatsächlich mit den Hausleuten beim gemütlichen Abendessen. BESUCH IN SCHENGEN Dafür beginnt der nächste Tag mit einem richtigen „Kaltstart“: Es geht gleich bergauf, durch die Naturlandschaften der Südeifel mit ihren typischen Streuobstwiesen und zerklüfteten Felsformationen des Bitburger Gutlandes. Nach 70 km erreichen wir Trier – und Fluss Nummer 4, die Mosel. Hier legen wir einen längeren Stopp ein. Zum einen gibt es in Trier selbst (Stichwort Dom & Co.) wirklich viel zu sehen, zum anderen machen wir tags darauf eine Extratour nach Frankreich, genauer gesagt direkt an der Mosel entlang bis ins luxemburgische Schengen und ins französische Apach. Knapp über 100 km lang ist diese Etappe hin und retour an der Mosel, was sich aber ohne Gepäck (bleibt im Hotel in Trier) locker anfühlt. Auf dem Nr. 2; April / Mai 2016 57
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