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SPORTaktiv April 2019

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RADL ZUR SKITOUR

RADL ZUR SKITOUR onditionsstarke Typen wie Wettkampf- Skibergsteiger Jakob Herrmann schwärmen schon länger vom Erlebniswert, den Bike- und Skitouren im Frühling versprechen: „Nach der Wettkampfsaison im April, Mai um 4.30 Uhr aufs Bike, die Ski am Rucksack. Dann der Aufstieg mit den Skiern auf einen 3000er und die Abfahrt „MIT‘N RAD’L NACH RIO, MIT SKI NACH ATHEN“, FUHR KURT OSTBAHN MUSIKALISCH SCHON VOR GUT 25 JAHREN. DIESE BIKE- UND SKI- TOUREN-KOMBINATION, DIE DERZEIT BEI BERG- SPORTLERN AN BEDEUTUNG GEWINNT, HAT ER WOHL EHER NICHT GEMEINT. VON CHRISTOF DOMENIG Fotos: Michael Appel/Kinderhotel Appelhof, Scott 120 SPORTaktiv

im Firn. Für mich sind das die schönsten Genusstouren“, erzählte uns der 31-Jährige aus Werfenweng. Die Idee, das Mountainbike als alternative Zustiegshilfe zur Skitour einzusetzen, liegt grundsätzlich nicht fern, speziell im Frühling, wenn es unten schon grün und trocken, aber weiter oben auf den Bergen noch weiß ist. Da sind längere Anmärsche vom Parkplatz zum Schnee – und vor allem auch lästige Rückmärsche nach der Abfahrt bis zum Auto keine Seltenheit. Top, wenn man da mit dem Bike statt zu Fuß Meter machen kann. Leider gibt es dabei das österreichspezifische Problem, dass Mountainbiken nur auf ausgewiesenen Strecken erlaubt ist. Kombinierte Bike- und Skiabenteuer sind deshalb in einigen Nachbarländern, wie Südtirol oder Bayern grundsätzlich leichter zu bewerkstelligen. Bleibt bei uns immerhin das Bike als Autoersatz für die Anfahrt zur Tour, so wie es auch Jakob Herrmann nutzt. Schließlich sind die Straßen schon trocken und das Einsparen von Co₂-Emissionen ist bei Menschen mit einem gewissen Sensorium für die Umwelt derzeit kein unwichtiges Thema. Scotts Adventure-E-Bike Jetzt kommt zusätzliche Bewegung in die Sache: Denn E-Bike- und Skitouren sind auch für weniger konditionsstarke Freizeitsportler interessant. Das schwere Skitourengepäck lässt sich dank Unterstützung durch den E-Motor bergauf um einiges leichter transportieren als mit einem „Muskelbike“. Scott hat auf der „ISPO“-Sportmesse in München Anfang Februar jedenfalls sein „SK-eRide“ (rechtes oberes Bild) vorgestellt: Ein E-Mountainbike im Abenteurer-Look mit interessant gelöster Ski- und Skischuhhalterung. Laut dem Hersteller ist die Skitourenausrüstung in nur einer Minute am Rad fixiert. Scott-Produkt-Designer Christian Holweck erklärt die Idee zum SK-eRide: „Es ist atemberaubend, eine Skitour direkt von der eigenen Haustür starten zu können. Den Aufstieg mit dem Bike zu meistern statt mit dem Auto, verlängert das Abenteuer und ist die umweltfreundlichere Alternative.“ Ob es dieses Adventure-Bike auch zu kaufen geben wird, steht zwar noch nicht fest. Allein die Kombination auf die Räder zu stellen, lag aber nahe, weil Scott bekanntlich nicht nur (E-)Bikes, sondern auch Tourenski fertigt und es ein Scott-Skibergsteiger-Team gibt: Die Profi-Athleten werden mit dem SK-eRide jedenfalls noch einiges anstellen, kündigt Scott an – man darf gespannt sein. Und wie fühlt sich das jetzt an? Wie sich kombinierte E-Bike- und Skitouren anfühlen, wollten wir natürlich auch wissen – das haben für uns die Steirer Tom Kalcher und Manuel Gruber ausprobiert. Der Mürztaler Kalcher ist Dynastar-Freerider und weil Bikehersteller Felt zum selben Konzern wie Dynastar (nämlich Rossignol) gehört, hat er auch ein E-MTB in der Garage stehen. Gruber aus Bruck an der Mur war bis vor Kurzem Mountainbike-Downhiller der heimischen Spitzenklasse, und er ist mit Kalcher gemeinsam regelmäßig österreich- und weltweit auf Freeridebret- SPORTaktiv 121

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