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SPORTaktiv April 2020

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nen umzumünzen.

nen umzumünzen. Hochleistungssport besteht aus höchstem Leistungsdruck und enorm hohen Anforderungen. Wie aktive Sportler und Betreuer mit solchen Momenten und Situationen umgehen, welche Strategien dabei angewendet werden und wie man in jedem Moment versucht, dabei sein optimales Leistungsvermögen abzurufen, kann jedem Einzelnen dabei helfen, lösungsorientiert zu agieren. Das Bedürfnis nach „Selbstoptimierung“ wird heute auch überstrapaziert: Wir sollen für unsere Familie immer da sein und beruflich nach Höherem streben, uns perfekt ernähren und einen Modellkörper antrainieren: Diese – auch durch Selbstdarstellung in sozialen Medien – verbreitete Haltung sehen Sie im Buch kritisch ... MONSHI: Wir leben in einer Welt, die einem ständig zuflüstert: Die könntest besser, schöner, schlauer, reicher sein. Diese Botschaft macht Angst. Die einen kämpfen nun verzweifelt darum, aus sich Exzellenz, Schönheit, Intelligenz, Reichtum herauszuholen. Dann übertreiben es manche und höhlen sich aus. Aber das Leben kann nur gut, schön und bereichernd sein, wenn wir finden, was uns ganz persönlich trägt. Dafür müssen wir die Entscheidungen mutig treffen, wofür wir einstehen möchten, wohin wir uns persönlich entwickeln wollen. Wer auf zu vielen Bällen tanzen möchte, der muss Walzer, Boogie und Rumba gleichzeitig tanzen. Das kann nur komisch werden, insbesondere dann, wenn man eigentlich gar nicht auf Bällen tanzen möchte. Im Spitzensport wie im Leben gilt auch: Wer verkrampft, wird nicht gewinnen. Eine gewisse Lockerheit braucht es wohl auch für starke Leistungen. Welche Rolle spielt für Sie Humor im Leistungssport und welche im Alltagsdschungel? BERTHOLD: Humor, gute Laune und Lockerheit sind auf alle Fälle von hoher Bedeutung. Wir alle brauchen Pausen, um geistig und körperlich nicht zu ermüden. Diese Pausen dienen dazu, sich zu erholen, Energie zu tanken und um ein wenig abschalten zu können. JEDE HERAUSFORDE- RUNG IST EIN IMPULS, MICH WEITER ZU VERBESSERN. Bardia Monshi, Mathias Berthold: Positiv denken allein hilft auch nicht. Mentale Kraft für den Dschungel des Alltags. Echomedia Verlag 2019, € 24,90. In diesen Phasen Spaß zu haben und locker zu sein ist ein wesentlicher Faktor, um die „Energietankstelle“ optimal zu nutzen. Bei der Ausführung von wichtigen Tätigkeiten sollte dann der Fokus wieder ganz klar im Prozess liegen. MONSHI: Einer meiner wichtigsten Lehrer, Viktor Frankl, sagte einmal: Das Vernünftigste ist, nicht allzu vernünftig zu sein. Es ist besser, wir lachen über die Dinge und uns selbst, bevor wir unter den Dingen und uns selbst leiden. Humor, olé! Sie sind Fan der Hard-Rock-Band Nazareth: Hilft auch eine gewisse „Rock Attitude“ am Weg zum Erfolg? BERTHOLD: Die Musik von Nazareth hat mich mein ganzes Leben begleitet. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, bei der die Musik dieser Band keine Rolle gespielt hat. Der „Rocker“ spielte in gewissen Momenten sicherlich eine sehr wichtige Rolle, in anderen Situationen war aber auch schon mal was Beruhigendes und sogar Melancholisches angesagt. Gott sei Dank kann Nazareth mit ihrer Vielseitigkeit alle Stimmungen bedienen. Deshalb würde ich sagen, dass die „Rock Attitude“ für mich nicht zwingend notwendig war, die Musik an sich aber immer sehr wichtig war und immer sein wird. Foto: Echomedia Verlag 26 SPORTaktiv

KOPFSACHE ZITRONEN LIMONADE PETER GURMANN Sport- und Gesundheitspsychologe sowie Beratungs lehrer in Klagenfurt. Kontakt: peter.gurmann@aon.at Der Pulverschnee spritzt bis über den Helm hinauf, ein perfekter Skitag in Heiligenblut. Ein paar Tage später wird der Ort aufgrund von Erkrankungen am Coronavirus unter Quarantäne gestellt. Personen, die sich in Heiligenblut aufgehalten hatten, wurden aufgefordert, sich zwei Wochen in häusliche Isolation zu begeben. Meldepflicht bestand für mich nur beim Auftreten von Symptomen. Wie kann ich mit einer noch nie erlebten Ausnahmesituation umgehen? (Tages-)Struktur hilft gegen Chaos, gibt persönliche Sicherheit und stärkt in Stresssituationen. Raum, Zeit und Rituale bieten den äußeren Rahmen, um handlungsfähig zu bleiben und nicht zu verzweifeln. Die üblichen Schlaf-, Essens-, Arbeits-, und Bewegungszeiten habe ich eingehalten. Home-Office fand ausschließlich in meinem Arbeitszimmer statt. „Projekte“, die ich aus Zeitgründen aufgeschoben hatte, habe ich in Angriff genommen. Langeweile kam nicht auf. Der eingeheizte Kaminofen erhellte unser aller Gemüter. Bewegungseinheiten am Fahrradergometer mit anschließender Entspannung in der Dampfdusche leisteten unschätzbare Dienste für meine Psyche. Bewusster und limitierter Medienkonsum halfen, faktenbasiert und schonend informiert zu werden. Der Familien-Mini-Krisenstab tagte täglich: Wie geht es jedem Einzelnen? Wer braucht was? Dabei haben wir den Fokus auch auf Positives gelenkt. Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, frag nach Tequila und Salz. Dazu ein Filmtipp: In „Ein Mann kämpft allein“ läuft der zu lebenslanger Haft verurteilte Murphy im Hof des Folsom-State-Gefängnisses seine Runden. Viele Nebenrollen waren mit wirklich Verurteilten besetzt. Am Ende kommt es zum alles entscheidenden Lauf über eine Meile. Nach der Ziellinie blickt Murphy auf seine Handstoppuhr und schmettert sie gegen die Mauer … Das Etappenrennen auf dem Weg zum Gardasee! 10.-13. Juni JAHR 2 Imst Wenns Ried/Oberinntal Pfunds Nauders pro Etappe 26-27 Km 1.400-1.900 Hm

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