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SPORTaktiv April 2022

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TRAINING

TRAINING Leistungsdiagnostik Der Check zeigt den Weg „SPORTaktiv Doc“-Serie, Teil 2: Sportmediziner Robert Fritz darüber, warum eine Leistungsdiagnostik nicht nur für Leistungsorientierte nützlich ist, sondern für alle, die ihre Trainingszeit effzient nutzen wollen. von Christof Domenig D er Begriff „Leistungsdiagnostik“ kann zugegeben irritieren. Speziell von Sporteinsteigern höre er aber auch dieses abwehrende Argument öfters, erzählt Robert Fritz: „Bei meinen Werten lachen mich doch alle aus. Ich möchte erst eine Zeitlang trainieren, damit sich die Diagnostik auch auszahlt.“ In Wahrheit jedoch, versichert der Sportmediziner, ist gerade auch für Sporteinsteiger eine Feststellung des aktuellen Fitness-Zustandes vom ersten Tag weg sehr wertvoll: „um zu wissen, wo jemand wirklich steht – und einen Plan zu schmieden, wie man ein Training vernünftig aufbaut. Man spart sich so viele Fehler und Umwege. Und das Training macht auch viel mehr Spaß, wenn es zielgerichtet ist und entsprechend wirkt.“ Hat man sich für eine Leistungsdiagnostik entschieden, steht man noch vor der Frage, ob sie in Verbindung mit einer sportmedizinischen Untersuchung durchgeführt wird – oder ob eine rein sportwissenschaftliche Diagnostik reicht. Zumindest in der Sportordination in Wien, wo Robert Fritz tätig ist, sowie in anderen großen sportmedizinischen Zentren kann man einen Arzt mit einbeziehen. Was für bestimmte Zielgruppen auch sehr zu empfehlen ist: Wer über 35 ist oder bekannte Risikofaktoren wie erhöhte Cholesterinwerte oder Übergewicht hat oder auch wo Herzprobleme in der Verwandtschaft bekannt sind – für all die macht die sportmedizinische Variante mit einem Belastungs-EKG unbedingt Sinn. Sonst heißt es: Gesund und medizinisch überprüft zur Diagnostik kommen. Eine zweite Frage, die vorab zu klären ist: Laktattest oder (zusätzliche) Spiroergometrie? „Laktat ist ein Stoffwechselparameter, der Wichtig ist, wirklich langsam zu starten, um den Grundlagenbereich nicht zu verpassen. leicht beeinflussbar ist“, erklärt Fritz dazu. „Wenn ich zu knapp vor dem Laktattest etwas gegessen habe, oder am Tag zuvor intensiv trainiert habe, beeinflusst das schon die Ergebnisse.“ Das Mindeste, das beim Laktattest mitgemacht werden sollte, wäre eine Bestimmung der Glukosewerte, also des Blutzuckers. Auf Nummer sicher geht man mit zusätzlicher Spiroergometrie, also der Bestimmung der Atemgase O 2 und Co 2 – was das Verfahren jedoch kostspieliger macht. Der Testablauf Wichtig ist drittens auch noch, dass sportartspezifisch getestet wird. Läufer am Laufband, Radfahrer am Ergometer – und wer andere Sportarten bevorzugt, wählt die Methode, die der eigenen Sportart näher kommt. Nach dem Anamnesegespräch wird mit möglichst leichter Belastung (oft Gehen am Laufband oder Radeln mit ganz niedrigen Wattwerten am Ergometer) gestartet und dann in regelmäßigen Abständen ein Tropfen Blut vom Ohrläppchen abgenommen. „Wichtig ist, wirklich langsam genug zu starten. Denn wenn die erste Belastungsstufe bereits zu hart gewählt wird, verpasst man den Grundlagenbereich“, erklärt Fritz und fügt hinzu: „Was klar ein Fehler des Testers und nicht des Probanden ist.“ Der Sportmediziner rät übrigens auch, sich die Qualifikation seines gewählten Diagnostikers vorab anzuschauen: Heute seien viele Anbieter zum Glück gut 026

FIT FOTO: istock 027

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