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SPORTaktiv August 2019

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DER MIT DEM BALL TANZT

DER MIT DEM BALL TANZT MIT 18 MUSSTE DER WIENER MIKE MENDOZA (31) SEINE PROFIFUSSBALL-KARRIERE BEENDEN. PELE UND EDEN HAZARD HAT ER DENNOCH GETROFFEN UND MIT SEINEM KÖNNEN BEEINDRUCKT. SEIN MOTTO: „NICHT TRÄUMEN, HART ARBEITEN, NIE AUFGEBEN!“ VON CHRISTOF DOMENIG; FOTOS: THOMAS POLZER as Freestyle-Fußball ist, lässt sich mit Fotos und Worten nur unvollständig beschreiben. Vielleicht: Gaberln mit Zirkusartistik. Wobei der Ball nicht nur mit (im Fußball) erlaubten Mitteln, sondern auch einmal mit der Schulter in der Luft gehalten wird oder die Arme entlangrollt, wenn es in die Choreografie passt. Mike Mendoza vergleicht seine Sportart auch mit einem Tanz mit dem Ball. Der Mund bleibt jedenfalls öfters unwillkürlich offen stehen, wenn man dem Balljongleur zuschaut – verweisen wir ganz einfach auf Mendozas Videos (siehe Facebook und Instagram- Adressen im Kasten). Angefangen hat alles als hoffnungsvolle Fußballkarriere. Als „typischer Käfigkicker“ kam der kleine Mike nach Stationen beim Sportclub- und Vienna- Nachwuchs in die Frank-Stronach- Akademie der Wiener Austria. Seine technische Begabung („mit fünf konnte ich Gaberln, mit sechs erste Tricks“) fiel von Anfang an auf, erzählt er, schon früh nahm er bei Freestyle-Contests teil, mit 13 engagierte ihn ein TV-Sender für einen Werbespot. Mit 14 folgte die Einberufung ins Jugendnationalteam, dem er bis zur U19 angehörte. Und obwohl seit jeher eingefleischter Austrianer, unterschrieb er mit 16 einen Jungprofivertrag bei Rapid. Mit 17 dann ein Knöchelbruch, er kämpfte sich zurück – doch nach einem zweiten Bruch des Knöchels ging es nicht mehr. Karriereende, Cut; Faden gerissen von heute auf morgen, so beschreibt es der 31-Jährige im Rückblick. „Das war ganz 22 SPORTaktiv

Virtuose Ballbehandlung Hinter dem Können steht neben Talent vor allem eines: ständiges Training. Wann immer es die Zeitressourcen neben dem Fulltime-Job als Anästhesiepfleger erlauben, trainert er mit dem Ball – wobei man einmal erlerntes Können nicht mehr verliere, erzählt Mendoza: „wie Rad fahren“. Als „koordinativen Künstler“ und „Virtuosen mit den Füßen“, beschreibt SPORTaktiv-Fitnessexperte, Sportwissenschafter Kurt Steinbauer, den Wieschrecklich. Jahrelang wollte ich mit Fußball nichts mehr zu tun haben.“ Weil Mendozas Story aber auch eine vom Fallen und Wiederaufstehen ist, fanden er und der Fußball wieder zueinander. Während des Studiums erinnerte er sich an seine Versuche im Freestyle- Fußball und begann zu trainieren, stellte erste Videos auf Facebook. Als diese von einem Sportportal verlinkt wurden, vervielfachten sich die Zugriffe über Nacht. Mendoza nahm an Contests teil und überzeugte auch international. Unter andererm gewann er 2016 den „Lotus Eden Hazard“-Contest, wurde nach London eingeladen und durfte den belgischen Chelsea- Star (der ja soeben zu Real Madrid wechselte) treffen. Ein Jahr später kam es wieder nach einem Contest zur Einladung nach Barcelona und zum Treffen mit der Fußballlegende Pele. Heuer schaffte es der Wiener bei einer „Trickshot Challenge“ mit seinem Video, auf dem er als Finale den Ball aus großer Distanz in einem Basketballkorb versenkt, unter die Top 11 der Welt. SPORTaktiv 23

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