Bergführer Helmut „Heli“ Mühlmann (hinten) zeigt mir die wichtigsten Techniken. Ich staune und lerne. Früher hätt’s des nit geben“, sagt Heli und zieht an der kleinen, gewuzelten Zigarette, „dass man sich einen Bergführer nimmt und losklettert.“ Damit will uns der Osttiroler Bergführer mit dem für hier typischen Charme wohl nur sagen: Bischt a Kletterer oder bischt koana. Doch die Zeiten haben sich geändert und Helmut Mühlmann, wie der 58-Jährige mit vollem Namen heißt, hat so einen Nicht-Kletterer an der Leine und darf ihn auf den Berg bugsieren. Der Berg ist der Rote Turm, ein Klassiker in den Lienzer Dolomiten, und der Nicht-Kletterer ist der SPORTaktiv-Redakteur mit null Kraxelerfahrung. Das Naturbedürfnis, unsere Sehnsucht nach Bergen, der Outdoorboom in der Ausprägung Klettern und der Trend, sich einen Experten als Coach und Anführer zu schnappen, hat auch für diese Branche den Vorteil, dass Bergführer mittlerweile ein echtes Berufsbild geworden ist. Mit gar nicht so schlechter Buchungslage. Also sieht Heli das ganz entspannt, dass er einen echten Anfänger an der Angel hat und ihn gerade Richtung Roter Turm anleint. Davor macht uns noch die „Hausherrin“ fit für den Berg. Lokalmatadorin Lisi Steurer ist eine der besten Kletterinnen Österreichs, selbst seit 2003 Bergführerin (Alpinschule Bergstatt Lienz) und Ausbildnerin. Sie macht mit uns Trittschulung und lässt uns auf 2200 Metern Seehöhe um die Karlsbader Hütte marschieren. „Damit starte ich immer bei Kletterkursen, denn viele der neuen Kletterer-Generation kommen aus der Halle und sind am Fels ausgezeichnet unterwegs – aber beim Zustieg und Abstieg im alpinen Gelände tun sie sich schwer.“ Ihre Tipps sind schnell umgesetzt: lose Stellen mit Schotter, Steinen, Geröll meiden und am festen Fels auftreten. Locker über Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk bewegen. Das schafft unsere kleine Journalistengruppe problemlos. Damit Lisi die kleine Heidi betreuen kann (siehe Interview hinten), übernehmen drei Bergführer das Kommando. Eingangs erwähnter Helmut „Heli“ Mühlmann, Matthias Wurzer und der Südtiroler Felix Tschurtschenthaler, alle im Status zwischen Local Heroes und Legenden. Das schafft Vertrauen und die Schulung für Standbau, Seil- und Klettergurt-Management am Übungsfelsen hinter der Hütte mit den Burschen hat echt Unterhaltungswert. Obwohl ich als Laie mit Vokabeln wie Expressschlinge und Twist-Lock-Karabiner und mit Knoten wie Mastwurf, Sackstich und Prusik heillos überfordert bin. Dann geht’s endlich in den richtigen Fels. Dort, wo unser SPORTaktiv-Kolumnist Herbert Ranggetiner – auch so eine Legende – am Roten Turm die schwierigsten Routen bis in den 9. Grad erstbegangen hat, nehmen wir uns die beliebte Anfängerroute „Bügeleisen“ vor. „Ein 2er bis 3er“, sagen die Bergführer. Dass sie sich für so was (Schwierigkeitsgrade siehe Infobox) im Normalfall gar nicht anseilen, verschweigen sie galant. „Solche Routen gehen Osttiroler zum Supermarkt“, scherzt mein bayrischer Kollege. Aus dem Tourenbuch wissen wir, der Einstieg ist ein „Vierer“, also etwas knifflig. Für Laien hat Reinhold Messner die Grade so beschrieben: „Eins ist das Begehen einer steilen Treppe, ein Zehner das Klettern an einer Raufasertapete.“ Heli MEINE ANFÄNGER FEHLER Zu große Schritte und Bewegungen. Besser: kleine Schritte 1. machen, im Fluss der Bewegungen und im Rhythmus bleiben. „Tänzeln.“ Zu viel mit den Armen ziehen. 2. Besser: Aus den Beinen heraus nach oben arbeiten bzw. beim Abstieg nach unten („Kniebeuge“). Den Schuh falsch aufsetzen. 3. Besser: „Spitz steigen“, d. h. den Schuh nur mit den Fußspitzen aufsetzen, Ferse nach unten drücken. Zu viel und zu weit in Ritzen 4. steigen, das blockiert und schränkt die Bewegung ein. Besser: „außen“ am Fels steigen, die Beine in Engstellen „ausspreizen“. Zu weit nach oben schauen. 5. Besser: in kurzen Abschnitten denken, z. b. die nächsten 30 Zentimeter, bis zum nächsten Griff. Mit dem Oberkörper zu nah 6. am Felsen. Besser: ab und zu wegdrücken und aufrichten. Zu wenig Vertrauen in Griffe, 7. Sohle, Seile, Knoten und Karabiner. Besser: Üben, üben, üben. Kurse, Kurse, Kurse. 96 SPORTaktiv
KLETTERMAX IN AUSBILDUNG WAS MUT MIT EINEM BÜGELEISEN ZU TUN HAT UND WIE MAN SICH IM JOB ABSEILEN KANN. DAS FAND DER SPORTAKTIV-KLETTERNOVIZE BEIM ALPINKLETTERN AM ROTEN TURM IN DEN LIENZER DOLOMITEN HERAUS. ACHTUNG, SPOILER: DREI BERGFÜHRER BRAUCHT ES GEGEN EINEN FLAUEN MAGEN IM VIERTEN GRAD. VON CHRISTOPH HEIGL 97
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Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, zieht es viele Sportler wieder nach draußen. Das wissen wir! Darum haben wir uns in der April/Mai-Ausgabe von SPORTaktiv auch intensiv mit den beliebtesten Outdoorsportarten beschäftigt. Weißt du, wie du deine Wander-, Kletter- und Klettersteigausrüstung wieder fit für die Saison machst? Von uns bekommst du die Checklisten für deine komplette Bergausrüstung. Außerdem geben die Naturfreunde-Profis Antworten auf 16 wichtige Fragen für einen guten Start in die Berge. Ebenfalls in der April/Mai-Ausgabe erklärt: das Eigengewichtstraining! Wir verraten dir, wie wirksam und einfach es tatsächlich ist. Und wer schon immer mehr über Eisenpräparat, Vitamin-C-Tablette und Co. wissen wollte, der erfährt im aktuellen Magazin alles über Sinn und Unsinn der Nährstoffsupplementierung.
Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.
Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Als "Weißbuch" für den weißen Sport liefert der SPORTaktiv Winterguide 2015 alle wichtigen Informationen für den aktiven Wintersportler: Welche neuen Skimodelle sind auf dem Markt und welcher Ski ist der richtige Partner? Wie schön ist die neue Skimode? Das Thema Ausrüstung ist der eine große Schwerpunkt in diesem Winterguide – der zweite sind unsere Weltklasse-Skiberge. Nach dem Lesen heißt es nur noch: Ran an die Bretter und rauf auf den Berg!