fen. Wenn du 50 Stoffe im Jahr machst und von denen schafft es einer in die Kollektion, dann braucht das Arbeit, Zeit und die kreativen Mitarbeiter. LIMBRUNNER: Innovation zeigt sich ja nicht immer nur im Produkt, sondern auch in der Art und Weise, wie was gefertigt, hergestellt wird. Wenn Mitarbeiter zu uns kommen und Ideen haben, wie sie den Produktionsprozess verbessern können, wenn sie diesen Drang dazu haben, dann geht es einem Unternehmen besser. Was könnten andere Firmen von euch lernen punkto: wie man es aus Österreich schafft, ohne dem Turbokapitalismus anheimzufallen. LEODOLTER: Das ist eher ein politisches Thema, wie gewisse Firmen verkauft wurden. Bevor ein erfolgreiches österreichisches Unternehmen an einen Finanzdienstleister verkauft wird, hoffe ich immer, dass sich jemand findet, der diesen Pioniergeist und die österreichischen Wurzeln erhält. Wir haben schon so viel Technologie ins Ausland transferiert. Unabsichtlich oder aus finanziellen Situationen heraus. Das ist schlecht. Was uns in Europa stark macht, ist unser Innovationsgeist und unser Drang vorwärtszukommen. LIMBRUNNER: Was unsere beiden Firmen auszeichnet, ist, dass wir uns zu einer Strategie bekannt haben und nicht alle zwei Jahre in eine andere Richtung gehen. Mit einer Familie im Hintergrund sind wir da unabhängig von externen Einflüssen. KTM hat das Glück eine Eigentümerfamilie zu haben, die vorausschauend agiert und lieber kleine Schritte macht und darauf schaut, dass das Ganze nachhaltig ist. Stichwort Nachhaltigkeit. Wie sieht es da aus? LIMBRUNNER: Wir wollen in kurzer Zeit CO2-neutral werden und haben in den ganzen Bauvorhaben Photovoltaikund Erdwärmeanlagen konzipieren lassen. Wir schaffen es zu Spitzenzeiten, in der Stunde 450.000 Watt Energie CO2-neutral herzustellen. An guten Tagen können wir unsere ganze Energielast selbst erzeugen. Und das wird so weitergehen. ,,WAS UNS IN EUROPA STARK MACHT, IST UNSER INNOVATIONS- GEIST UND UNSER DRANG VORWÄRTSZU- KOMMEN. “ OTTO LEODOLTER FISCHER – HÖCHSTE QUALITÄT SEIT 1924 Vom Wagnereibetrieb zur erfolgreichen Skimarke. Was in einem Holzschuppen in Ried im Innkreis begann, ist heute ein Fixstern am Wintersporthimmel. Josef Fischer sen. gründete 1924 Fischer – und produzierte anfangs Leiterwagen, Rodel und einzelne Ski. Rund 11 Jahre später gab es bereits Anzeichen einer Serienfertigung. 1959 übernahmen die Kinder des Gründers, Josef „Pepi“ Fischer und Selma Sturmberger, das Unternehmen und führten es in eine neue Ära. Mit dem Sieg von Egon Zimmermann bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964 etablierte sich Fischer endgültig im Profisport. Mit 36 Gold-, 33 Silber- und 21 Bronze-Medaillen nach den Olympischen Spielen 2018 ist Fischer die mit Abstand erfolgreichste Marke. Das Sortiment umfasst Alpin- und Nordic Ski sowie das volle Hartwareprogramm. Fischer Sports ist der letzte große österreichische Skihersteller, der noch zu 100 Prozent in Familienbesitz ist, rund 460 Mitarbeiter arbeiten am Standort Ried. Das Erfolgsgeheimnis besteht damals wie heute in der harmonischen Verbindung aus Tradition und Innovation, von bewährten Strukturen mit modernsten Technologien. FISCHER SPORTS A-4910 Ried im Innkreis www.fischersports.com ANZEIGE / Foto: Fischer Sports 160 SPORTaktiv
MADE IN AUSTRIA Ist nachhaltige und faire Produktion eine Kaufentscheidung für Händler und Endkunden? LEODOLTER: Wir sind schon CO2- neutral in der Produktion in Österreich und Bulgarien, wobei wir auch noch Zertifikate für einen Windpark gekauft haben. Die Firmenautos können wir noch nicht komplett auf Elektroautos umstellen. Kaufentscheidung? Du kannst mit der Nachhaltigkeit punkten, musst aber trotzdem qualitativ hochwertige, funktionelle Teile liefern. Du kannst vielleicht 5 Euro mehr generieren, aber das Paket muss stimmig sein. Wir bemühen uns nachhaltig zu produzieren. Das ist ein Unterscheidungsmerkmal zu den großen Mitbewerbern. Ich hätte nie gedacht, dass das Nachhaltigkeitsthema so eine Euphorie entwickelt. Es hat auch alles zusammengepasst: unser Nachhaltigkeitsbericht, Corona und die Lieferschwierigkeiten anderer Hersteller. LIMBRUNNER: Kann gut sein, dass das mal ausschlaggebend ist. Momentan ist es nicht so. Unabhängig davon muss man sagen, wir sind nachhaltig, weil wir es sein wollen und nicht weil wir damit besser sind als der rechte oder linke Mitbewerber. Einfach weil es uns wichtig ist. Wir leben von der Natur und wir sind nachhaltig, weil es wichtig ist. Wenn wir damit einen Beitrag leisten können und wenn wir andere animieren, weil sie dann vielleicht gleichziehen müssen, dann haben wir auch schon was gemacht. Abschließend provokant gefragt: Erfolg wegen oder trotz „Made in Austria“ LIMBRUNNER: Wegen! Der Slogan ist eine Ursprungserklärung, die vom Finanzministerium bestätigt wird. Wir haben das seit 2012 und ich kann sagen, dass wir seitdem immer ausverkauft sind. Nur made in Austria alleine reicht aber nicht. Du musst schon Innovationen haben und gute Produkte abliefern. LEODOLTER: Auch wegen. Ganz sicher. Versuch in Norddeutschland mal zu erklären, warum ein österreichisches Produkt besser ist als ein italienisches, das meistens ein bissl moderner, modischer verspielter ist. Ein Schweizer Produkt ist eher präziser, aber der Österreicher hat ein klassisches Image für Qualität und Funktionalität und ich glaube, dass dieses „Made in Austria“ schon ein Argument ist. Das mag ich und das passt mir. Und der Fahrradboom? Geht der weiter? LIMBRUNNER: Wir gehen davon aus, dass der Markt 6, 7, 8 Jahre stark wachsen wird. Dafür gibt es einige Anzeichen: politische Gesinnung, Pop-up-Radwege, Fahrrad wird immer mehr zum Lifestyle- Produkt und immer anerkannter. Ich sag immer: Wenn sich der Stau auflöst, geht’s wieder schneller dahin, aber es fahren immer noch viele Autos auf der Autobahn. Dass es so weitergeht, sehen wir an extrem guten Auftragszahlen für das kommende Jahr. LEODOLTER: Bei uns sind die Signale sehr ähnlich. Wir haben letztes Jahr fast 20 Prozent mehr gemacht und das wird sich weiter so entwickeln. HANDSCHUH- SPEZIALIST AUS TIROL Bei Zanier ist seit der Firmengründung 1969 die Passion für Bergsport und Outdoor genauso grenzenlos wie der Anspruch an Innovation. ANZEIGE / Fotos: Zanier Die Bergwelt Tirols ist der ideale Firmensitz, um authentische, funktionelle Sportaccessoires zu entwickeln. Als Pionier der Heizhandschuhe bietet der Traditionsbetrieb 6 unterschiedliche Heizer für sämtliche Sportarten. Außerdem setzt Zanier in der Produktentwicklung auf die Kooperation mit Profi-Sportlern und erfahrenen Alpinisten wie der Bergrettung Tirol und den Großglockner Bergführern. So entstehen verlässliche Produkte für unbeschwerte, unvergessliche Outdoor-Erlebnisse. Seit 2019 ist Zanier außerdem die erste zu 100 % klimaneutrale Handschuhmarke weltweit, ein Kommitment des Familienunternehmens an die nächsten Generationen. Recycelte und/oder recycelbare Materialien zählen zur Nachhaltigkeitsstrategie: Der Handschuh Bleed X Zanier ist der erste Handschuh, der den Recyclingkreislauf schließt, und erhielt bereits den Green Product und den Ispo Sustainability Award. KONTAKT Zanier Sport GmbH 6020 Innsbruck, info@zanier.com www.zanier.com SPORTaktiv 161
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