Aufrufe
vor 7 Jahren

SPORTaktiv Bikeguide 2016

  • Text
  • Regionen
  • Mountainbike
  • Bike
  • Bikefitting
  • Bike
  • Bike
  • Shimano
  • Biker
  • Mountainbiker
  • Carbon
  • Touren
  • Bikes
  • Bikepark
  • Biken
  • Rockshox
Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.

PERSONALITY EUER SPASS,

PERSONALITY EUER SPASS, IHR JOB! SIE KENNEN DIE BESTEN TRAILS UND TOUREN, motivieren beim Leistungs-Tief und leisten euch wertvolle fahrtechnische Hilfestellung. Bei Pannen wissen sie immer, was zu tun ist, und am Ende lassen sie den Biketag mit euch gemeinsam bei einem kühlen Getränk auf der Hütte ausklingen. Einen Bikeguide zu buchen hat viele Vorteile – wir haben mit drei von ihnen in drei heimischen Bikeregionen geplaudert. INTERVIEWS: Christof Domenig SABINE ENZINGER, BIKESCHULE „ELEMENTS OUTDOORSPORTS“, SAALFELDEN LEOGANG (S) Sabine, welche Beziehung hast du eigentlich zum Mountainbiken? Ehrlich, für mich gibt es nichts Schöneres als diesen Sport. Mit meinem allerersten Bike habe ich schon Expeditionen unternommen. Ich liebe die Bewegung im Freien, ich mag es, alle Witterungsbedingungen zu spüren – und die Tage, an denen du die ganze Kraft der Elemente merkst und die Natur als deinen „Boss“ wahrnimmst. Und all diese Leidenschaft legst du auch in deinen Job als Bikeguide? Zuoberst möchte ich das, was mich selbst an dieser Sportart fasziniert, an meine Gäste weitergeben. Genauso wichtig ist mir die Sicherheit der Teilnehmer: Die Planung eines Trainings oder einer Tour erfordert neben Menschenkenntnis und Wetterkunde viel Feingefühl. Nicht über- oder unterfordern ist eine der vielen Kernaufgaben. Dazu sollte man hervorragende Fachkenntnisse in Fahrtechnik, umfassendes Wissen in Orientierung und in Erster Hilfe haben. Man sollte sich bei Pannen zu helfen wissen und Gästen auch Flora und Fauna näherbringen. Welche Ausbildung hat ein Bikeguide in Österreich? Das ist nicht wirklich gesetzlich geregelt. Allerdings ist es sehr schwierig, eine Versicherung für eine Bikeschule zu bekommen. Zum Vergleich: Im Winter bin ich Freeride- und Backcountryguide und das gestaltet sich versicherungstechnisch viel einfacher. Bei uns in der Bikeschule „Elements“ sind Ausbildungen zum Bikeguide, zum Bike Park- und Freeride-Guide Grundvoraussetzungen, um einen Job zu bekommen. Dazu muss man mindestens eine Fremdsprache fließend sprechen. Jegliche zusätzliche Ausbildung im Outdoorsport verbessert die Chancen, dass man einen Job im „Playground in Paradise“ bei uns ergattert ... Müssen Guides on tour auch mal Motivatoren oder Psychologen sein? Wer regelmäßig mit Gruppen von Menschen arbeitet, merkt, wie wichtig der zwischenmenschliche Aspekt ist. Egal, ob es ums Biken oder um ganz andere Bereiche in der Gesellschaft geht. Der beste Beweis für die psychologischen Fähigkeiten eines Bikeguides sind die Mundwinkel der Teilnehmer am Ende des Trainings oder der Tour. Motivieren in der richtigen Dosis gehört dazu – und das darf keinesfalls unglaubwürdig rüberkommen. Kannst du die Biker grob charakterisieren, die auf deine Dienste als Guide zurückgreifen? Von ihrem Background her kommen völlig unterschiedliche Typen in unsere Bikeschule. Wir haben Triathleten, E-Biker, Downhill-Racer, Einsteiger, Enduristen, Genussbiker und Free- FOTOS: Elements Outdoorsports 54 SPORTaktiv-BIKEGUIDE 2016

ider, männlich oder weiblich. Und sogar Laufradkids ab vier Jahren. Gemeinsam ist allen, dass sie ihren Biketraum mit mehr Spaß, Speed und Sicherheit leben möchten. Welcher Bikertyp profitiert davon, wenn er mit dir ein Training absolviert oder gemeinsam auf Tour geht? Ich würde mir mal herausnehmen zu behaupten: jede und jeder! Ich habe bisher in allen meinen Sportausbildungen und Tätigkeiten sehr, sehr viel dazugelernt und tue das immer noch täglich. Ich bin seit vielen Jahren als Ausbildnerin beim Salzburger Skilehrer- und Snowboardlehrerverband und auch bei „Bike Pro Austria“ tätig und für mich gehört es immer noch zu den schönsten Erlebnissen, wenn man einem Schüler, egal, in welchem Level, weiterhelfen kann und so seinen Spaß an der Sache erhöht. Was kostet das Biken mit dir? Das ist ganz unterschiedlich. Es geht los bei € 35,– pro Person für eine Schnuppertour bis hin zu € 60,– pro Stunde für ein Privattraining. Daneben gibt es einE Vielzahl von Gruppenkursen oder Camps für je € 55,– pro Person. Kannst du abschließend ein paar ganz spezielle Erlebnisse schildern: eines, dank dem dir dein Job besonders viel Spaß bereitet hat; und auch eine Situation, die zum Job gehört, auf die du aber lieber verzichtet hättest? Also, mit dem Verzichten hab ich meine Probleme. Ich habe nämlich auch aus allen unangenehmen Situationen viel Erfahrung und Wissen gewonnen, die ich nicht missen möchte. Ein Beispiel, das vielleicht beides abdeckt: Vor einigen Jahren führte ich eine private „BIG 5“-Tour, die zwei Jungs zum Geburtstag geschenkt bekommen hatten, über die fünf Gipfel. Der einzige mögliche Termin für beide war Ende August. Leider versank unser sonst so sonniger Pinzgau gerade an diesem Wochenende im Regen, der in den Gipfelregionen bereits in Schnee überging. Obwohl ich abgeraten habe, wollten die beiden die Tour durchziehen. Am zweiten von fünf Gipfeln fühlten wir uns wie am Nordpol, wir waren komplett durchgefroren. Klingt echt ungemütlich ... War es auch: Um die Situation zu retten, habe ich es mit einem ironischen Witz versucht und die beiden gefragt, was sie denn angestellt hätten, weil sie eine derartige Biketour zum Geburtstag geschenkt bekommen hätten. Von da an rannte der Schmäh und wir haben jede weitere Schlamm- und Matschpassage mit einem Lachen genommen. Am Ende wärmten wir uns am Kachelofen einer gemütlichen Hütte auf, wo wir unsere nassen Bikeklamotten trocknen lassen konnten. Und wir waren uns einig, dass die Tour die beste gewesen war, die wir alle drei jemals erlebt hatten! KONTAKT SABINE ENZINGER: elements-outdoorsports.at 55

Magazin // E-Paper