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SPORTaktiv Bikeguide 2017

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BIKEGUIDE SIE RÜSTEN

BIKEGUIDE SIE RÜSTEN UNS AUS, SIE ZIEHEN UNS AN, SIE ERFINDEN STÄNDIG NEUES, UM UNSEREN SPASS AM SPORT ZU ERHÖHEN. DIE SPORTAR- TIKELINDUSTRIE, DER SPORTHANDEL UND DIE VERANSTALTER SIND DIE REQUISITEURE HINTER DER BÜHNE DER WELTWEITEN SPORTSHOW. DIESMAL IM FOKUS: DER BIKE- BEKLEIDUNGS- HERSTELLER DOWE SPORTSWEAR. BUSINESS PORTRÄT SERIE FUNKTION GEHT VOR „MISSION TEXTIL“: Dowe Sportswear hat sich hochwertiger Fahrrad-Bekleidung für Teams verschrieben und geht dafür eigene Wege. Die sind unkonventionell, nicht ohne Risiko – aber augenscheinlich erfolgreich. Die Weichen wurden früh gestellt: Als Jugendlicher auf dem Rennrad hat Martin Vetter oft geflucht, weil er die ideale Radbekleidung nicht fand. Eine, die passt, nicht reibt und die einen nicht im eigenen Schweiß baden lässt. „Da habe ich mir geschworen: Irgendwann machst du dein eigenes Ding.“ Als Gründer von Dowe Sportswear hat er dieses Vorhaben verwirklicht – und sich dabei auf Teamwear spezialisiert. Das bedeutet: Vereine und Firmen kaufen bei Dowe ein und bekommen die passenden Hosen, Trikots und Jacken im individuellen Wunschdesign. „Die Kunden schicken uns ihr Logo oder Vereinswappen und wie sie sich das Trikot vorstellen, unsere Grafiker setzen das nahezu perfekt um“, erzählt Vetter. Dabei schien schon alles vorbei zu sein, noch ehe es begonnen hatte. Mit 16 hatte Vetter einen Mopedunfall. „Der hätte mich fast ein Bein gekostet“, erzählt er. 36 Operationen haben das verhindert. Nach dreieinhalb Jahren auf Krücken war an einen Wiedereinstieg ins Rennradfahren nicht mehr zu denken. „Trotz Fitnessstudio bin ich mit den damaligen Übersetzungen nicht mehr zurechtgekommen.“ Zum Glück kam das Mountainbike damals auf den Markt. „Durch die kleineren Übersetzungen hatte ich wieder Spaß am Radfahren.“ BESSERER DRUCK, BESSERER STOFF Und erst so konnte er verwirklichen, wovon er schon früh geträumt hatte. Erst machte sich der Marketingfachmann mit einer Werbeagentur selbstständig und hatte viele Sport- und Radhändler als Kunden. „Die bedruckten Trikots waren damals funktionell nicht das, was man sich vorstellt“, erinnert er sich. Vetter machte sich auf die Suche. Nach einem neuen Druckverfahren und nach neuen Stoffen. Fündig wurde er in der Schweiz und in Italien. Produktionspartner fand er wiederum in Slowenien und Litauen – und stellt nun selbst die Radhosen und Shirts her, die er sich als Jugendlicher immer gewünscht hat. „Durch die Nanocolours werden die Stoffe geschont, die Farbe geht tiefer ins Gewebe und wir können zugleich auch bessere Stoffe verwenden.“ Klingt alles gut. Wer überprüft das Ganze? „Wir haben 36 Sportler aus der Rad- und Triathlonszene, die FOTOS: Alexander Scheuber/Harald Wistahler/Susanne Trost 30 SPORTaktiv-BIKEGUIDE 2017

FACTS ZU DOWE Für jedes Ausdauersport-Team das perfekte, individuelle Outfit. IM JAHR 1993 begann die Firmengeschichte von Dowe mit einer Marketing-Agentur. 2004 kam dann die Idee, hoch funktionelle Bekleidung für den „individuellen Teambereich“ anzubieten. Also: für Vereine, Firmen und Teams im Rad-, Triathlon- und Laufsport. Hohe Funktionalität und Qualität der Bekleidung stehen an erster Stelle. DIE PRODUKTPALETTE umfasst Trikots und Hosen für Rennradfahrer, Moutainbiker und Freerider; Windwesten, Jacken; Triathlon- und Laufbekleidung sowie eine Freizeitkollektion. VON DER QUALITÄT der Dowe-Bekleidung können sich alle überzeugen, die in unserem Leserteam bei der Salzkammergut-Trophy mitfahren. Dowe ist nämlich unser neuer Teamausstatter. Mehr dazu auf Seite 135. ALLE INFOS: www.dowe-sportswear.com unsere Produkte bei allen Bedingungen testen“, sagt Vetter. Und er verspricht: „Jeder Verein kann bei uns ein Promoset bestellen. Wenn er danach überzeugt ist und für seine ganze Truppe bei uns einkauft, bekommt er den Preis des Sets zurück.“ Die Bestellquote liegt übrigens bei beeindruckenden 98 Prozent. Auch weil Dowe die Materialien perfekt aufeinander abstimmt. „Es kann sonst sein, dass das Shirt den Schweiß abtransportiert, die Jacke aber nicht und du erst klatschnass bist“, erklärt Vetter. Bei Dowe passt das, dank hochwertiger Materialien zusammen. „Nur Leute, die extrem stark schwitzen, bleiben nicht ganz trocken.“ Dowe-Markenbotschafter Franz Preihs mit dem neu entwickelten Unterhemd des deutschen Labels. Warum Dowe so agieren kann und warum es keine durchgestylte Marketingmaschinerie gibt, erklärt Vetter so: „Wir verdienen mit der Agentur gutes Geld. Das gibt uns die Freiheit, die Sportartikel so zu machen, wie wir es wirklich wollen. Da können wir auch etwas riskieren.“ So wie Vetter selbst, als ein junger Mitarbeiter ihm einen anderen Sitzpolster für die Radhose einreden wollte. Vetter kaufte ihm 40 Hosen anderer Hersteller zum Testen und versprach, das Polster zu ändern, wenn ein besseresdabei wäre als das von Dowe. Ist nicht passiert – und so ist das Sitzpolster immer noch dasselbe. KLARE MISSION Markenbotschafter ist übrigens Franz Preihs, der steirische Extremradfahrer, der mehrmals das Race Across America gefahren ist. Preihs ist strikter Veganer und keiner, der sich verbiegen lässt. Er und Vetter haben sich einst auf einer Autobahnraststätte kennengelernt und schnell war klar: Da sind zwei auf derselben Wellenlänge. Seitdem fährt Preihs mit Dowe-Bekleidung. Im Sinne der Qualität werden alle Produkte zweimal kontrolliert: Einmal im Werk von einer externen Prüferin, einmal am Firmenstandort im baden-württembergischen Lauchheim. „Daher haben wir extrem wenige Beanstandungen“, freut sich Vetter. Und wenn doch, wird entweder nachgebessert oder umgetauscht. Hype, Inszenierung, Turbo-Marketing sind dagegen nicht die Sache von Dowe. Daher laufen Innovationen im Hintergrund. „Das ist harte Arbeit, die man nicht sieht“, sagt Vetter. So wie der Gründer ein Bescheidener ist, der nicht das Rampenlicht sucht, sondern bei Produktpräsentationen lieber weiter hinten steht, so giert auch Dowe nicht um jeden Preis nach Aufmerksamkeit. „Wir machen einfach Dinge, die funktionieren.“ Für alle sollen sie funktionieren – für den Ultrasportler und für „Otto Normalradler“. Für Mountainbiker, Freerider und Rennradfahrer. Die Textilien werden zu fairen Bedingungen in der EU hergestellt. Und mit einer Mission, wie Vetter erklärt: „Hosen und Shirts zu produzieren, die du nicht spürst. Diesem Ideal wollen wir so nah wie möglich kommen.“ 31

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