BIKEGUIDE LIVE DABEI SERIE 24 STUNDEN FOTOS: Zauberberg Semmering, Moser Lukas Photograhy TEXT: Andreas Viehböck 74 SPORTaktiv-BIKEGUIDE 2017
START 12 UHR, ZIELANKUNFT 12 UHR. Das „Race the Night“ am Semmering (NÖ) ist ein einzigartiges Rennformat. Andy Viehböck, SPORTaktiv- Lesern von seiner Serie „Mountainbike-Fahrschule“ bekannt, hat in den letzten Jahren vier Mal das Rennen als Einzelstarter gewonnen. Wie es ist, 24 Stunden ohne Pause mit einer Gondel auf- und auf dem Bike abzufahren: Der Oberösterreicher gibt Einblicke. Ausprobieren konnte ich ja schon viel, aber das 24-Stunden-Downhill-Rennen „Race the Night“ im Bikepark Semmering war, ist und bleibt das Extremste, das ich auf zwei Rädern je erlebt habe. Viele sprechen von diesem Rennen das ganze Jahr, viele kennen es, und manche nehmen daran teil. Ob als Betreuer, Starter in einem Team oder in der Königsdisziplin als Einzelkämpfer: Für alle ist es wohl das härteste, weil längste Downhill-Rennen der Welt. Und das hat sich herumgesprochen: Immerhin 300 Starterinnen und Starter aus 16 Nationen haben 2016 daran teilgenommen. Wer noch nichts davon gehört hat, für den seien diese 24 Stunden kurz umrissen: Gestartet wird um 12 Uhr an einen Samstag im August am Hirschenkogel. Es starten Teams von zwei, vier oder sechs Personen und die Verrücktesten in der Einzelwertung. Im Le-Mans-Start geht’s auf die 2,7 Kilometer lange und 350 Höhenmeter überwindende Downhillstrecke: über rutschige Wiesenkurven, lange Querfahrten, einige Sprünge und tückische Wurzelpassagen hinunter zur Talstation der Seilbahn, die dich wieder hinauf katapultiert. Zu Beginn haben alle nur ein Ziel: ohne Pause so viele Abfahrten schnellstmöglich zu absolvieren. Vier Jahre Erfahrung sagen mir aber: Taktik ist der Schlüssel zum Erfolg. Nach 24 Stunden Quälerei wird das Rennen im Zielgelände bei der Hirschenkogelbahn abgewunken, meistens stehen die Gewinner erst dann fest. Bei gleicher Rundenanzahl zählt nämlich die schnellste Pace, also die Durchschnittszeit. PLATZ FÜNF IM ERSTEN VERSUCH 2012 stieß ich erstmals auf diese Veranstaltung und dachte mir gleich, dass ich da unbedingt dabei sein muss. Kurzerhand begab ich mich auf die Suche nach einem Partner für ein Zweierteam. Damals traute ich mir einen Einzelstart noch nicht zu. Markus Hauer und ich waren zu dieser Zeit motivierte Downhiller, die den Spaß in den Vordergrund stellten. Wir bereiteten uns damals nicht speziell auf das Rennen vor. Einziges Ziel war, das Durchfahren und eine Endplatzierung im vorderen Drittel des Feldes zu schaffen. Taktik für den ersten Versuch: alle zwei bis drei Stunden wechseln, um uns zu erholen und Kraft zu tanken. Am Ende schafften wir den fünften Gesamtrang. Und für mich war nach dem Rennen sofort klar, dass ich 2013 wiederkomme – allerdings als Einzelstarter, weil ich die Jungs, die ohne Pause durchfuhren, echt bewunderte. Doch ich stellte mir die Frage: „Wie soll man dafür bloß trainieren?“ Es war logisch, dass mehr dazugehört, als nur schnell zu fahren. Den Fokus legte ich in der Vorbereitung schließlich auf den Ausdauerbereich mit Intervallen bis zu 2 Minuten. Der Trainingsplan veränderte sich aber ständig, weil ich auch beruflichen Verpflichtungen nachzukommen hatte. Und ich machte immer jene Sportarten, auf die ich gerade Lust hatte – dafür immer ein bisschen mehr davon als üblich und das mitunter zu ungewöhnlichen Tageszeiten. So kamen im Schnitt rund 15 Stunden Sport pro Woche zusammen, die ich mit regelmäßigen Kraft-, Koordinations- und Ausdauereinheiten ergänzte. Laufen, Klettern, Paragleiten, Skaten, Slacklinen und natürlich Mountainbiken – irgendwie war alles dabei. Und dann war da noch das mentale Training, ohne das bei so einer Extremveranstaltung gar nichts geht. Wenn du deinen Kopf im Griff hast und imstande bist, auf der Strecke saubere Linien zu wählen, dann kannst du dir deine Kräfte auch bei so einer Herausforderung schonend einteilen. ERFOLGSFAKTOR BETREUER In der Vorbereitung auf das Rennen gibt es aber noch eine weitere, zentrale Komponente, die einen Erfolg erst möglich macht: das Team. Bei meinem ersten Einzelstart 2013 war das alles eher eine „Hau-ruck-Aktion“. Du brauchst zumindest einen Betreuer, der dich kulinarisch versorgt und im Fall der Fälle ein defektes Bike wieder instand setzen kann. Wenn dir das keiner abnimmt, kannst du dich nicht auf das Rennen konzentrieren. Es war aber gar nicht so leicht, jemanden zu finden, der sich das alles antun wollte. Letztlich fand ich einen „Mr. Race the Night“ ANDREAS VIEHBÖCK (30) ist seit 2013 geprüfter Mountainbike-Guide und Betreiber der Bikeschule Traunsee Flow in Gmunden (OÖ). Er ist auch erfolgreich in internationalen Enduro- & Downhill-Rennen im Einsatz. Mit vier Siegen en suite beim „Race the Night“ (2013–2016) ist er der erfolgreichste Starter beim 24-Stunden-Downhillrennen im Bikepark Semmering (NÖ). Das nächste „Race the Night“ findet am 12. und 13. August 2017 statt. Andys Serie „Mountainbikefahrschule“ in SPORTaktiv nachlesen auf: www.sportaktiv.com WEB: www.traunseeflow.at 75
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