24-STUNDEN-DOWNHILL 24 Stunden lang zur Gondel rennen, auffahren, runterheizen. Bei 152 Runden liegt Andy Viehböcks Rekord aus dem Jahr 2016. Einzelkämpfer ist man aber nur auf der Strecke: Ohne unterstützendes Team geht es nicht. Bekannten, der sich mir zwar mit Feuereifer anschloss, aber von Fahrrädern eigentlich keine Ahnung hatte. Doch er lernte schnell – und Michael Vielhaber sollte sich in der Folge als echter Glücksfall erweisen, der an den folgenden Triumphen großen Anteil hatte. Ja, noch mehr: Michael wurde mein bester Kumpel ... Vor dem Start des 2013er-Rennens fühlte ich mich physisch gut: Ich achtete auf viel Schlaf im Voraus und eine angemessene Ernährung, um die volle Renndistanz fit überstehen zu können. Ich hatte einen konkreten Plan erstellt, wann ich welche Nahrung und Getränke benötigen würde, sowie fixe Zeitpunkte für einen Bikecheck, sofern alles planmäßig und ohne Defekte verläuft. Beim Eintreffen im Fahrerlager fühlte ich mich dann trotzdem recht klein: Da standen Markus Stöckl (Rekordhalter im Speed-Downhill) und Benjamin Karl (Snowboard-Weltmeister) herum. Das ist ja lässig, dachte ich mir. Aber ich wusste, dass ich gut drauf bin. FOTOS: Zauberberg Semmering, Moser Lukas Photograhy BERGWERTUNG MIT AUSSICHT Die Downhillstrecke auf dem Feuerkogel (OÖ) punktet mit traumhaften Ausblicken auf den Traunsee. Und mit spektakulären, herausfordernden Streckenabschnitten. EINE DER LANDSCHAFTLICH schönsten, aber auch technisch schwierigsten Downhillstrecken Österreichs – das ist die Feuerkogel-Strecke in Ebensee am Südufer des Traunsees. Die 5,6 Kilometer lange Strecke startet direkt oberhalb der Feuerkogel-Seilbahn, die vom 13. Mai bis 29. Oktober täglich in Betrieb ist. Geht es im oberen Teil noch über eine Versorgungsstraße sowie eine Almwiese, wird die Strecke im weiteren Verlauf immer schwieriger. Eine gute Linie und die richtige Geschwindigkeit sind vor allem auf dem selektivsten Abschnitt gefragt: dem Steilstück des Lawinenhangs. Tempo drosseln, Mut zusammennehmen, mit Gefühl abfahren – dann geht’s. Der Lohn ist ein traumhafter Ausblick auf den See und die Tatsache, dass es nach dieser schwierigsten Stelle wieder etwas einfacher wird. Der Kurs schlängelt sich durch schnelle Kurven, mit einer gebauten Steilrampe als Highlight, ins Tal. Kurz vor dem Ende wartet noch ein enges, selektives Waldstück, ehe man direkt am Parkplatz der Feuerkogelbahn ankommt. Die Spuren der Strecke kann man dann gleich auf dem eigenen Bike- Waschplatz beseitigen (bei Schlechtwetter ist das Pflicht vor der nächsten Gondelauffahrt). Volle Schutzausrüstung und ein Integralhelm sollten sich auf dieser Strecke, die für Anfänger nicht geeignet ist, von selbst verstehen. Bei Nässe? Macht die Sache mit Schlammreifen richtig Spaß. Wer einen visuellen Vorgeschmack sucht, schaut rein auf: www.50grad.at! MEHR INFOS: Tourismusbüro Ebensee Tel.: 0 61 33/80 16, ebensee@traunsee.at www.ebensee.com FOTOS: Ferienregion Traunsee, 50grad.at 76 SPORTaktiv-BIKEGUIDE 2017
OHNE HINTERRADBREMSE Nach einer lockeren Trainingsfahrt ging ich dann doch ziemlich nervös an den Start, das Funkgerät im Hosensack – man weiß ja nie. Um 12 Uhr fiel endlich der Startschuss, dann rannte ich wie von der Tarantel gestochen zu meinem Bike. Nach dem Start war ich immer in den Top 5 und blieb stets in Schlagdistanz zum Führenden, dem 2012-Sieger Eno Mendoza. Ich kämpfte mich Runde für Runde nach vorne und fuhr konstant schnelle Runden, doch nach einigen Stunden fingen dann die Probleme mit dem Bike an. Mein Betreuer und ich wechselten die defekten Teile während der Gondelfahrten, um keine Zeit zu verlieren. Da war ich dann auch einmal eine Runde ohne Hinterradbremse oder ohne Schaltung unterwegs. Und die wirklichen Probleme kamen erst noch – mitten in der Nacht nach etwa 13 Stunden am Rad und etwa 80 zurückgelegten Abfahrten. Harte Hände, schmerzende Muskeln und vor allem der innere Schweinehund machten mir enorm zu schaffen. Die Dunkelheit tat ihr Übriges und trug zur Verschlechterung der Stimmung bei. In solchen Momenten wird offensichtlich, wie wichtig Mentaltraining für Sportler ist. Zudem versuchte mein Betreuer unentwegt, mich mit Sprüchen aufzuheitern und mir meine Stärken vor Augen zu führen. VOLLER ADRENALIN Für die Motivation war das Gold wert. Das ganze Rennen über war es eine ziemlich knappe Angelegenheit zwischen mir und zwei weiteren Fahrern. Wir hatten wenig Zeitabstand und alle drei wohl am meisten mit uns selbst zu kämpfen. Mit etwas Glück und großem Willen gelang es mir schließlich, alle Widerstände zu überwinden und das verrückte Unterfangen mit dem Sieg zu krönen. Benjamin Karl wurde damals übrigens Dritter. Und nach der Zielflagge? Da fällst du nicht erschöpft vom Rad, wie man vielleicht glauben könnte. Weil dich das Adrenalin am Laufen hält. Aber wehe, das lässt nach. Also muss alles auch nach dem Rennen möglichst schnell gehen: Umziehen und das Equipment verräumen, bevor man auskühlt und die tatsächliche Erschöpfung zum Vorschein kommt. Nach der Siegerehrung ging’s dann ab nach Hause, wo ich zunächst mal nichts mitbekommen habe. In meinem Fall brauchte ich etwa zwölf Stunden Schlaf für den Kopf und drei Tage Erholung für den Körper, bis ich wieder halbwegs hergestellt war. Dieser erste Sieg war die Basis für die folgenden Jahre, in denen drei weitere folgten. An der Vorbereitung haben sich eigentlich bloß Details verändert. Natürlich versucht man Fehler der Jahre zuvor zu vermeiden – aber man ahnt auch nicht, welche Fehler man im Laufe so eines Rennwochenendes alle machen kann. Jedes Jahr tauchen neue Herausforderungen auf, die zu meistern sind. Und dabei ist es auch egal, ob du Erster oder Letzter wirst: Alle Finisher dieser 24 Stunden haben meinen Respekt – weil sie in der Lage sind, gegen alle Widerstände Großes zu leisten. GIB DIR DEN TRAIL-SPASS! Pyhrn-Priel in Oberösterreich wird zur Bikearena! Denn mit der „Trailogie“ setzt die Region einen Projektschwerpunkt im Bereich Mountainbiken. DER BIKESPORT sorgt in der Region Pyhrn-Priel für Impulse. Mit dem Bikepark Wurbauerkogel, einem Mitglied der „European Leading Bikeparks“, wurde 2016 der erste wichtige Impuls gesetzt. Im Sommer gehen ein 5 Kilometer langer Singletrail auf der Wurzeralm in Spital am Pyhrn sowie auch ein neuer Pumptrack in Betrieb. Egal, ob du eine Tour mit E-Bike oder Mountainbike, oder ein Downhillerlebnis suchst: Im und rund um den Bikepark Wurbauerkogel bist du richtig. Mit dem Übungsparcours beim Bikecenter Pyhrn-Priel in Win- dischgarsten ist Fahrradspaß für die ganze Familie garantiert! Der Bikepark umfasst drei unterschiedlich schwierige Strecken: „Blue Lollipop“ ist ideal für Anfänger und Flow-Addicts. Wurzeln und Felsen sucht man vergebens, denn die Fahrbahn wurde mit einem wetterfesten Brechsandbelag beschichtet. Die „Big Red“ ist mit Wallrides, Tables und Steps bestückt. Die „Black Widow“ sorgt mit ihren steilen Wurzelpassagen und Steinfeldern bei Bikern und Zuschauern für Nervenkitzel. Über einen Forstweg kann man den Wurbauerkogel mit dem E-Bike erklimmen. Wer keines hat, kann sich im Bikecenter an der Talstation eines leihen. MEHR INFOS: www.wurbauerkogel.at 77
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-M
EDITORIAL BIKEGUIDE 2017 CHRISTOF D
58 74 94 106 58 LADYLIKE AM BIKE Te
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