POWER IN ALLEN POSITIONEN MIT DEM RICHTIGEN BIKE-FITTING SITZT MAN NICHT NUR BESSER UND SCHMERZFREI AM RAD. E-BIKER KÖNNEN SOGAR MEHR AKKUREICHWEITE GENERIEREN, IST EXPERTE JÜRGEN KNAUSZ ÜBERZEUGT. Jürgen Knauz ist ein Experte in Sachen Bike-Fitting. Er setzt Mountainbiker perfekt aufs Rad, findet für Rennradprofis die ideale Einstellung und kitzelt auch für Triathleten die letzten Watt aus der Zeitfahrmaschine. Um möglichst viel Kraft aufs Rad zu übertragen – und das schmerzfrei und über einen möglichst langen Zeitraum –, sind die Berührungspunkte Rad/Mensch gefordert, d.h. die Hände, die Füße und das Hinterteil. Mit den E-Bikern hat sich de facto eine neue Gruppe Radfahrer etabliert, denn sie haben andere Gewohnheiten, andere Räder und andere Wünsche ans Radfahren. Seine Tipps: unterschiedliche Sättel und Griffe mit breiter Auflage. Jürgen Knausz feilt für seine Kunden an der perfekten Einstellung. POSITION: Beginnen wir mit der Sitzhaltung: Der geduckte Oberkörper eines Rennradfahrers ist etwa im Winkel von 45 Grad zur Waagrechten, also zur Straße, ausgerichtet. Sportliche Mountainbike fahren etwa einen Winkel von 50 bis 55 Grad. E-Biker bevorzugen im Regelfall eine sehr aufrechte Sitzposition von etwa 65 Grad, was bei den Rädern zur Folge hat, dass es keine sportliche Sattelüberhöhung gibt, sondern die Lenker fast immer über dem Sattelniveau sind. „Durch die aufrechte Haltung lastet bei E-Bikern viel mehr Gewicht auf dem Sitzknochenbogen“, erklärt Knausz. „Dieser Druck kann zu hoch werden. Deshalb spielt die Wahl des Sattels eine noch entscheidendere Rolle. ANZEIGE / Fotos: Thomas Polzer 90 SPORTaktiv
SATTEL: „Passende Form und Breite sind extrem wichtig.“ Der Experte aus dem Murtal hat in seinem Shop in Pöls eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen. Und den Tipp: „Längere Strecken bitte zusätzlich immer mit einer hochwertigen Radhose mit Sitzpolster fahren.“ Vom deutschen Experten SQlab empfiehlt er im Spezialfall den gefederten Sattel mit Active-Technologie. Der Sattel erlaubt durch seine Konstruktion eine Bewegung des Beckens („Beckenschaukel“) und der Hüfte in horizontaler Ebene. Der Tritt wird entspannter und runder, frühzeitige Ermüdung wird verhindert. Knausz: „Ideal für Menschen mit Beinlängendifferenz – und das sind gar nicht so wenige.“ Zur Sattelhöhe: Grundsätzlich stellt Fitting-Experte Knausz beim Blick auf Radwege und Forststraßen fest, dass die Radfahrer eher zu tief als zu hoch sitzen. Im Falle von E-Bike-Anfängern sieht er das aber sogar als Vorteil. „Ich stelle neuen Kunden den Sattel eher einen Zentimeter tiefer, wenn sie das Rad noch nicht gewohnt sind. Das Rad ist neu, groß, schwer, da gibt es Sicherheit, wenn man nicht zu hoch sitzt und schnell absteigen kann.“ Später kann man nachjustieren und den Sattel wieder auf die korrekte Höhe bringen. „Zu tief zu sitzen, belastet auf Dauer die Knie und die Bandscheiben.“ PEDALE: „E-Bikern empfehle ich in der Regel keine Klickpedale mit SPD-Mechanismus oder ähnlichen Systemen. Am besten bewähren sich Flatpedals mit großer Auflagefläche, das nimmt den Druck vom Fußgewölbe.“ SCHUHE: „Die meisten Anfänger und E-Biker wollen nicht auch noch Geld für teure Radschuhe ausgeben. Ich empfehle komfortable Schuhe mit fester Sohle.“ Denn eines ist für den Steirer klar: „Mit der richtigen Kraftübertragung und Sitzposition kann ich beim E-Bike sicher 10 bis 20 Prozent mehr Reichweite schaffen. 20 Watt Trittleistung mehr durch gute Einstellung sind möglich, das kann ich mit einer Wattkurbel beweisen.“ Dazu auch sein Praxistipp: E-Bikes funktionieren dann am effizientesten, wenn man mit der richtigen Trittfrequenz kurbelt, als Minimum zwischen 60 und 75 Kurbelumdrehungen pro Minute. Also rechtzeitig auf leichtere Gänge schalten! HÄNDE: Viele Anfänger haben Probleme mit tauben Händen und Schmerzen an den Gelenken. Knausz empfiehlt, von klassisch runden Griffen abzusehen und Griffe mit vergrößerter Auflagefläche zu verwenden. Das reduziert den Druck. „E-Bikern empfehle ich zudem, mit Radhandschuhen zu fahren und auf eine natürliche Stellung der Handgelenke zu achten. Oft muss man auch die Bremshebel nachjustieren und passend zur aufrechten Sitzposition etwas flacher stellen.“ Viele Punkte muss Knausz in seinem Fitting-Programm beachten. „Es sind oft wenige Millimeter, die entscheiden. Nicht nur bei der Leistung, sondern auch bei der Akkureichweite. Und Knie, Hüfte und Bandscheiben sagen Danke.“ Wer in den vollen Genuss seiner Expertise kommen will, kann bei ihm ein österreichweit einzigartiges Fitting-Paket mit Übernachtung in der hauseigenen Pension und mit einer geführten Biketour mit Praxistipps buchen (siehe Infos rechts). SPORTAKTIV-AKTION „FIT AM BIKE“ p.P. Euro 199,– INKLUDIERTE LEISTUNGEN: • 1 Übernachtung in der Bike-Pension Knausz • Vital-Frühstück • Bike-Fitting (regulär € 129,–) • geführte Biketour • Gratis-T-Shirt • Gratis-Vitalpaket Angebot nach telefonischer Vereinbarung Bike-Pension Knausz Marktplatz 7 8761 Pöls T. +43 (0) 676/97 04 723 (Jürgen) +43 (0) 676/97 53 373 (Alexandra) www.bikepensionknausz.at bikepensionknausz@gmx.at SPORTaktiv 91
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