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SPORTaktiv Bikeguide 2021

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VERBINDEN Mountainbiken

VERBINDEN Mountainbiken in all seinen Spielarten ist das, was uns verbindet. Wir sind viele und immer mehr Menschen entdecken diesen Sport für sich. Doch uns fehlt die gemeinsame Stimme, um die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die wachsende Zahl an Mountainbikerinnen und Mountainbikern ihren Sport im Einklang mit den Grundeigentümern, der Natur sowie allen anderen Erholungssuchenden oder Waldnutzerinnen und Waldnutzern ausüben kann. Unser Ziel als Mountainbike Initiative Austria (MIA) ist es, die gemeinsame Stimme für das Miteinander zu werden. HELFEN Wir wollen keine bestehenden Initiativen, Vereine oder Verbände ersetzen, sondern sie vielmehr zusammenführen. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Plattform ist unser Anspruch, die Mountainbikeszene Österreichs allumfassend zu vertreten und ihr zugleich als Ansprechpartner zu dienen. Aus der Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure soll dieser Stimme nach außen hin ihr Gewicht und ihre Ernsthaftigkeit erwachsen. Nach innen soll sie als Anlaufstelle, Wissenspool und helfende Hand dienen, nach der jede Mountainbikerin und jeder Mountainbiker, ob einzeln oder in Gruppen organisiert, greifen kann, wenn Unterstützung benötigt wird. Wir wollen unser aller Netzwerk und unsere unterschiedlichsten Expertisen zur Verfügung stellen. DIE ECKPFEILER DER MIA LÖSEN Wir alle lieben es, mit dem Fahrrad in Wäldern und auf den Bergen die Natur zu genießen. Doch der Mountainbikesport in ganz Österreich stößt vielerorts noch auf Skepsis oder Ablehnung. Die rechtliche Lage, die das Befahren von Forst- und Wanderwegen grundsätzlich untersagt, verschärft diese Situation. Wir verstehen uns als Konfliktlöser, indem wir den Stellenwert des Mountainbikens in der Gesellschaft aktiv fördern. Der Gesundheitsaspekt und die Nachhaltigkeit sind Themen, die dem Zeitgeist entsprechen, das Mountainbike verkörpert sie wie kaum ein anderes Sportgerät. MEHRWERT Neben der aktiven Unterstützung bei der Schaffung neuer Angebote und Möglichkeiten für den Mountainbikesport wollen wir all unseren Vereinsmitgliedern auch Mehrwert in Form von Versicherungsleistungen, Fahrtrainings und Fortbildungen bieten. AKZEPTANZ STIMME Gemeinsam wollen wir für die Rechte und Pflichten der Mountainbikerinnen und Mountainbiker eintreten und sie dort, wo es nötig ist, auch einfordern. All das mit Bedacht, ohne neue Konflikte vom Zaun zu brechen. Unser Ziel sind Lösungen. Wir wollen jene ansprechen, die uns gegenüber noch Vorbehalte haben, und ihnen zugleich als Ansprechpartner dienen. Die Bedürfnisse anderer Erholungsuchender, aber auch die der Forstwirtschaft, der Jagd und des Naturschutzes müssen akzeptiert werden. Im Gegenzug wollen wir Akzeptanz für unsere Anliegen erreichen, indem wir aufeinander zugehen und den Dialog suchen. www.mtb-austria.at 104 SPORTaktiv

EX-MOUNTAINBIKE-PROFI UND WELT- CUP-DOWNHILLER MARKUS PEKOLL (33) IST SEIT FEBRUAR MOUNTAINBIKE- KOORDINATOR DES LANDES STEIERMARK. DER SCHLADMINGER SETZT AUCH AUF SEINE LANDWIRTSCHAFTLICHE AUSBIL- DUNG UND ERFAHRUNGEN IN LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT. „THEMA HAT GEWICHT UND SERIOSITÄT“ INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL Fotos: Facebook/Alex Pinter, Facebook/Markus Pekoll Markus, wie waren die ersten Arbeitstage als „Downhill-Politiker“? (Lacht) Am Papier bin ich Verwaltungsbeamter des Landes Steiermark, kein Politiker. Es geht mir um Wissen austauschen, vernetzen und überzeugen. Sowohl aus der Bikerecke als auch aus der Land- und Forstwirtschaft und von den Jägern habe ich zum Amtsantritt sehr positive Signale bekommen. Ich kann mich da gut positionieren, weil ich beide Seiten verstehe, und freue mich über die Konsensbereitschaft. Es muss was passieren, das erkennen jetzt auch die Letzten. Und dass es nicht mit dem Beharren auf Extrempositionen geht, sondern mit Zusammenarbeit. Mein Standing als Landesbeamter macht es etwas einfacher, weil das Thema Mountainbike dadurch endlich Gewicht und Seriosität bekommt. Du hast dir 100 Tage als erste Frist gesetzt? Ich habe mir einen 100-Tage-Plan erstellt, mache aktuell sehr viel Kommunikationsarbeit mit unzähligen Terminen und stimme mich mit anderen Bundesländern ab, etwa Oberösterreich und Salzburg. Die Bikethemen reichen von Beschilderung und ÖNORM samt Monitoring bis hin zur Digitalisierung der Angebote. Dann will ich den Status quo der Steiermark haben: Wo gibt es was? Welche Ideen möchtest du entwickeln? Ich denke an Pumptracks in urbanen Räumen, wo Kinder das Radfahren lernen, dann an Mini-Trailcenter in Stadtnähe, wo man am Nachmittag oder Feierabend auf legalen Strecken fahren kann. Dort am Stadtrand kann man auch das richtige Verhalten in der Natur üben. Was ist die Dämmerungszeit? Überhaupt würde ich mir wünschen, dass man mehr voneinander lernt. Mountainbiker lernen von Jägern, was die Äsungszeit ist, und Biker erklären den Förstern die Low-Speed-Compression der Federgabel (lacht). Es geht um Respekt und Wertschätzung. Ich werde mit allen reden und setze auch auf die engagierte Bike-Community zwischen Schladming, Kreischberg, Bruck und dem Grazer Umland. Die Steiermark hat echt viel zu bieten und es wird eine coole Zukunft. Aber auch das braucht Zeit und Wunderwuzzi bin ich keiner. Kritiker sagen, geredet wird seit 30 Jahren, in der Steiermark hat sich nichts geändert. Was werden die größten Hürden sein? Ganz sicher die Komplexität des ganzen Themas. Es gibt da einfach sehr viele Interessen, die es unter einen Hut zu bringen gilt. Deshalb sind aber auch Ansätze wie die Mountainbike Initiative Austria (MIA) so wichtig, weil es nie eine Interessensvertretung für Biker gab. Ein Beispiel: In der Steiermark gibt es 24.300 gemeldete Jäger mit Organisation und Funktionären, der Mountainbiker hat überhaupt keine Vertretung und keine Stimme in der öffentlichen und medialen Diskussion. Das Biken ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Durch Covid ist der Druck zu groß geworden, das kann man auf beiden Seiten nicht mehr aussitzen. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und auch den Bikern muss klar sein, dass sie nicht mehr allein auf der Welt sind. Zweite Hürde ist sicher – wie immer – das Geld. Jetzt klopfen mir alle auf die Schultern, aber es wird dann auch um Finanzierungen und Fördermittel gehen. SPORTaktiv 105

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