ÜBUNG 2: DER BALANCEAKT er das. Die Grundtheorie: Wer langsam fahren kann, wird später sicherer schnell fahren und kann im Gelände vor schwierigen Situationen langsam und entspannt an Hindernisse wie Wurzeln oder Steine heranrollen. 4. DER TRICK MIT DEM „TALSKI“ den und Skateboarden haben wir auch beim Biken einen starken und einen schwachen Fuß“, erzählt Schlie. „Bei mir ist immer der linke vorne. Selbst die allerbesten Trialfahrer der Welt haben einen starken und einen schwachen Fuß.“ Dreh nun zum Austesten die Kurbel rückwärts und stell abwechselnd den linken oder rechten Fuß nach vorne. Wo und wie fühlst du dich am wohlsten? Tipp: Lass dich zusätzlich von Freunden bei einer Ausfahrt beobachten, sie sehen es oft besser als du selbst. Die Fußstellung ist später im Gelände wichtig für die Bergabposition und generell für das Pedalmanagement (siehe Infokasten). „Die Position am starken Fuß nutzen wir und stärken wir für unsere Grundhaltung.“ Hast du deinen stärkeren Fuß erkannt? Kannst du ausbalanciert dein Gleichgewicht halten? 3. DIE ZEITLUPENFAHRT Das klingt jetzt einfacher, als es ist: Versuche, auf einer ebenen Fläche (z.B. am Parkplatz) so langsam wie möglich zu fahren, ohne umzufallen oder wackelig zu werden. Das kann man spielerisch machen: Wer schafft in 15 Sekunden die kürzeste (!) Strecke? Wer weniger als 5 Meter? Wer nur einen Meter? E-Biker können das sogar mit eingeschaltenem Turbomodus versuchen. Schlie: „Das Entscheidende dabei ist nämlich, dass man bei sehr langsamer Fahrt erstens eine gute Balance hält und zweitens mit dosiertem Einsatz von Vorder- und Hinterradbremse das Tempo zügelt.“ Brake-Move-Control nennt STEFAN SCHLIE Aufgewachsen in Osnabrück (D) nahe dem Piesberg, ein bekannter Steinbruch und Schmelztiegel des deutschen Trialsports. Fahrradtrial ab 1983, deutscher Meister, Vize-Weltmeister, Mannschaftsweltmeister, 1997 als Erster die Zugspitze komplett heruntergefahren. Jetzt ist er Markenbotschafter für Bosch eBike Systems, Fahrtechnikexperte, Guide, Buchautor und Dauerpendler zwischen Deutschland, Österreich und seiner Winterdestination La Palma. www.bikeschlie.de Für die sichere Fahrt und das Pedalmanagement ist es wichtig, dass die Pedale immer in der richtigen Stellung sind. Bei der Bergabfahrt auf Forststraßen oder Trails stehen die Kurbelarme im Regelfall waagrecht. Bei Kurvenfahrten und „Anliegern“ sollte das kurvenäußere Pedal aber unten sein und das kurveninnere oben. So vermeidet man bei Schräglagen „Feindkontakt“ und das Aufsitzen des Pedals am Boden („Pedal Clipping“). Schlie vergleicht das äußere Pedal dabei mit dem Talski beim Skifahren. Vereinfacht gesagt, lässt der Druck auf den Talski die Ski um die Kurve fahren. Die Übung dazu: Lege ein paar Rucksäcke, Pylonen oder sonstige kleine Hindernisse in regelmäßigen Abständen in einer Linie auf und fahre im Slalom durch. Das jeweils kurvenäußere Pedal soll unten, das andere oben sein. Bei enger Kurvenabfolge erfolgt der Links-Rechts-Wechsel so schnell wie bei Marcel Hirscher in seinen besten Tagen. Schlie: „Die falsche Pedalstellung bei Kurven ist einer der gröbsten Fehler, die man beobachten kann.“ ÜBUNG 4: PEDALMANAGEMENT Fotos: Markus Greber 68 SPORTaktiv
FAHRTECHNIK-BASICS für Biker und E-Mountainbiker GRUNDPOSITION WIE 1. SKIFAHRER UND REITER: Wer gute Skifahrer (z. B. auch im Slalom-Weltcup) und Reiter beobachtet, erkennt, dass sie einen ganz ruhigen Oberkörper haben, der in Bewegungsanalysen konstant den Schwerpunkt hält und kaum Auf- und Abwärtsbewegungen macht, die Arme und Beine aber die ganze Schwerstarbeit verrichten. „Arme und Beine sind Teil des Fahrwerks“, sagt Schlie, „der Oberkörper hält die Balance.“ Kopf aufrecht, Blick ein paar Meter nach vorne. SATTEL TIEF: 2. Moderne Mountainbikes haben versenkbare Sättel. Beim Bergabfahren sollte man den Sattel immer so tief wie möglich stellen, weil man sich damit mehr Bewegungsspielraum verschafft und den Schwerpunkt leichter ändern kann. Schlies Profitipp: Auch beim Bergauffahren im schweren Gelände den Sattel zwei bis drei Zentimeter tiefer stellen. 3. PEDALMANAGEMENT: Immer wissen, wo die Pedale stehen und vorausschauend fahren. Wo sind nasse Steine, Grasnarben und Wurzeln? Dort mit Gefühl fahren. Profitipp: „Tippeln“ (siehe Infobox). ANFAHREN AM BERG: 4. Wenn es beim Wegfahren sehr steil ist, nicht gerade hinauf wegfahren, sondern das Rad leicht quer und schräg zum Hang stellen und dann erst nach oben zirkeln. E- Bike-Tipp: Erst lostreten, wenn beide (!) Füße auf den Pedalen sind. Für mehr Traktion und Kontrolle mit „Schleifbremse“, also leicht gezogener Bremse, losfahren. Schlie nennt das „Brake-Traction-Control“. ANZEIGE / Foto: Vaude BIKE ALPIN PRO 28+ VON VAUDE: EINER, DER ALLES PACKT! Der VAUDE Bike Alpin Pro 28+ kombiniert ein großes Platzangebot mit einem innovativen, anpassbaren Tragesystem. Vaude-typisch ist er zudem besonders umweltfreundlich. Was den Bike Alpin Pro 28+ auszeichnet, ist einmal sein innovatives Aeroflex-Control- Tragesystem. Willst du ihn lieber nah am Rücken oder – angenehm hinterlüftet – mit etwas Abstand tragen? Das Tragesystem lässt sich ganz nach deinem Bedarf verstellen. Die speziell geformten Ergoshape-Schulterträger sorgen zudem für eine optimale Bewegungsfreiheit im Schulterbereich. Der Rucksack bietet viel Platz für lange Rides. 28 Liter Volumen, die durch einen Stretcheinsatz noch erweitert werden können, sind für einen Fahrradrucksack eine Ansage. Sein übersichtliches Hauptfach bietet viel Platz, es ist in ein Hauptpackfach und Schuhfach getrennt und besitzt einen Reißverschluss-Zugriff am Boden. Das separate Trinkblasenfach hat ebenfalls einen Extra- Zugriff. Dazu kommt eine aufgesetzte Fronttasche mit integriertem Werkzeugfach sowie verschiedene kleine Fächer wie die Seitentaschen aus Mesh. Das Hauptmaterial besteht zu 50 Prozent aus recyceltem Polyester, der Rucksack ist mit Eco Finish umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone (PFC) hergestellt. ALLE INFOS www.vaude.com SPORTaktiv 69
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