Aufrufe
vor 6 Jahren

SPORTaktiv Dezember 2017

  • Text
  • Sportaktiv
  • Dezember

A ndi, wie ist das

A ndi, wie ist das Gefühl heute, wenn du mit 45 mit Helmkamera auf dem Zitterbalken sitzt? Was hat sich da verändert? Also sicher einmal der Anlauf. Ich bin aufgeregt, aber nicht ängstlich. Ich muss ja keinen Schanzenrekord mehr springen. Dafür bin ich voll konzentriert, weil mir die Routine fehlt. Und ich will gescheit runterkommen und eine ordentliche Weite erzielen, damit die Fernsehzuschauer auch was davon haben. Wenn es gut geht, denk ich mir immer, was für eine unglaublich lässige Sache das ist. Skispringen kann ja nicht jeder. Darum möchte ich es auch machen, solange es geht. Klingt, als wärst du süchtig nach dem Skispringen ... Süchtig, hmmm. Süchtig würde ich nicht sagen. Ich würde es schon schaffen, nicht mehr zu springen. Aber es ist einfach ein Traum. Auch, weil das nicht jeder einfach so machen kann. Das ist schon ein Privileg. Wie trainierst du eigentlich heute noch das Skispringen? Eine Disziplin, in der es keinen Breitensport gibt. Ich schau, wann und wo Nachwuchsathleten oder Frauen oder andere Kader trainieren und frag beim Trainer an, ob ich mittrainieren kann. Einfach zu einer Schanze fahren und sagen: „Da bin ich“, geht natürlich nicht. Die ersten zwei, drei Sprünge sind zach, aber danach geht es und ich frage mich dann oft, warum ich so lange nicht gesprungen bin, wo es so ein genialer Sport ist. Wie die Aktiven fange ich im Sommer auf den Matten an und komme in der Vorbereitung auf 50 bis 80 Sprünge. Das ist wenig. Als Aktiver hast du im Sommer zwischen 300 und 500 Sprünge. Mit dem Springen alleine ist es aber nicht getan, oder? Nein, du musst schon andere Sachen machen, damit du springen kannst. Ba- AUF DEM PAPIER IST ANDI GOLDBERGER 45 JAHRE ALT. IM LEBEN SPRÜHT DER EWIGE LAUSBUB VOR ENERGIE. SEIN ZAUBERTRANK FÜRS JUNG- BLEIBEN: SPORT, AM BESTEN TÄGLICH VERABREICHT. INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR OLDIE BUT GOLDI 16 SPORTaktiv

Foto: Red Bull Content Pool SPORTaktiv 17

Magazin // E-Paper