EINE FRAGE DES STILS LANGLAUFEN BOOMT. AUSGEBUCHTE| KURSE BELEGEN DAS STEIGENDE| INTERESSE AM NORDISCHEN SPORT.| BLEIBT NUR DIE FRAGE: SKATING ODER| DOCH LIEBER KLASSISCHE TECHNIK?| WIR HABEN DIE STILE| GEGENEINANDER ABGEWOGEN.| TEXT: KLAUS MOLIDOR| FOTOS: THOMAS POLZER| Mit der Wahrnehmung ist das ja so eine Sache. Schaut man sich bei der After-Work-Runde auf der Flutlichtloipe um, bei Volkslangläufen im In- und Ausland oder auf Strecken, die nicht in Tourismushochburgen des nordischen Sports liegen, bekommt man den Eindruck, als hätte der Skating-Stil die klassische Technik fast komplett aus der Spur gedrängt. Doch der Schein trügt. Gewaltig sogar, wie Reinhold Kaurzinek weiß. „65 Prozent Klassiker stehen 35 Prozent Skatern gegenüber“, sagt der Steirer. Der Reini, wie er in der Ramsau am Dachstein heißt, war sechs Mal österreichischer Langlaufmeister. Mit seinen 56 Jahren läuft er natürlich nicht mehr im Weltcup, der 68 SPORTaktiv
Sport bestimmt aber weiterhin sein Leben. Als Inhaber der Langlaufschule „Fit and Fun“ sitzt er an der Basis, und das in DEM Langlauf-Hotspots des Landes, neben Seefeld und dem Pillerseetal. Kurz, der Reini weiß, wovon er spricht. Skating werde eben als die sportlichere, coolere Variante des Langlaufs propagiert, während dem Diagonalschritt ein verstaubtes Image anhaftet. Also rücken wir aus, zum Selbsttest auf dem Dachsteingletscher. Profi Kaurzinek hat zur Unterstützung für das SPORTaktiv-Doppel (neben dem Autor hat auch Bertram Taferner die Latten angeschnallt) Theresa Rindler, Sportwissenschafterin, Physiotherapeutin, Ex-Biathletin und heute Trainierin in der Schule von Kaurzinek mitgebracht. Dynamisch schaut das aus, wie sie im Diagonalschritt den Anstieg mühelos meistert. Wir schnaufen hinterher. Ein paar Korrekturen zum Druckpunkt für die Steigzone des Skis und schon geht es auch bei uns leichter. Im Skating schaut uns Reini selbst auf Arme und Beine, korrigiert Haltungen, verschafft uns mit kleinen Tipps große Sprünge vorwärts. Plötzlich machen beide Techniken mehr Spaß. „Und darum geht es. Die Motiv- ation, die Lust, die musst du haben zum Langlaufen, dann kippst du hinein“, sagt Kaurzinek. Der Durchschnittslangläufer will sich nicht auspowern bis zum Erbrechen und sucht nicht nach Sekunden sondern nach Erlebnissen an der frischen Luft. Klassik für die Kids Und der Spaß, das Erfolgserlebnis, das stellt sich eben beim Laufen im klassischen Stil prinzipiell schneller ein, als in der freien Technik. „Wer ohne Schnee aufgewachsen ist, wie heute viele Leute aus großen Ballungsräumen und weder gut Skifahren, noch Eislaufen oder Inlineskaten kann, ist bei der Klassik besser aufgehoben.“ Beratungsresistente Anfänger lässt er Skating gerne einmal 20 Minuten probieren. „Dann merken sie, dass es keinen Spaß macht, weil sie nicht vom Fleck kommen, sondern nur schauen müssen, dass sie nicht hinfallen, und wechseln in den Klassikkurs.“ Industrieller Indikator für die Nachfrage nach klassischem Langlauf ist der Fell-Ski, der vor sieben Jahren auf den Markt gekommen ist, und seither ständig weiterentwickelt wird. Er bildet mit dem altbekannten Schuppenski und dem wartungsintensiven Wachsski die gleitende Trias im nordischen Segment (siehe auch unsere Story auf Seite 80). Ein weiteres Vorurteil, das Kaurzinek schwupps entkräftet: dass der Sport ein Nachwuchsproblem hat. „Die Kinderkurse boomen.“ Dieser Satz ist das Stichwort für Theresa. Ihre Augen beginnen zu leuchten, wenn sie von den Stöpseln erzählt, die sie betreut. „Wir haben eine Wellenbahn, einen Tunnel, kleine Steilkurven – da haben die Kinder einen irrsinnigen Spaß.“ Im klassischen Stil wohlgemerkt. Spiele werden da gemacht oder eine Runde Laser-Biathlon auf verkürzter Runde. Die Technik lernen sie dabei unterschwellig und nicht im Frontalunterricht. Für uns heroben auf dem Gletscher gehen sich solche Spielchen leider nicht aus. Aber wir kommen trotzdem zu der SPORTaktiv 69
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