Aufrufe
vor 3 Jahren

SPORTaktiv Dezember 2020

  • Text
  • Langlaufen
  • Skitourengehen
  • Profisport
  • Wintersport
  • Skifahren
  • Outdoor
  • Biken
  • Fitness
  • Dezember
  • Magazin
  • Corona
  • Bewegung
  • Laufen
  • Sportaktiv

Zum Jubiläum von fünf

Zum Jubiläum von fünf Jahren MTB-Kongress schenkte der Saalbacher Tourismus- Geschäfts führer Wolfgang Breitfuß dem Kongressinitiator Hari Maier (Bild) ein „schwarzes Schaf“. Als wertschätzendes Symbol für manchmal trotziges und rebellisches Querdenkertum und Über-den-Tellerrand-Blicken. Wie man sieht, ist es gut angekommen. www.mtb-kongress.at sorge investiert wird, erspart später fünf Euro bei Behandlungen von Krankheitssymptomen. „E-Biken auf Krankenschein“ lautete schon vor zwei Jahren die provokante Forderung am Kongress. Noch ist keiner aufgesprungen. Der Spitzensport Auch der Spitzensport hat es bislang verabsäumt, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der Radsportverband konzentriert sich auf Leistungskader, Talente, Weltmeisterschaften und traditionell eher aufs Rennrad, da bleibt für das generelle Hobby-Mountainbiken der Gesamtbevölkerung kein Augenmerk. Also Leistungssport versus Breitensport? Müsste nicht sein. Geeignete Vorbilder aus dem Leistungssport wären da. Seit Ex-Profi erhard „Zadi“ Zadrobilek, der nächstes Jahr 60 wird, gibt es aber keinen mit entsprechender Bekanntheit und Medi- enwirkung. Kennt man österreichische Weltcupfahrer und Olympiastarter? Da haben David Trummer, Vali Höll und Co. noch einen langen Weg vor sich. Austria is a too small country ... Die Bike-Vereine In Österreich gibt es viele engagierte Radvereine, die Nachwuchsarbeit machen, Anfängerkurse und Ausfahrten anbieten und Rennen organisieren. Sie sind an den Wurzeln des Sports, aber nicht an den Hebeln der Macht. Große Strukturen lassen sich leider nicht auf Vereinsebene schaffen und enthusiastische Klubfunktionäre zerreiben sich allzu oft in den Hierarchieebenen. Aber: Vereine sind extrem wichtig. KANN BREITEN- SPORT ODER LEISTUNGS- SPORT FÜR QUOTE SORGEN? Die Medien Ja, wäre das Biken öfter in den Medien, klagen viele. Aber wie erreicht man mit Medien die Breite? Und ist es der Breitensport oder der Leistungssport, der für Quote sorgen kann? Man hofft auf endezeiten im ORF, dass Red Bull TV die Lust an den Livestreams nicht verliert, auf Social Media und Bike-Influencer g - nauso wie auf Artikel in Zeitungen, Magazinen wie „Lines“, auf Standard Online („Tretlager“) – und natürlich auf das SPORTaktiv-Magazin. Fazit: grundsätzlich breite Vielfalt ohne gemeinsame Stimme und Stoßrichtung. YouTube-Star Wibmer Apropos Social Media: Wer ist der bekannteste Biker Österreichs? Der reichweitenstärkste ist jedenfalls der Osttiroler Fabio Wibmer. Mit seinen kultigen Videos hat er Hunderte Millionen (!) Klicks auf YouTube, er zieht Millionen Follower an und ist ein echter Star. Ihm folgt die Jugend, sie kaufen sogar seine Sick-Pullover und Caps. Sollte er sich mehr um „das Biken“ in Österreich kümmern? Oder macht er nicht ohnehin das Beste im Sinne des Sports? Ein Fabio Wibmer, der beim Minister hockt oder bei einer Forststraßenfreigabe das Band durchschneidet, ist wohl auch nicht ideal eingesetzt. Die App-Größen Dienstleister und Apps wie Komoot, Strava und Outdooractive mischen auch mit, immerhin sorgen sie für die Veröffentlichung und ewerbung der legalen touristischen Angebote genauso wie für die von Nutzern generierten Inhalte. Kann man sie in die Pflicht nehmen? Sch er, sie verfolgen andere Ziele. Andererseits kümmern sie sich um die Anliegen der Community und waren wie im Falle von Komoot oder Outdooractive auch in Saalbach als Vortragende dabei. 68 SPORTaktiv

Der Handel, die Hersteller Um die Produktion neuer Bikes kümmern sich die Hersteller, um den Verkauf der Handel. Und das haben sie im heurigen Jahr so erfolgreich gemacht, dass die Bikebranche gut durch die Krise taucht. Ausverkauft, hieß es sogar oft. Vielfach diskutiert wird, ob auch Handel und Hersteller mehr daran interessiert sein sollten, dass ihre Sportgeräte legal bewegt werden können. „Ich kann mit meinem neuen Mountainbike die Stadt Salzburg eigentlich gar nicht auf legalem Weg verlassen“, merkte ein Kongressteilnehmer an. Nicht am Radweg, weil nicht StVO-konform, nicht im Gelände, weil nicht legal. Die Frage bleibt offen: Lassen sich sterreichs Größen wie KTM, Simplon, Woom oder Shops und Handelsketten für Initiativen und Kampagnen einspannen? Forst- und Jagdwirtschaft Österreichweit gibt es viele positive Beispiele, wie Grundeigentümer Straßen und Wege freigeben. „In ganz Österreich stellen wir über 2200 Kilometer Mountainbikestrecken bereit, insbesondere in touristischen Ballungszentren“, heißt es auf der Website der Bundesforste. Aber die Forststraßen mit Bikefahrverbot – das sind die heißesten Konfliktfelde . Im Sinne aller, die im Wald arbeiten, formulierte es Salzburgs Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof sehr pointiert: „Forststraßen sind Betriebsstätten unter freiem Himmel.“ Er sei aber selbst Biker und setze sich für ganz gezielte Freigaben ein. Best Practice aus Schottland: Die staatliche schottische Forst- und Landverwaltung betreibt sieben preisgekrönte Mountainbikezentren („7 Stanes“) und schafft sich seit 1994 neben der klassischen Forstarbeit eine Einnahmequelle, die immer ergiebiger sprudelt. „FORST- STRASSEN SIND BETRIEBS- STÄTTEN UNTER FREIEM HIMMEL.“ Private Initiativen, neu: „MIA“ In Österreich gibt es zahlreiche Initiativen auf privater Basis. Als neueste Bewegung ist die Mountainbike-Initiative Austria seit Herbst in Gründung, kurz „MIA“. „Wir sind eine Arbeitsgemeinschaft aus motivierten Menschen, verteilt in ganz Österreich, die sich der Situation des Mountainbikens in Österreich annehmen und sie verbessern möchten. Als ehrenamtliche Initiative gestartet, wollen wir im Dialog mit allen Lebensraumpartnern etwas bewegen.“ So steht es auf der MIA-Website www.mtb-austria.at. Aus der Bikeszene sind bekannte Namen wie René Sendlhofer-Schag, Alex Pinter, Steffen A o- ra, Max Hofstätter, Nina Kraxner, Christoph Malin, Hari Maier, Markus Pekoll und Christoph Berger-Schauer unter den Initiatoren. Hunderte Interessenten haben sich online bereits angeschlossen. MIA hat das Potenzial, die gemeinsame Stimme des Bikens in Österreich zu werden. Wir und ihr Wer kümmert sich um das Thema Mountainbiken in Österreich, war die Frage. Und eine Antwort muss auch lauten: Du, ich und alle, die da draußen biken. Jeder von uns trägt zum Erscheinungsbild, zum Image und zur Zukunft des Sports bei. Jede Begegnung im Wald, in der Gondel, auf der Hütte, im Shop und am Parkplatz formt im Gegenüber ein Bild „des Bikers“ und „der Bikerin“. Schwarzes Schaf oder leuchtendes Vorbild. In diesem Sinne: Jeder ist ein Kümmerer. ANZEIGE KOMMENTAR Tobias Hallermann ist Mitgründer von komoot. www.komoot.de KOMOOT HILFT BEIM LEGALEN BIKEN Wir bei komoot wollen Menschen helfen, mehr von der Natur zu erleben. Wir glauben, dass jede Aktivität in der Natur uns mehr mit der Umwelt verbindet, uns hilft, ihren Wert zu erkennen, und uns motiviert, sie zu schützen. Unserer Erfahrung nach ist die überwiegende Mehrheit bereit, sich an Regeln und Vorschriften zu halten. Wenn Konflikte auftauchen und ehler passieren, liegt dies meist an einem Mangel an Informationen. Wir können keine Verantwortung für die Entscheidungen der Nutzer bei komoot übernehmen, aber wir denken, dass wir einen großen Beitrag leisten, indem wir ihnen die Informationen zur Verfügung stellen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Ganz konkret? Komoot kann so in zweierlei Weise zur Umsetzung des legalen Bikens beitragen: 1. Unser System mit Warnhinweisen auf www.komoot.de/help/ warnings. 2. Wir arbeiten bereits mit Nationalparks, Naturschutzgebieten und Tourismusorganisationen zusammen, um über legale Angebote zu informieren. Wir unterstützen unsere Partner so kostenlos bei der Besucherlenkung. Interessierte Partner können sich dazu ganz einfach an partner@komoot.de wenden. Foto: komoot SPORTaktiv 69

Magazin // E-Paper