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SPORTaktiv Dezember 2020

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Viele wissen gar nicht,

Viele wissen gar nicht, dass Woom längst in den USA ist. Ihlenfeld: In den USA sind wir schon im fünften Jahr und mit 35 Mitarbeitern gut aufgestellt. Wir sitzen in Austin, Texas, und sind – da lehne ich mich ganz komfortabel aus dem Fenster – im Bereich Premium-Kinderräder ziemlich sicher schon Marktführer. Ein Drittel unserer Räder verkaufen wir in den USA. Bezdeka: Wobei wir da auf eine andere Marktsituation stoßen. Da gab es doch tatsächlich die offizielle mpfehlung des Radverbandes, Kinder erst mit sechs Jahren aufs Rad zu setzen, davor sei es zu gefährlich. Viele Kinder lernen gar nicht Rad fahren. Deren Motorik ist nicht auf dem Stand von europäischen Kindern, dafür spielen sie früh Baseball und Basketball. Ihlenfeld: Amerikaner gehen zum Supermarkt und kaufen um 60 Dollar irgendeinen Plastikbomber, als Rad völliger Schrott. Da müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten. WOOM Christian Bezdeka ist gelernter Biomedizintechniker und Industriedesigner, Marcus Ihlenfeld war Marketingmanager, u.a. bei Opel Austria. Weil sie mit den Kinderbikes am Markt nicht zufrieden waren, haben sie 2012 begonnen, für ihre Kinder selbst Räder zu bauen – in einer Garage im 14. Wiener Gemeindebezirk. Zuerst 4, dann 50, dann 2000. Als Marke Woom verkaufte man 2019 weltweit 142.000 Räder. Im Jahr 2020 werden es wahrscheinlich doppelt so viele sein. Hauptsitz in Klosterneuburg, 110 Mitarbeiter in Österreich, 35 in den USA. www.woombikes.at Wie verlief die Startphase heuer in China? Bezdeka: Wir sind Freunde davon, schnell Prototypen zu bauen und schnell Erfahrungen zu machen. In China sind wir seit Februar 2020 am Markt. China funktioniert ganz anders, neue Plattformen, viel Social Media, andere Gewichtung von Produkten. Je stärker wir in den asiatischen Markt vordringen, umso stärker werden wir auf die unterschiedlichen ergonomischen Voraussetzungen wie Körperproportionen und Kopfforme eingehen. Mit steigendem Volumen werden wir mehr Anpassungen in den Details brauchen. Da wird uns nicht fad. Ihlenfeld: Bislang läuft das über eine chinesische Marketingagentur. Wir verkaufen erstmal weniger Räder, gehen aber auf Social Media und machen Aware ness. Dann sollten wir wissen, wie die Marke dort ankommt. Wie gestaltet sich die Preispolitik in China? Bezdeka: Hochwertige Laufräder sind dort schon lange ein Thema, etwa Ca - bonlaufräder um 1000 Dollar. Aber hochwertige Kinderfahrräder mit Pedalen für jüngere Kinder sind dort unbekannt, da können wir ansetzen. BIKE NEWS KEINE KALTEN FINGER MEHR Die CHIBA 2nd Skin Light-Handschuhe haben eine Oberhand aus warmem, atmungsaktivem und winddichtem Softshell sowie eine Innenhand aus griffigem Griptec-Material. Feines Detail: Die Neopren Pulswärmer verhindern das Auskühlen der Hände. www.chiba.de STRAHLEND Bei Dunkelheit sorgt bei den Jacken und Hosen der Commuter- Kollektion von AGU der reflektierende und großflächige Nebel-Print für eine erhöhte Sichtbarkeit im Straßenverkehr, z.B. bei der Jacke TECH COMMUTER HI-VIS & REFLECTION. Der Print reflektiert das Umgebungslicht von Scheinwerfern oder Straßenlaternen. Plus: 100 Prozent wind- und wasserdicht. www.agu.com Fotos: Hersteller 74 SPORTaktiv

Ihlenfeld: China ist für uns auch superrisky. Du kannst leicht fünf Millionen Euro versenken, ohne dass irgendwas herauskommt. Deshalb bleiben wir vorsichtig. Im Februar 2020 haben wir begonnen und sehen das als zwölfmonatige Testphase. Die Zeichen sind sehr positiv und ermutigend. Es fahren viele Kinder Laufrad, aber wenige Fahrrad. Wobei: „Wenige“ ist relativ, in Summe sind es natürlich Megazahlen. Wir sprechen hier in der Zentrale in Klosterneuburg über USA, China und den Mars. Wie oft habt ihr Zeit, euch zu zwicken? Nur ein Traum? Bezdeka: Wir sind nicht die Typen, die ihre Erfolge groß feiern. Ihlenfeld: Das ist ein Schwachpunkt von uns. Bezdeka: Manchmal wäre es gut, innezuhalten. Aber wir sind Getriebene. Ihlenfeld: Ich freue mich über jedes Kind mit einem Woomkleber auf dem Rad. Aber ich kann nicht jeden Tag mit Prosecco ins Büro kommen. Wir denken immer schon an das next Level. Es heißt, Woom hat 80 Entwicklungen in der Pipeline? Bezdeka: Mehr als 80. Nicht alles wird auf den Markt kommen. Wir forschen wie wild, da sind ein paar ganz revolutionäre Sachen dabei. Wie groß ist der Reiz, auch Räder für Erwachsene zu produzieren? Bezdeka: Wir haben Top-Ingenieure an der Hand, die wir nur loslassen müssten. Ein richtig geiles Rennrad oder so. Aber es wäre kontraproduktiv. Zu Dingen Nein zu sagen, ist auch Teil des Erfolges. Wir wollen so wenig wie möglich so gut wie möglich machen: Woom wird immer Kinderräder machen. Ihlenfeld: Wir wissen, was wir tun und können, und wir wissen, was wir nicht tun und nicht können. Aber Bock drauf hätten wir schon (lacht.) Es wird auch eine digitale Offensive geben? Bezdeka. Wir können eine sinnvolle digitale Ergänzung zum Rad bieten, da haben wir einen Haufen Ideen, z.B. einen „Riders Club“ oder eine Art Tracking. Wir werden einiges ausprobieren, auch scheitern, aber schnell lernen und weiter entwickeln. Man darf nicht den ganzen Bus an die Wand fahren, aber die Seitenspiegel dürfen ab und zu streifen. Einfachste Frage zum Schluss: Was bedeutet eigentlich der Markenname „Woom“? Bezdeka: Woom ist das Geräusch, das kleine Kinder machen, wenn etwas schnell ist, z.B. ein Dreijähriger mit einem Matchboxauto. Wooooooooooom. Lautmalerisch für Geschwindigkeit. NEO 2T SMART TRAINER Mehr Informationen auf garmin.com Realistisches Road Feeling Bergabfahrtssimulation Konnektivität mit ANT+ ® und Bluetooth ® Copyright © 2020 Garmin Ltd. or its subsidiaries. The Bluetooth word mark and logos are registered trademarks owned by Bluetooth SIG, Inc. and any use of such marks by Garmin is under license.

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