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SPORTaktiv Februar 2016

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Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.

FIT VOLL UNTER DRUCK

FIT VOLL UNTER DRUCK SKOLIOSE, BANDSCHEIBENVORFALL, WIRBELGLEITEN: Im 3. Teil der SPORTaktiv- Kurzserie „Volksleiden Rückenschmerz“ befassen wir uns mit der schlechtesten aller Diagnosen: Was ist, wenn der Schmerz doch nicht von einer harmlosen Verspannung kommt? Wenn also keine „hausgemachte“ Fehlhaltung die Wirbelsäule verbiegt, sondern ein echter Schaden vorliegt? FOTO: Istockphoto TEXT: Linda Freutel 28 SPORTaktiv

FOTOS: istock Spätestens seit den letzten beiden SPORTaktiv-Ausgaben wissen wir, dass das ewige Kreuz mit dem Kreuz oft „hausgemacht“, aber zum Glück auch harmloser ist, als wir glauben. Rückenschmerzen haben eben ihre Ursache in den überwiegenden Fällen in muskulären Verspannungen, die oft Folge mangelnder Bewegung sind. Wodurch sie andererseits mit dem richtigen Maß an Bewegung und einem gesunden, stressfreien Lebensstil auch wieder in den Griff zu bekommen sind. Diese These stimmt für viele, aber leider doch nicht alle Fälle. Denn eines ist in der ganzen Rückenschmerz-Problematik schon klar: Wenn es einmal wirklich „knack“ macht, dann helfen weder Hausmittel noch Heimtrainer – im Falle von Verletzungen oder ernsthaften Schädigungen und Krankheiten muss in jedem Fall der Mediziner ans Werk. Es ist vor allem der berühmt-berüchtigte Bandscheibenvorfall, der nicht mehr unter die Kategorie „Lappalie“ fällt, und von dem viele Menschen betroffen sind. Oder sich jedenfalls betroffen fühlen. Denn auch bei diesem Thema will Univ.-Prof. Dr. Johann Langmayr, Salzburger Facharzt für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie, nicht gleich den Teufel an die Wand malen: „Rückenschmerz-Patienten gehen oft irrtümlich von einem Bandscheibenvorfall aus. Dabei bereitet keineswegs jeder Bandscheibenvorfall gleich Beschwerden. Im Gegenteil, oft bemerkt man einen Vorfall gar nicht. Manche werden sogar erst als reine Zufallsbefunde entdeckt, die man ganz nebenbei, etwa auf einem CT-Bild, sieht.“ WAS IST EINE BANDSCHEIBE? Fangen wir aber erstmal ganz von vorne an und fragen uns, was Bandscheiben überhaupt sind. Vorstellen kann man sich diese Wirbelelemente wie kleine Kissen, die zwischen den knöchernen Wirbeln liegen. Sie fungieren sowohl als Abstandshalter sowie als Stoßdämpfer, die die Wirbelkörper bei den Bewegungen und Belastungen des Alltags schützen. Etwa ein Viertel der Gesamtlänge der Wirbelsäule besteht aus Bandscheiben. „Vom Aufbau her sind alle Bandscheiben identisch“, erklärt Dr. Langmayr. „Außen bestehen sie aus einem derben, bindegewebigen Faserring und im Inneren aus einem Kern mit einer gallertartigen Masse. Dieser Kern enthält molekulare Verbindungen, die große Fähigkeiten zur Speicherung von Wasser besitzen. Bis zu 90 Prozent des Kerns sind wässriger Natur.“ Wie groß die einzelnen Bandscheiben sind, hängt davon ab, an welchem Teil der Wirbelsäule sie sich befinden. Zwischen den Lendenwirbeln sind die Bandscheiben-Kissen am größten, weil sie hier den intensivsten Belastungen ausgesetzt sind. Im Bereich der Brustund Halswirbel sind die Bandscheiben kleiner und im wenig belasteten, ersten Halswirbel sowie zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel fehlen die Stoßdämpfer sogar komplett. VOLL UNTER DRUCK Um ihre Schutzfunktion zu erfüllen, müssen die Bandscheiben hohen Belastungen standhalten können. Studien von Professor Hans Joachim Wilke vom Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik der Uni Ulm haben gezeigt, gegen welch enorme Kräfte diese kleinen Pufferkissen gewappnet sind. Wer beispielsweise eine volle Bierkiste „aus dem Kreuz heraus“, also mit durchgestreckten Beinen und krummem Rücken), anhebt, mutet seinen Bandscheiben einen Druck von 23 bar zu. Nur zum Vergleich: In einem Autoreifen haben wir einen Druck von rund 2 bar. Selbst beim entspannten Stehen müssen die kleinen Puffer stolzen 5 bar trotzen. Am wenigsten Druck lastet im Liegen auf den Bandscheiben – hier ist es gerade mal 1 bar. Ob Laufen, Heben, Hüpfen oder einfach nur Stehen: All das erzeugt den Druck auf die Wirbel, der auch die Bandscheiben zusammendrückt, wodurch diese – ähnlich wie ein Schwamm – Flüssigkeit abgeben. Darin enthalten sind neben Wasser auch wichtige Nährstoffe sowie Sauerstoff. Erst wenn dieser Druck wieder nachlässt, kann sich das Bandscheiben-Schwämmchen wieder vollsaugen und so die notwendigen Nährstoffe wieder in sich aufnehmen. „Für die Gesundheit der Bandscheiben ist Entspannung ein wichtiger Faktor, aber eben längst nicht der einzige“, sagt Dr. Langmayr. Es ist der Wechsel aus Druck und Entlastung, der zählt. Auch hier greift der Schwämmchen-Vergleich: Es geht darum, das Bandscheiben-Schwämmchen immer wieder auszudrücken und dann wieder vollsaugen zu lassen, um neue Nährstoffe aufzunehmen. So können gleichzeitig auch Rückstände und verbrauchtes Material aus dem Gewebe gespült werden. Der permanente Druck, den wir unserer Wirbelsäule zumuten, klingt also nur im ersten Moment nach einer enormen Belastung. In Wahrheit ist er aber ein notwendiger Faktor für die Gesundheit und Erhaltung der Funktionalität der Bandscheiben. DER VORFALL MIT DEM VORFALL Im Laufe der Zeit kommt es jedoch auf ganz natürliche Weise dazu, dass sowohl die Elastizität als auch das Speichervermögen der Bandscheiben nachlassen. In Folge dieses normalen Verschleißprozesses verlangsamt sich automatisch auch die geschilderte Nährstoffversorgung. Folge: Die Bandscheiben schrumpfen und werden in ihrer Struktur poröser. Im ungünstigsten Fall wird der Faserring rissig oder zerreißt sogar komplett (siehe Bild unten). „Nun kann locker gestricktes Bandscheibengewebe austreten“, erklärt Dr. Langmayr, „und das nennt man dann einen klassischen Band- Der klassische „Bandscheibenvorfall“: Die Scheibe reißt ein, Flüssigkeit tritt aus. Nr. 1; Februar / März 2016 29

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