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SPORTaktiv Februar 2020

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Egal, ob in den

Egal, ob in den italienischen Bergen oder beim Hochkönigman (unten): Trailrunning ist Sigrid Hubers Passion. as Ende der Welt scheint eine sehr bekömmliche Gegend zu sein. Sigrid Huber jedenfalls sieht aus wie das blühende Leben. Und ihrer Heimat Liebenau im Mühlviertel hat sie zwar den obigen, uncharmanten Beinamen gegeben, aber sie scheint ihr Kraft für Dinge zu geben, die sich sehr viele Menschen gar nicht vorstellen können, gar nicht vorstellen wollen. Allein 2019 ist die Oberösterreicherin beim Hochkönigman im Frühjahr 85 Kilometer durch die Berge gelaufen. Im Sommer hat sie den Großglockner-Ultra-Trail absolviert. Den ganzen wohlgemerkt, das sind 110 Kilometer mit 6500 Höhenmetern und 20 Stunden ohne Schlaf. Das alles als berufstätige Frau mit Familie und vier Kindern – und nur als Vorbereitung für den ganz normalen Wahnsinn. Dabei hat alles ganz anders begonnen. Mit Stadionleichtathletik. „Laufen, springen, werfen – das war einfach lustig.“ Mit 16 Jahren dann blitzte zum ersten Mal durch, was später ihre große Leidenschaft werden sollte. „Da hab ich mich für den Halbmarathon in der Wachau angemeldet. Einfach so“, sagt Huber heute und lacht. Frisch und munter ist sie, eine junge, schlanke, große Frau mit schwarzen kurzen Haaren. Ihre Züge sind weich und nicht ausgezehrt. Mit einem Wort – man sieht ihr die Strapazen, das intensive Training nicht an. Nach der Schule studiert sie Medientechnik und -gestaltung. Daneben entdeckt sie das Fotos: Sportograf, getpica.com, Privat 100 SPORTaktiv

SIGRID HUBER WEITER, WEITER, IMMER WEITER Mountainbike als Sportgerät und Leidenschaft. Sie fährt Rennen und bald schickt sie der Trainer im Radklub in den Weltcup. „Und der hat mich klassisch verheizt. Ich sollte unbedingt Weltcuprennen fahren, war aber chancenlos. Da verlierst schnell die Freude.“ Per Zufall kommt sie dann zu einem Langdistanztriathlon. Für die Challenge Roth gewinnt sie einen Startplatz, bereitet sich ein halbes Jahr mit Coach vor, finisht und stellt fest: „zu verbissen, zu ehrgeizig, zu wenig Spaß.“ Weil sie gerade in Seefeld lebt, meldet sie sich wenig später spontan für die erste Auflage des Zugspitz-Ultra-Trail an. „Zwei Tage später bin ich das 65-Kilometer-Rennen gelaufen und hab sofort gewusst: Das ist es.“ Alles fühlte sich so leicht und unbeschwert an. FAMILIE UND ULTRALÄUFE, WINDEL WECHSELN UND TRAINIEREN. VIER KINDER UND 350 KILOMETER LAUFEN AM STÜCK – WIE TRAILRUNNERIN SIGRID HUBER IHRE BEIDEN LEIDENSCHAFTEN UNTER EINEN HUT BRINGT. Trailrunning wird ihr Leben. Auch beruflich. Aus Ärger, dass es kein heimisches Trail-Magazin gab, startete sie mit einer Website und einem Veranstaltungskalender, später sogar mit einem gedruckten Magazin, „Trailrunning-Szene“. Sie lernt das Geschäft von der Pike auf, kümmert sich um Layout, Design, Druck, Geschichten, Anzeigen. Nach Jobs in der Webentwicklung und im Marketing stürzt sie sich bald voll in ihr Projekt. Norbert Wastian stößt dazu, der Anzeigen verkauft, heute hat sie „zumindest jemanden, der VON KLAUS MOLIDOR SPORTaktiv 101

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