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SPORTaktiv Februar 2020

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Bitte nicht lachen.

Bitte nicht lachen. „Fufu Zauberlift“ steht auf dem Schild mit dem kleinen feuerspeienden Drachen. Bei diesem Zauberteppich üben die Kleinsten der Kleinen das Skifahren. Jetzt steht ein ausgewachsener Lackl inmitten von Dreijährigen und versucht, sich nicht zum Narren zu machen. Kinder schauen ungläubig, Papas entfährt ein „cool“ oder ein „häh?“. Die ersten Meter am Sno-Go im superflachen Gelände gelingen erstaunlich leicht, es rutscht, das bringt uns trotzdem nicht weiter. Also zum Lift, zum echten. Nix für ungut, Fufu. „Was ist denn das? Da kannst ja gar net sitzen!“, staunt der Liftwart ob der fehlenden Sitzbank (wie beim entfernt verwandten Skibob) und reicht mir den Bügel für den Schlepplift. Damit ist die Frage, ob ich mit dem komischen Ding überhaupt transportiert werde, abgehakt. „Ich kann nicht garantieren, dass es mich nicht gleich raushaut“, rufe ich nach hinten und los geht die Fahrt. „Das ultimative Snowbike! Das Sno-Go verbindet Skifahren mit Downhill-Mountainbiken“, steht im Pressetext. Das gefällt mir und erinnert mich irgendwie an den Slogan vom Besten aus beiden Welten unserer türkis-grünen Regierung. Und weiter heißt es: „Jeder, der schon einmal Mountainbike gefahren ist, wird sich in wenigen Minuten mit dem Sno-Go auf die Piste wagen.“ Das gefällt mir auch. Die wenigen Minuten absolviere ich am Lift. Oben starte ich in die Piste, die eine sehr, sehr blaue Anfängerpiste ist. Der beste Tipp kam von einem Youtuber, der empfahl, das massiv und hochwertig verarbeitete Sno-Go wie ein Mountainbike über den Lenker und mit viel Druck auf den kurveninneren Griff zu lenken. Tatsächlich, der Rahmen kippt über die Parallelachsen willig ein und die beiden Kurzski hinten, auf denen ich mit Winterschuhen stehe, gehen wie Carvingski auf die Kante. Ich ziehe los. Links kippen, rechts kippen, links, rechts, links, rechts, lässig. Das Spiel mit der Schieflage macht echt Spaß und gerade als die Fahrt auf der hart präparierten Piste nicht unrasant wird, erinnere ich mich, wie mich die bessere Hälfte zu Hause beim Zusammenbauen des Sno-Gos beobacht hatte. „Und wie bremst man da ……?“, hat sie sorgenvoll beim Blick auf nichtvorhandene Bremsen gefragt. Im Bastelkeller habe ich ihren Einwand milde weggelächelt. Bremsen, pffffff. Aber jetzt in voller Fahrt kommt mir das wieder in den Sinn. „Die EIN MOUNTAINBIKE PAART SICH MIT EINEM SKIBOB. HERAUS KOMMT DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN UND EINE KOALITION MIT HANG ZUM LINKSEXTREM UND RECHTSEXTREM. „SNO-GO“ HEISST DAS DING. DOCH MANCHMAL IST VORSICHT GEBOTEN, SAGT DER HINTERKOPF NACH DEM GROSSEN KNALL. VON CHRISTOPH HEIGL, FOTOS: THOMAS POLZER TÜRKIS-GRÜN IN SCHIEFLAGE 124 SPORTaktiv

Druck auf den Lenker und die Ski gehen in den Carving-Modus: Sno-go heißt das Spaßgefährt. SPORTaktiv 125

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