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SPORTaktiv Februar 2020

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SAMEN SÄEN FÜR DIE

SAMEN SÄEN FÜR DIE ZUKUNFT Nadja, was war bislang die größte Herausforderung auf deiner Reise? Am meisten zu schaffen macht mir persönlich immer die Kälte. Natürlich vermisse ich meine Kids, meine Familie, meine Freunde. Aber abgesehen davon hatte ich bisher noch nicht wirklich größere Schwierigkeiten. Alles ging am Ende immer irgendwie gut aus. Deine Mission: Du willst mit kleinstmöglichem ökologischen Fußabdruck von Wien nach Hawaii. Was sind deine Schwerpunkte? Die Reise selbst? Die Ernährung? Die Message? Eigentlich ein bisschen von allem. Nachdem ich angefangen hatte, mich mit den Aspekten des Veganismus und dem Zustand unseres Planeten intensiver auseinanderzusetzten, hat es mir erst mal den Boden unter den Füssen weggezogen und es ist der Wunsch entstanden, darüber zu informieren. Meine Hoffnung war, dass ‚da draußen‘ viele sind, denen es geht, wie es mir über 40 Jahre lang gegangen Auf der Reise hält Nadja Hennig Vorträge und stellt Projekte vor. ist: keine Zeit, kein wirkliches Interesse, proaktiv mehr darüber in Erfahrung zu bringen, keine Bereitschaft, die Fakten wirklich bewusst aufzunehmen. Und die aber dankbar sind, wenn sie bestimmte Informationen dann doch haben und ihr Handeln und ihre Entscheidungen bewusster in Einklang mit ihren inneren Werten bringen können. Zu welchem Schluss bist du gekommen? Ich habe überlegt, wie mein Beitrag aussehen könnte. Was ich kann? Was mache ich gerne? Und nachdem ich sehr früh Kinder bekommen habe und so was wie lange Rucksackreisen nie unternommen habe, wollte ich Reisen, Triathlon, Inspiration und Information kombinieren. So ist die Idee zu Ride4Respect entstanden. Eine Reise mit dem Rad von Wien nach Hawaii zur Ironman-WM 2020, mit dem Versuch, sich unterwegs in Texas für Hawaii zu qualifizieren. Mein Projektbudget beträgt 20.000 Euro. Was am Ende vom Reisebudget übrig bleibt, wird für eines der Projekte und Organisationen gespendet, die ich unterwegs vorstelle. Natürlich kann auch jeder über die Website etwas spenden. Was definierst du als „Ziel“ dieser Reise? Mein Projekt endet mit der Weltmeisterschaft in Hawaii im Oktober. Schaffe ich die Quali nicht, feuere ich dort einfach an. Das Ziel dieser Reise ist aber, bei so vielen wie möglich Bewusstsein für die Aspekte des Veganismus und den Zustand unseres Planeten zu schaffen und dazu zu motivieren, selbst aktiv zu wer- Fotos: ride4respect.com 140 SPORTaktiv

NADJA HENNIG (44) REIST MIT DEM RAD VON WIEN ZUR IRONMAN-WM AUF HAWAII. DABEI GEHT ES IHR ABER NICHT UM SIE, SONDERN UM DIE ZUKUNFT DES PLANETEN. DIE TRIATHLETIN UND MUTTER IST BOTSCHAFTERIN DES VEGANEN LEBENSSTILS UND GIBT MITTLERWEILE IN FLORIDA TV-INTERVIEWS. SPORTAKTIV HAT SIE AUCH ERREICHT. VON CHRISTOPH HEIGL den. Wir brauchen zwar einen Systemwandel, aber der kann nur Hand in Hand mit einem individuellen Wandel funktionieren und offenbar braucht es noch viel mehr Druck „von unten“, bevor die aktuellen Machthaber endlich aktiv werden und Maßnahmen ergreifen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch zu verhindern – oder zumindest so weit zu verlangsamen, dass wir noch eine Chance haben, bessere Vorkehrungen zu treffen und uns auf das vorzubereiten, was uns bevorsteht. Seit wann und weshalb baust du auf vegane Ernährung? Ich bin selbst noch gar nicht so lange vegan unterwegs. Im März ist es ein Jahr. Ich habe im März 2019 im Trainingslager auf Lanzarote abends zwei Hörbücher angehört: „Ich bin dann mal vegan“ und „Anständig essen“. Das tagsüber beim Schwimmen, Radfahren und Laufen durch den Kopf gehen zu lassen und SPORTaktiv 141

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