SKITOURENBOOM: KEIN ENDE IN SICHT Die jüngsten Zahlen zum Skitourensport in Österreich, die von der Plattform Skimo Austria jährlich im Jänner präsentiert werden, zeigen weiter bergauf. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Skitourensportler auf deutlich über 600.000 verdoppelt. Rund 75.000 davon sind „Fitnesstourengeher“, die die Sportart zum Beispiel auf Skipisten betreiben. Skitourengehen wird außerdem immer weiblicher – 40 Prozent sind mittlerweile Frauen. Und die Sportart wird jünger, das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren. TOUREN PLANEN LEICHT GEMACHT Ihr „Tourenportal“ (www.tourenportal.at) und die dazugehörige App haben die Naturfreunde neu aufgesetzt und mit einigen nützlichen neuen Funktionen ausgestattet. Durch Eingeben von Startund Endpunkt plant das Portal nun selbstständig den besten Weg inklusive Distanz, Höhenmeter, Gehzeit und Höhenprofil. Je nach Wunsch wird dafür entweder der optimale, in „Open Street Map“ verzeichnete Weg herangezogen oder aber die direkte Linie berechnet. Touren planen und online speichern, Tourenbeschreibungen und Karten ausdrucken, die App als Outdoornavi nutzen – das alles funktioniert schon in der kosten losen Basisversion. Für Skitourengeher besonders interessant ist zudem die „Pro“-Version. Die ist mit amtlichen Karten aufgewertet und zum Beispiel mit einem Hangneigungs-Layer ausgestattet, die Farbschattierung gibt Auskunft über die jeweilige Hangneigung. Touren und Kartenausschnitte lassen sich in der „Pro“-App auch offline speichern. Die Pro-Version gibt es derzeit zum Einführungspreis von 19,99 pro Jahr. www.tourenportal.at Problem Sicherheitsabstand Eine große Belastung für die Schneedecke ist bekanntlich ein wichtiger Auslösefaktor von Lawinen, weshalb in der Lawinenkunde standardmäßige Sicherheitsabstände gelehrt werden: In Hängen über 30 Grad sind Entlastungsabstände von 10 m im Aufstieg empfohlen, beim Abfahren 30 m. Je nach Verhältnissen erhöht sich der Abstand bis zum Einzelfahren von Haltepunkt zu Haltepunkt. Zumindest in der Theorie. „Ist viel los, ist das in der Praxis aber schwer durchführbar“, weiß Edlinger. Nach Arno Studereggers Beobachtung werden Entlastungsabstände innerhalb von Gruppen, in denen man einander kennt, zwar oft eingehalten, kommen mehrere Gruppen zusammen, wird dagegen darauf „vergessen“. Kommunikation und Rücksichtnahme sind daher das Um und Auf an viel frequentierten Engstellen. Als Bergführer kennt auch Peter Gebetsberger die Problematik, dass andere der eigenen Gruppe in lawinengefährlichen Situationen zu nahe kommen: „Ich wende dann ein Stufensystem an. Oft nützt es, wenn man die anderen freundlich auf nötigen Abstand hinweist. Manchmal stößt man dabei auf Unverständnis, dann versuche ich es vehementer. Hilft auch das nichts, kann man nur selbst zurückstecken, sich selbst und seine Gruppe aus der Gefahrensituation zurückziehen.“ Auch Studeregger empfiehlt, wenn es zu Engstellen kommt: „beobachten, was andere tun, freundlich kommunizieren und überlegen: Wie lösen wir gemeinsam das Problem? Wenn sehr viel los ist: nachdenken, ob ich in den Hang wirklich reinmuss oder ihn auch umgehen kann. Gibt mir das Gelände einen alternativen Vorschlag? Muss ich tatsächlich auf diesen einen Gipfel?“ Dafür müsse man aber schon über Wissen verfügen, gibt Studeregger zu bedenken, Einsteiger wären damit wohl überfordert. Bleiben im Zweifel Rückzug und Verzicht. „Grundthema ist das Abgeben von Verantwortung: Immer weniger wollen selbst Verantwortung übernehmen“, sagt Peter Gebetsberger, „dabei führt Verantwortung fast immer zu einem Gewinn. Hier konkret zum Erlebnisgewinn.“ Rund um die stark frequentierten Ziele gäbe es fast immer ebenso schöne, aber viel weniger bekannte Tourenziele, wissen auch Edlinger und Studeregger, „während Hunderte auf den einen Gipfel streben, bist du etwas abseits davon oft allein in der Natur. Am Nachbarberg ist oft nichts los und du hast das viel schönere Natur erlebnis.“ Zusammenfassend bleibt: + auch auf Modeskitouren nie auf sorgfältige Tourenplanung sowie das Einhalten von Sicherheits-Standardmaßnahmen verzichten. + Kommunikation ist das Um und Auf, wenn im Wintergelände viele Personen auf engem Raum zusammen kommen. + wenn alles nichts hilft: lieber zurückstecken und auf einen Gipfel oder Hang verzichten. Langfristig sollte man Eigenverantwortung anstreben: Das funktioniert durch Ausbildungen, durch „mitgehen mit Leuten, die sich auskennen“, sagt Peter Gebetsberger. „Selber aktiv werden und nicht nur ‚konsumieren‘ – wenn du aber nur konsumieren willst, dann nimm dir einen Bergführer oder geht zu einem alpinen Verein“, empfiehlt der Bergführer. Anders ausgedrückt: Auch eine Mehrheit kann sich irren. Auf Skitouren im Gelände ist immer der eigene Kopf gefragt. 160 SPORTaktiv
Fotos: Kitzbühel Tourismus | Michael Werlberger WINTERTRÄUME FÜR GENIESSER Wenn die Tage wieder länger werden und der Schnee in der Sonne glitzert, schlägt das Skifahrerherz in Kitzbühel noch ein bisschen höher. Denn im Frühjahr fängt die schönste Zeit der Wintersaison an: der Sonnenskilauf. Kitzbühel Tourismus T. +43 53 56/66 660 servus@kitzbühel.com skifahren.kitzbühel.com Ob sanfte Pisten, steile Nordhänge, lange Talabfahrten oder breite Carvingstrecken: Auf Kitzbühels 92 Skipisten findet jeder seinen Favoriten und perfekten Skigenuss. Nicht umsonst wurde Kitzbühel zum siebten Mal in Folge zu „Austria’s Best Ski Resort“ gewählt. 188 bestens präparierte Abfahrtskilometer, 46 Kilometer markierte Varianten im Gelände sowie diverse Funparks bieten Abwechslung pur. Im Frühling begeistert Kitzbühels Skigebiet mit herrlich firnigen Pisten und urigen Skihütten – und das bis 3. Mai! Dank ausgeprägter Nordosthänge und bester Präparierung ist das Skifahren bis weit nach Ostern ein sportliches Vergnügen. Tipp: Ab 01. Februar öffnen einige Liftanlagen wie die Hahnenkammbahn bereits um 8 Uhr. Zum Einkehrschwung laden die Sonnenterrassen der 60 bewirtschafteten Hütten im Skigebiet ein – so lässt sich die typische Tiroler Gastlichkeit mit dem Bergpanorama Kitzbühels bei den ersten frühlingshaften Temperaturen perfekt genießen. Herrliche Sonnentage lassen sich auch auf den abwechslungsreichen Skirouten verbringen. Die Liftanlagen sind eine perfekte Aufstiegshilfe, um etwa die Bergwelt rund um die Bichlalm im feinen Frühjahrsfirn zu erkunden. Auch Osterbrauchtum wird in Kitzbühel Jahr für Jahr mit einem abwechslungsreichen Programm gelebt. Seien Sie dabei von 3. bis 19. April 2020. Im Kitzbühel-Urlaub kann man sich auf beeindruckende Bergkulissen und besondere Begegnungen freuen. Die Stadt steckt voller Leben und Geschichten. Hotellerie und kulinarisches Angebot auf Haubenniveau, gepaart mit leichter Erreichbarkeit und einem abwechslungsreichen Programm: Das alles macht Kitzbühel zur legendärsten Sportstadt der Alpen. SPORTaktiv 161
FEB./MÄRZ 2020 ÖSTERREICHS GRÖSS
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DURCH DIE NACHT BIS ZUM GLETSCHER A
3. BIS 5. APRIL ORF-RADIO-STEIERMAR
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